Sie fragen sich, was das Recruiting von jungem Tech-Talent mit einem Indiana Jones Filmklassiker zu tun hat? Ganz einfach: Es zu finden – und vor allem zu binden – ist eigentlich nur mit der Suche nach dem Heiligen Gral zu vergleichen. Das meint Vincent Amadeus Christa von whatchado.
Dieser existiert zwar theoretisch, jedoch kann man nie wirklich sicher sein, ob das eigene Wissen und die Energie ausreichen werden, die mühevolle Suche mental und monetär zu überstehen. Außerdem befinden sich Arbeitgeber in einem heiß umkämpften Markt mit vielen Konkurrenten (m/w/d), die sich für nichts zu schade sind. Viele von ihnen verfügen sogar über Unmengen an finanziellen Mitteln und Ausrüstung, um ihre „Expedition“ zu beschleunigen. Mit dem Ziel, die talentiertesten jungen Mitarbeiter in diesem Bereich aufzuspüren, intensiv zu umwerben und schließlich für sich zu gewinnen (nach Keller and Meaney, 2017).
Die richtige Kommunikation als Schlüssel zur Generation Z
Es verwundert also nicht, dass es vielen Unternehmen noch immer große Schwierigkeiten bereitet, junge, gut ausgebildete Bewerber aus der Generation Z tatsächlich einstellen zu können und für längere Zeit zu binden. Dies ist jedoch von enormer Wichtigkeit. Denn im Jahr 2020 bestehen bereits 24% der globalen Arbeitskraft aus Angehörigen dieser Geburtenjahrgänge von etwa 1995 bis 2015.
Höchste Zeit also, sich im Recruiting von Tech-Talenten zusätzlich intensiv mit den Wünschen und zugeschriebenen Eigenschaften dieser Bewerber auseinanderzusetzen. Schließlich wollen Sie wertvolles, junges Talent anziehen und nicht bereits im Einstellungsprozess verprellen, dadurch Ihr Unternehmen schwächen und auf längere Sicht unweigerlich den Anschluss verlieren.
Nun denn, zurück zum Schreibtisch! Junge Menschen sind Digital Natives und reagieren allergisch auf eine veraltete Online-Präsenz, insbesondere, wenn dies den Karrierebereich betrifft. Eine schnelle, mobile Bewerbung, welche per Videobotschaft eingereicht werden kann und ohne langatmiges Motivationsschreiben auskommt, ist hier besonders gefragt.
Flexibilität, Authentizität und eine klare, verlässliche Kommunikation auf Augenhöhe sind für diese Generation selbstverständlich. McLaren schlägt in diesem Zusammenhang vor, seine Website zeitgemäßer zu gestalten, oder noch besser, gleich einen komplett neuen Auftritt zu wagen, um auf der Höhe der Zeit zu bleiben.
Der Weg zum Erfolg bei der Gen Z: schnell, authentisch, persönlich
Sind technisch-organisatorische Schwierigkeiten im Hiring-Process ausgeräumt, so sollten Sie als Arbeitgeber in der Kommunikation mit den Bewerbern, den Fokus auf persönliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten legen, die Sicherheit des Arbeitsplatzes glaubhaft machen und mit einer wertschätzenden, flexiblen Beschäftigung innerhalb eines diversen und inklusiven Umfeldes zu punkten Das meinen auch McLaren (2019) und Kurter (2020).
Das klingt nach viel Arbeit, oder? Und mit dieser Meinung liegen Sie sogar richtig.
Die whatchado Generation Z-Befragung 2019
In der whatchado User Research „Der ideale Bewerbungsprozess“ (whatchado GmbH, 2019) befragten wir 250 Schüler, Studenten und Absolventen im Alter von 14 bis 31 Jahren, wie für sie der ideale Bewerbungsprozess auszusehen hätte.
Kritik der Generation Z an Arbeitgebern im RecruitingDabei wurden auf Seite der Befragten insbesondere folgende Punkte kritisiert:
- Der Bewerbungsprozess dauere insgesamt zu lange
- Langsame oder zu unklare Kommunikation; Unsicherheit durch Ungewissheit
- Selbstdarstellung sei „fake. Sie hätten das Gefühl, nicht authentisch auftreten zu können
- Das Persönliche am Bewerbungsprozess fehle
Größte Herausforderungen im Bewerbungsprozess
Als größte Herausforderungen im Bewerbungsprozess empfanden es die Befragten, herauszufinden, wie sich der tatsächliche Arbeitsalltag im Job gestalten wird. Außerdem war es ihnen wichtig, festzustellen, ob das Unternehmen tatsächlich so ist, wie es sich in der Ausschreibung präsentiert hat. Dies betraf auch das Arbeitsumfeld vor Ort.
Interessante Tätigkeiten, das Arbeitsklima, beziehungsweise die Kultur des Unternehmens und die zukünftigen Kollegen wurden als wichtigste Gesichtspunkte in der Wahl eines neuen Jobs eingestuft.
Anspruchsvoll und engagiert: Kein leichter Fang diese Gen Z
Beschleunigen Sie also Ihre Entscheidungswege im Recruiting, kommunizieren Sie klar und zeitgerecht und schaffen Sie eine offene, menschliche und persönliche Atmosphäre, in der Bewerber persönlich sichtbar werden dürfen und sich nicht verstellen müssen.
Wie wäre es außerdem damit, schon in der Ausschreibung zu erwähnen, dass Sie es außerordentlich begrüßen, wenn Bewerber so zum Gespräch erscheinen, wie sie sich wohlfühlen. Natürlich nur, sofern Ihr Unternehmen keinem Dresscode unterliegt.
Eine abwechslungsreiche, interessante Tätigkeit mit Entwicklungspotential und eine offene, positive Unternehmenskultur, welche von allen Beschäftigten auch tatsächlich spürbar gelebt wird, wirkt außerdem immer positiv.
Eines sollten Sie in keinem Fall vergessen: Menschen der Generation Z erwarten viel von ihrem Arbeitgeber. Jedoch sind sie fleißig, effizient und arbeiten hart. Seien Sie also versichert: Junge Talente aus dem Tech-Bereich werden Ihren Recruiting-Prozess auf Herz und Nieren prüfen.
Tech-Talente reagieren allerdings empfindlich auf fehlende Organisation und Transparenz im Recruiting-Prozess. Hier hilft es bereits, alle am Prozess beteiligten Personen zusammenzutrommeln, um sich auf die bevorstehende „Jagd“ einzuschwören.
Fürs Recruiting gilt: Ehrlich währt am längsten
Besonders wichtig ist hierbei, Zeitfenster zu setzen, in welchen Sie sich bei den Kandidaten verlässlich zurückmelden. Und Sie sollten sich intensiv Zeit für die Bewerber nehmen und sich über deren persönliche und berufliche Ziele auszutauschen. Sie als Personaler würden ja schließlich auch nur ungern feststellen, dass Ihr Expeditionsführer längerfristig lieber die Kombüse übernehmen würde und Sie kurz vor dem Ziel frustriert im Stich lässt.
Fehlende Absage-Kultur, keine zeitgerechte Kommunikation und eine nicht auf mobile Endgeräte optimierte Karriereseite tun ihr Übriges. Junges, tech-affines Talent springt ab.
Ebenso schlecht wird es für Sie laufen, wenn sich für Ihre neuen Mitarbeiter im Job schon bald herausstellt, dass Sie nicht ehrlich waren, in der täglichen Arbeit nicht auf Augenhöhe miteinander kommunizieren und kaum Entwicklungsmöglichkeiten bereithalten. Die Generation Z ist mithin unabhängig und selbstbewusst.
Lead the Change!
Interessant ist, dass viele Unternehmen zwar darüber klagen, zusehends den Anschluss im Tech-Bereich zu verlieren. Trotzdem geben sie sich keine Mühe, um vor der eigenen Türe zu kehren. Hören Sie also gut zu, bleiben Sie offen und machen Sie den ersten Schritt in die richtige Richtung. Die Zukunft Ihres Unternehmens ist seitens HR damit beinahe gesichert.
Dieser Beitrag ist Teil der Ideen-Kampagne #Talenthacks (Volume 2) zum Recruiting von IT-Talenten. Mehr über die Aktion sowie die Möglichkeit auf das kostenfreie eBooklet mit den besten Hacks fürs IT-Recruiting gibt es unter www.talenthacks.de!