Anbieter von Bewerbermanagementsystemen und Lösungen zur digitalen Personalakte gibt es viele. Dennoch tritt das Startup mana HR im Markt an, um mit seiner Toolbox die Digitalisierung des Personalbereichs zu revolutionieren. Wie sich Mit-Gründer Dominik Becker 1-Klick-Prozesse beim Datenhandling im ATS vorstellt und warum er sich als HR-Enthusiast sieht, erfahren Sie im Interview.
Was ist die mana HR Toolbox?
Hallo Dominik, magst Du die mana HR Toolbox kurz in eigenen Worten vorstellen?
Hallo Stefan, danke erstmal für die Einladung zum Interview. In einem Satz würde ich unsere mana HR Toolbox als eine Cloud-basierte Software für die Personalabteilung und den einfachsten Weg in die digitale Zukunft der HR beschreiben.
Eine Toolbox klingt ja nach deutlich mehr als nur nach einer einfachen Software-Lösung. Was ist denn in dieser Box noch so alles drin?
Gut erkannt! So wie im Personalbereich ist auch in unserer Toolbox mehr drin als man denkt. *lacht*
Wir decken mit unseren Tools den gesamten Personalbereich ab. Vom Recruiting, über Personalmarketing bis ins klassische Personalmanagement.
Viel entscheidender ist, wie unsere Toolbox aufgebaut ist. Erst einmal funktionieren alle unsere Tools unabhängig voneinander. Somit zahlt man nichts, was man nicht braucht, sondern stellt sich seine individuelle Lösung zusammen. Das spart Geld. Außerdem sorgt unser Schritt-für-Schritt HR-Digitalisierungskonzept für eine unkomplizierte Integration in das Unternehmen, ohne dabei das Tagesgeschäft zu unterbrechen.
Denn das Personalwesen steht nie still, weshalb eine Hauruck Aktion zur Digitalisierung hier auch kontraproduktiv ist. Es legt alles lahm und dauert ewig. HR braucht jetzt eine funktionierende Software und nicht in zwei Jahren, in denen man am besten auch noch Workshops und Schulungen machen muss, um sie überhaupt nutzen zu können. Deswegen liegt unser Fokus klar auf einer schnellen Nutzung im Arbeitsalltag. Der positive Einfluss unserer Software ist dabei vom ersten Tag an spürbar.
Für uns ist ein ganz wesentlicher Faktor des Unternehmenserfolgs der Erfolg der Personaler. Die Wertschöpfung, die im Personalbereich jeden Tag passiert, muss endlich sicht- und spürbar werden. Und zwar für das gesamte Unternehmen! Eine Software wie unsere hilft dabei, diese Wertschöpfung um ein Vielfaches zu steigern, wodurch sie unübersehbar wird.
Braucht es noch mehr HR-Dienstleister auf dem Markt?
Nun gibt es ja bereits zahlreiche Anbieter von Personalsoftware auf dem Markt. Was unterscheidet Euch von diesen?
Zu deiner Frage, ob es noch mehr HR Dienstleister braucht habe ich eine klare Antwort: Nein – es braucht NEUE Anbieter.
Wir sehen auf dem aktuellen Markt eine Menge Geschäftspraktiken, die uns beschämen. Anders kann ich das leider nicht sagen.
Worauf spielst Du an?
Naja, wenn wir hören, dass monatelang auf einen Berater gewartet werden muss, um eine Software überhaupt erst zum Laufen zu bekommen, für die man schon zahlt. Und der Berater auch nur kommt, weil man mit der Kündigung droht, können wir uns nur fremdschämen. Oder wenn gesagt wird, dass Support an erster Stelle steht und sich dann herausstellt, dass eben jener an weitere Dienstleister outgesourced wird … Da fehlen uns die Worte.
OK, ich verstehe.
Es braucht keine weiteren #Softwaredienstleister auf dem #HR Markt. Es braucht vor allem NEUE Anbieter, sagt Dominik Becker von mana. Share on XEs braucht vor allem innovative Dienstleister
Genau deswegen braucht es neue Anbieter auf dem Markt, die endlich etwas Grundlegendes bewegen.
Jetzt redest Du von Euch, hab ich Recht?
Absolut. Denn genau hier möchten wir uns etablieren. Mit einer HR-Software, die Personal als gesamtunternehmerische Aufgabe sieht. Die den agilen Gedanken in die Software gebacken hat und die Zusammenarbeit im Unternehmen fördert. Denn alle im Personalwesen Arbeitenden wissen, dass die Personalabteilung die am besten vernetzte im gesamten Unternehmen ist. Ohne reibungslosen Informationsfluss geht hier nichts.
Hm, in einer HR-Studie kam kürzlich heraus, dass gerade die Vernetzung ein Versäumnis von HR ist.
Wie viel an der Stelle noch herauszuholen ist, mussten wir in der Tat auch noch lernen. Da wir bisher „nur” Prozessbeteiligte waren, also Abteilungsleiter und Recruiter, wussten wir zwar, dass etwas verbessert werden muss. Was das genau ist, mussten auch wir aber erst herausfinden. Das haben wir ja in unserer Customer Discovery gemacht.
Eine Customer Discovery als Startpunkt der Produktentwicklung
Du hast gerade Eure Customer Discovery angesprochen. Was genau habt Ihr da gemacht?
Customer Discovery ist eine Form des Design Thinking. Dabei stellt man den Kunden oder Nutzer in den Mittelpunkt und versucht möglichst unvoreingenommen deren Bedürfnisse zu verstehen. Und zwar wirklich zu verstehen. Wann wird welcher Handgriff, wie und warum gemacht. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird dann das Produkt geschaffen.
Bei diesem Prozess haben uns über 40 Personalerinnen und Personaler unterstützt und sich teilweise stundenlang mit uns hingesetzt und von ihrem Alltag erzählt. An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an euch alle!
Dabei haben wir auch festgestellt, dass unsere vermeintliche Schwäche, tatsächlich unsere Stärke ist. Denn wir haben verstanden, dass die beste HR Software keine reine HR-, sondern eher eine ganzheitliche Unternehmenssoftware ist.
Die beste HR-Software ist keine reine #HR #Software, sondern eine ganzheitliche #Unternehmenssoftware, sagt Dominik Becker von mana. Share on XSo ist unsere 1-Klick Feedback-Lösung entstanden, die insbesondere Abteilungsleiter lieben. Denn an jedem Personalprozess hängen Beteiligte aus dem gesamten Unternehmen. Wenn der Prozess nicht für alle funktioniert, gerät er ins Stocken. Schuld ist am Ende meist die Personalabteilung. Deswegen optimieren wir unsere Software für jeden Einzelnen im Prozess. Damit die Personalabteilung am Ende als echter „Star“ dasteht, weil sie eine Software eingeführt hat, die allen hilft. So wird HR mit einer Software zur Erfolgsgeschichte der Nach-Corona Zeit.
Wie sich HR weiter digital wandeln wird
Man merkt, Ihr macht euch viele Gedanken über den Personalbereich an sich und insbesondere über den Wandel im HR. Wie siehst Du denn hier die weitere Entwicklung?
Ja, das stimmt. Und uns ist das Thema auch nicht erst seit gestern ein persönliches Anliegen. Ich glaube die Veränderung im Personal hat gerade erst begonnen und wird jetzt noch einiges an Fahrt aufnehmen, auch bedingt durch die Corona-Krise.
Als erstes muss das Personalwesen transparenter werden. Jeder im Unternehmen sollte wissen, was die Personalabteilung macht, wofür sie steht und was sie zum Unternehmenserfolg beiträgt. Hinter verschlossenen Türen ist das schwierig. Konkret sind hier Kennzahlen wichtig, die im Personalbereich quasi nicht existent sind.
Perspektivisch wird sich das Personalwesen von einer sachbearbeitenden immer weiter zu einer strategischen Wertschöpfungseinheit im Unternehmen entwickeln. Personalerfolg wird hierbei irgendwann gleichbedeutend mit Unternehmenserfolg sein. Schon heute erkennt man, dass die erfolgreichsten Unternehmen schlichtweg die besten Mitarbeiter haben.
Agile Methoden in die Personalabteilung bringen
Warum wollt Ihr von mana die digitale Transformation von HR weiter vorantreiben?
Sehr gute Frage! Warum das alles eigentlich *lacht* Aber im Ernst, meiner Meinung nach ist die Personalabteilung die letzte große Goldgrube in jedem Unternehmen. Ich gebe dir ein Beispiel: Jedes Unternehmen will und muss agil sein. Die Personalabteilung arbeitet so agil wie sonst kaum ein Bereich im Unternehmen.
… ach ja? Ist das aus Deiner Erfahrung so?
Definitiv! Kein Tag ist wirklich planbar, weil immer etwas neues unerwartet auf die Agenda kommt und gestern erledigt sein muss. Aber das brauche ich dir ja nicht zu erzählen. Gleichzeitig sind agile Methoden noch nicht wirklich angekommen.
Jetzt stell dir mal vor, man stattet die Protagonisten in einem agilen Umfeld mit den entsprechenden Methoden aus. Das hebt Personalarbeit auf ein ganz neues Level! Die Umstellung auf eine agile Arbeitsweise kann also in der Personalabteilung begonnen und anschließend auf das gesamte Unternehmen ausgeweitet werden.
Spannend, da das aus meiner Erfahrung genau umgekehrt passiert und der Personalbereich tendenziell hinterherhinkt.
Das ist ja nur ein Beispiel für die ungenutzten Potentiale, die im Personalbereich noch lange nicht ausgeschöpft sind.
Der Einfluss der Corona-Krise
„Potential“ ist ein gutes Stichwort. Allerdings stellt sich aktuell erst einmal die Frage, welchen Einfluss die derzeitige Krise auf Euch und Euer Business als mana hat.
Um ehrlich zu sein, hat uns die Krise am wenigsten von allen getroffen, mit denen wir gesprochen haben. Was wir da mitbekommen haben, insbesondere natürlich aus den Personalabteilungen, die sich auf einmal mit noch nie dagewesenen Herausforderungen konfrontiert sahen. Stichwort agiles Arbeiten. Da hatten wir wirklich Glück.
Bei uns war eher das Gegenteil der Fall. Wir leben “New Work” und eine dezentrale Unternehmensstruktur mit einem großen Home Office Anteil. Mit den richtigen Video-Tools zur Hand ist das auch super machbar. Diese Art zu Arbeiten hat sich in der Krise bestätigt. Was sich geändert hat, ist, dass wir bei unseren Kunden das Thema Video-Konferenz nicht mehr aktiv ansprechen müssen, weil es mittlerweile normal ist.
Wenn man Corona generell etwas positives abgewinnen möchte, auch wenn das bei einer Pandemie-Krankheit natürlich nicht so leicht ist, dann dass die Digitalisierung einen gewaltigen Schub bekommen hat und weiter bekommen wird. Genau genommen Digitalisierung und HR, also exakt unsere Fachgebiete. New Work wird sich immer weiter etablieren und somit die Personalarbeit weiter in den Vordergrund bringen. Wie gesagt, Personal kann die erste Erfolgsgeschichte der Post-Corona Ära werden.
Die Pläne von mana HR für 2020
Welche Pläne habt Ihr für 2020?
Die Ziele für dieses Jahr haben sich trotz der Krise für uns nicht verändert. Wir wollen uns am Markt etablieren, ein noch tiefergehendes Verständnis für die aktuellen Herausforderungen der Personalabteilungen und Unternehmen bekommen und wie wir über den Personalerfolg den Unternehmenserfolg unterstützen können.
Produktseitig wird unsere HR Toolbox durch neue Module erweitert und im Herbst werden wir das erste Tool unserer Personalverwaltungs-Reihe „Manage” in Form der digitalen Personalakte auf den Markt bringen. Selbstverständlich inklusive einer Mobil-App für den Self-Service der Mitarbeiter.
Personalarbeit weiter digitalisieren und automatisieren
Was magst Du meinen Leserinnen und Lesern noch mitteilen?
Pusht die HR-Funktion und -Potential weiter und betreibt vor allem Aufklärungsarbeit! Sagt allen, was Ihr als Personalabteilung leistet. Und was Ihr noch alles bewirken könntet, wenn Ihr die momentan noch zeitaufwendige, klassische Administrationsarbeit digitalisiert und automatisiert.
Ansonsten fände ich es mega, wenn wir uns im HR noch mehr austauschen, voneinander lernen und mehr Best Practices teilen würden! Dafür mache ich mit meinem Co-Founder Manuel beispielsweise den Podcast „Connecting HR and Talent”. Und auf den Social Media Kanälen der mana HR Toolbox, jetzt auch auf Instagram, geben wir Euch auch regelmäßig Tipps & Gedankenanstöße.
Vielen Dank für Deine sehr ausführlichen *lacht* Antworten und Euch noch viel Erfolg bei Eurem Startup-Business!
Über den Interviewten:
Dominik Becker ist bekennender HR-Enthusiast und Recruiting-Spezialist. Jahrelang konnte er Fachkräfte für eine Vielzahl von Unternehmen gewinnen und hat gleichzeitig immer wieder am eigenen Leib erfahren, wie viel Zeit für administrative Aufgaben aufgrund fehlender Digitalisierung vergeudet wird. Insbesondere der Informationsfluss und -austausch gestaltet viele Prozesse schwierig!
Dies wollte er nicht mehr so hinnehmen und so war sein Entschluss schnell gefasst, hier etwas zu ändern. Daher hat er zusammen mit seinen langjährigen Freunden Manu und Nawid mana gegründet.