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Rente mit – wann? Welches Eintrittsalter sich Arbeitnehmende wünschen

Die geplante Anhebung des Renteneintrittsalters versetzt Frankreich in Aufruhr, und auch in Deutschland wird über eine stufenweise Erhöhung des Renteneintrittsalters diskutiert. Doch wann möchten die Arbeitnehmenden selbst eigentlich gerne in Rente gehen? Antworten darauf gibt eine aktuelle Randstad Studie – und zeigt zudem, was die Arbeitnehmenden daran hindert, ihren Wunsch umzusetzen.

Deutsche erwarten Renteneintritt besonders spät

Mehr als jede:r zweite Arbeitnehmende in Deutschland (51%) erwartet, zwischen 65 und 69 Jahren in die Rente zu wechseln. Damit gehen die Arbeitnehmer:innen hierzulande von einem potenziell längeren Erwerbsleben aus als die meisten ihrer europäischen Nachbarn. In Frankreich etwa, wo die Rentenreform von Emmanuel Macron seit Monaten Tausende auf die Straße treibt, erwarten 54% der Arbeitnehmenden den Renteneintritt bereits zwischen 60 und 64 Jahren (Deutschland: 31%). Das zeigt das Randstad Arbeitsbarometer 2023. Im nord-west-europäischen Durchschnitt gehen 29% von einem Renteneintritt zwischen 60 und 64 Jahren aus, 43% zwischen 65 und 69 Jahren.

Jüngere Arbeitnehmende erwarten späteren Renteneintritt

Dabei werden die Rufe nach einer Anhebung der Regelaltersgrenze auch in Deutschland immer häufiger. Angesichts des demographischen Wandels und der damit verbundenen Herausforderungen für die Rentenkassen müsse nach Ansicht vieler Experten die Lebensarbeitszeit an die steigende Lebenserwartung angepasst werden. Jüngere Arbeitnehmende scheinen eine solche Anpassung bereits zu erwarten: 14% der 18- bis 24-Jährigen und 15% der 25- bis 34-Jährigen gehen von ihrem Renteneintritt im Alter zwischen 70 und 74 Jahren aus (Durchschnitt: 9%).

Der demographische Wandel stellt den gesamten Arbeitsmarkt vor gigantische Herausforderungen. Die Anhebung der Lebensarbeitszeit ist dabei ein möglicher Schritt. Dieser Schritt alleine wird aber nicht reichen. Wir müssen vor allem auch mehr Menschen in Arbeit bringen. Zu den notwendigen Maßnahmen dabei gehört es vor allem auch, die ungenutzten Potenziale auf dem Arbeitsmarkt zu aktivieren: Viele Menschen würden gerne ihre Arbeitszeit erhöhen, können es aber aufgrund einer unzureichenden Infrastruktur im Bereich der Kinderbetreuung nicht, oder haben unberechtigterweise höhere Eintrittsbarrieren in den Arbeitsmarkt, wie zum Beispiel ältere Arbeitssuchende oder Geflüchtete.

Hier ist zum einen die Politik gefordert, endlich die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen, um möglichst vielen Menschen die Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Zum anderen muss sich aber auch die Haltung in den Personalabteilungen ändern, die deutlich flexibler werden muss.

77% der Arbeitnehmenden arbeiten aus finanziellen Gründen weiter

Schon jetzt klafft schließlich eine große Lücke zwischen der Rentenrealität und den Wünschen der Arbeitnehmenden. Diese nämlich wünschen sich einen deutlich früheren Renteneintritt: 41% der Deutschen würden gerne zwischen 60 und 64 Jahren gehen, 33% sogar bereits mit unter 60 Jahren – und nur 10% zwischen 65 und 69 Jahren.

Was hindert die Arbeitnehmenden in Deutschland daran, zu ihrem Wunschzeitpunkt in Rente zu gehen? Immerhin mehr als jede:r Vierte (27%) gibt an, weiterarbeiten zu wollen, weil die Arbeit einen wichtigen Platz im persönlichen Leben einnimmt. 11% arbeiten weiter, weil sie glauben, dass ihr Arbeitgeber sie braucht. Meist aber sind finanzielle Gründe ausschlaggebend – nämlich für 77% der Befragten. Der Wegfall der Hinzuverdienstgrenze bei vorgezogenen Altersrenten und Erwerbsminderungsrenten zum 1. Januar 2023 zeigt die Vielschichtigkeit der Thematik.

Zwar ist es grundsätzlich gut, dass sich Arbeit für Frührentner lohnt und diese produktiv bleiben. Noch besser wäre es aber, wenn mehr Menschen als bisher bis zum regulären Renteneintritt fit und gesund blieben und somit in ihrem eigentlichen Berufsfeld bleiben könnten.

Quelle: Pressemitteilung Randstad

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Stefan Scheller

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