Die Corona-Pandemie befeuert den Trend zu flexibleren Regelungen in der Arbeitswelt und erzeugt bei vielen Menschen in Deutschland die Erwartung politischer Regelungen. Das ist eines der Ergebnisse einer repräsentativen Studie von YouGov im Zuge der anstehenden Bundestagswahl, die von der Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu in Auftrag gegeben wurde. 46% der 2.000 Befragten befürworten dabei eine Regelung der kommenden Bundesregierung, die garantiert, bei Bürotätigkeiten zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten zu können. 36% antworteten mit nein. „weiß nicht / keine Angaben“ machten 18%.
Bis zu 10% Gehaltsverzicht für Homeoffice
Für 20% hat die Arbeit im Homeoffice eine immens hohe Bedeutung erlangt. Sie geben an, dass sie ihren Job kündigen würden, wenn ihr Arbeitgeber verlangte, nach dem Auslaufen aller Corona-Maßnahmen wieder zu 100% im Büro zu arbeiten (nein: 69%; weiß nicht / keine Angabe: 11%).
Befragt nach der Bereitschaft, für ein flexibleres Arbeitsleben auch Gehaltseinbußen in Kauf zu nehmen, geben immerhin 17% der Befragten an, auf 1-5% ihres Gehalts verzichten zu würden; acht Prozent würden sogar zwischen 6 und 10% an Einbußen akzeptieren. Für die Möglichkeit, komplett flexibel im Homeoffice oder im Büro arbeiten zu können, würden 14% der Befragten auf 1-5 Prozent Gehaltsverzicht eingehen, für sieben Prozent wäre sogar zwischen 6 und 10% Gehaltsverzicht denkbar.
Sowohl, was die Flexibilisierung der Arbeitszeit (64%) als auch die Homeoffice-Option (69%) angeht, ist jedoch eine klare Mehrheit nicht dazu bereit, dafür auf Gehalt zu verzichten.
Befragte sehen größten Handlungsbedarf bezüglich. der gerechten Bezahlung von Frauen
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Flexibilität in der Arbeitswelt einen großen Bedeutungszuwachs erfährt. Die Corona-Pandemie hat das Bewusstsein für das Homeoffice und flexible Arbeitszeiten massiv in den Fokus gerückt. Die Arbeitswelt nach Corona wird eine völlig andere sein. Die meisten Unternehmen werden sich darauf einstellen, aber wir brauchen im Zweifel auch politische Regelungen.
Politischen Handlungsbedarf sehen die Befragten auch bei anderen Themen: Unter sieben vorgegeben politischen Forderungen, die Priorität bei der nächsten Bundesregierung haben sollten, sprachen sich 43% der Befragten für Maßnahmen zur gerechteren Bezahlung von Frauen aus.
Politischer Handlungsbedarf bei weiteren Themen
Hier die weiteren Ergebnisse in absteigender Reihenfolge:
- Maßnahmen zum nachhaltigeren Wirtschaften (39%)
- Stärkerer Ausbau der Kinderbetreuung (33%)
- Das Recht auf eine Vier-Tage-Woche oder eine Reduzierung der Arbeitszeit (28%)
- Recht auf Homeoffice (25%)
- Stärkere Förderung von Frauen in Führungspositionen (20%)
Im Rahmen der Befragung, die vom Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von kununu durchgeführt wurde, wurden 2052 Personen im Rahmen von Online-Interviews befragt. Die Stichprobe ist bevölkerungsrepräsentativ nach Alter 18+, Geschlecht und Region.
Quelle: kununu