HR-Startup Mentessa

Mentessa: Community Plattform für Skills und Wissenstransfer

Das HR-Startup Mentessa bietet eine Whitelabel-Lösung als Community Plattform. Auf Basis von Skills wird gezielt Vernetzung und Wissensaustausch in Organisationen möglich. Gründerin und CEO Dr. Tina Ruseva gibt weitere Einblicke in ein zukunftsweisendes Konzept für agile Organisationen.

Was bietet Mentessa?

Hallo Tina, magst Du Dich und Euer Startup Mentessa bitte kurz vorstellen?

Mentessa ist eine Lernplattform für die neue Arbeitswelt, die statt auf Content auf gezielten Wissensaustausch zwischen Mitarbeitern setzt. Wissenstransfer, Erfahrung, aber auch viele Kompetenzen, wie für die Zukunft besonders relevanten Soft Skills, erwerben wir ja bis zu 90% über die sog. „informelle Bildung“. Das sind Gespräche, Shadowing (deutsch Hospitieren), Mentoring, oder eine Kombination aus allem. Auch für Innovationsprozesse ist ein häufiger, interdisziplinärer Austausch besonders wichtig.

Doch den richtigen Experten zum richtigen Zeitpunkt in großen Organisationen zu finden, ist ein komplexes Problem. Nicht zufällig sagt man: „Wenn Siemens wüsste, was Siemens weiß.“ Die Vernetzung auf Basis von Skills ist eine Frage der Effizienz, aber auch eine von Inklusion und Unternehmenskultur. Denn wenn es darauf ankommt, im Büro um Hilfe zu bitten, trauen sich die meisten von uns genauso wenig auf andere zuzugehen, wie die Nerds, die Tinder, angeblich aus dem gleichen Grund, entwickelt haben.

Den Talent Pool durchsuchen und analysieren

Unsere Plattform ermittelt die Interessen, Skills und Ziele der Mitarbeiter. Der sog. „Talent Pool“ lässt sich mit praktischen Funktionen leicht durchsuchen und analysieren. Mitarbeiter oder Netzwerkmitglieder können hier schnell, einfach und vor allem gezielt den richtigen Match für 1:1 Gespräche, Mentorings oder Projekte finden. Und so deren Wissen erweitern, sich neue Fähigkeiten aneignen und interdisziplinäre Projekte starten. Das Beste ist – Menschen lernen voneinander, die sich sonst nie gesprochen hätten. Wir verwandeln wir die Workforce in eine Community.

Für die agile Organisation von morgen bringt Mentessa also die Basis zur Vernetzung, Weiterentwicklung und Produktivität der Mitarbeiter. Denn Sichtbarkeit, ein eigener Mentor und individuelle Förderung spielen heutzutage nicht nur bei der Jobwahl eine entscheidende Rolle. Sie beeinflussen maßgeblich Employee Engagement, Motivation und eine wertschätzende, kollaborative Unternehmenskultur.

Der Unterschied zu anderen Plattformen

Wie unterscheidet Ihr Euch von anderen Plattformen?

Mentessa Screenshot To-Do
Quelle: Mentessa

Anders als andere Communities, bleibt Mentessa nicht eine passive Ansammlung von Mitarbeiterdaten. Eine intelligente KI begleitet die Benutzer dabei selbst als “Mentor bei der Arbeit” mit

  • treffsicheren Matching-Vorschlägen je nach individuellen Mitarbeiterzielen (z.B. “Ich möchte meine Führung verbessern.”)
  • individuellen Tipps für nächste Schritte in formellen Prozessen (z.B. im Onboarding Termine mit Mitarbeitern aus anderen Abteilungen)
  • strukturierte Anleitung für den Austausch für größere Lernerfolge (z.B. eine Checkliste fürs Erstgespräch)

So kombinieren wir die Stärken von Technologie – Effizienz, Automatisierung, Skalierbarkeit, mit dem, was uns Menschen auszeichnet – die Fähigkeit für Beziehungen, Leidenschaften und das Bedürfnis für Zugehörigkeit und Weiterentwicklung.

Netzwerken aus Basis von Skills

Ganz aktuell ist die Social Media Plattform Polywork in Deutschland im Kommen. Wie ist Deine Einschätzung das mit Blick auf Euer Kernthema Vernetzung auf Basis von Skills und Erfahrungen?

Das Thema Skills ist die Währung der neuen Arbeitswelt. Deswegen gibt es eine Unmenge an Startups, die das Thema angehen.

Anders als soziale Netzwerke, wie Polywork, wo die Selbstdarstellung in Vordergrund steht und es auf Klicks und Likes geht, ist Mentessa komplett Content-frei und auf das informelle Lernen von anderen optimiert. Auch bieten wir unsere Plattform in Form von geschlossenen Communities (digitale Ökosysteme), die privat, werbefrei, DSGVO-konform und komplett gebrandet sind. Dazu noch lassen sich mit Mentessa interne Prozesse haargenau umsetzen. Es gibt also einen großen Unterschied.

Ich bin gespannt auf Polywork, als soziales Netzwerk für die Generation Gen Z+. Ich engagiere mich seit 10 Jahren als Mentorin an meiner Alma Mater, der TU München, und spüre, dass für die Studierenden LinkedIn eine immer geringere Rolle spielt. Diese brauchen die Tools ihrer Zeit – vielleicht gehört Polywork dazu.

Pflege von Daten und Profilen

Viele Netzwerke und Datenbanken kranken daran, dass die Daten und Profile durch die Nutzerinnen und Nutzer nicht regelmäßig gepflegt werden. Wie vermeidet Ihr das bei Mentessa?

Klar! Und deswegen gehen wir das anders an.

Das Thema Kompetenzprofil ist ein Riesenthema. Die meisten Unternehmen kennen ihre Mitarbeiter noch von ihrem Lebenslauf. Auch wenn dieser Jahre zurück liegt und sich die Kompetenzen natürlich verändert haben.

Wir gehen dagegen auf drei Weisen vor. Zum einen haben wir die Möglichkeit, die Profile an bestehende Systeme anzuknüpfen, damit die Daten möglichst automatisch eingepflegt werden. Zum anderen können wir diese durch maschinelles Lernen stetig weiterentwickeln. Zum Schluss erweitern wir dieses stetig über die Suchanfragen, die Bewertungen und die Aktivitäten der Mitarbeiter auf der Plattform.

Wenn Ihr Profile auf Basis von unter anderem LinkedIn Daten aufbaut – wieso können Nutzer nicht gleich LinkedIn selbst für die Vernetzung nutzen?

 Unternehmen können bei der Inbetriebnahme entscheiden, wie sich Mitarbeiter auf der Plattform anmelden. Wenn LinkedIn eine gewünschte Option ist, dann übernehmen wir davon gewisse Daten, so dass für die Registrierung nur ein Klick notwendig ist.

Zu Deiner Frage: LinkedIn bietet ja selbst ein Mentor Matching Modul an, das ich im Vorfeld an Mentessa mehrere Jahre intensiv getestet habe. Doch ohne den gemeinsamen Hut einer Organisation, ohne den Purpose einer Community und ohne die KI-basierte Anleitung, klappt es im offenen sozialen Netzwerk nicht. Es fehlt das Warum und die Effizienz.

Wissensaustausch heute wichtiger denn je

Der Transfer von insbesondere Erfahrungswissen ist heute wichtiger denn je. Welche Art von Unternehmen haben von Eurer Lösung die größten Vorteile? Spielt die Unternehmensgröße eine Rolle?

Studien zeigen, dass wir bis maximal 150 Personen, ohne technische Hilfe noch in der Lage sind, uns ihre Expertise, Interessen und etwa Hobbys zu merken und auseinanderzuhalten. Ab dieser Anzahl, und hier sind auch die privaten Kontakte mitgezählt, tun wir uns schwer. Das heißt umgekehrt, dass Mentessa für große Organisationen besonders relevant ist.

Aber nicht nur die Größe entscheidet. Heute arbeiten zum ersten Mal in der Geschichte fünf verschiedenen Generationen Hand in Hand in der Arbeitswelt nebeneinander. Der Wissenstransfer zwischen diesen ist besonders wichtig und besonders kompliziert. So zum Beispiel bei dem Matching für Inhouse-Mentoring-Programmen. Es geht nicht nur um Alter – die Vielfalt in der Arbeitswelt schafft besonders viele Blasen. Das kennen wir von den sozialen Medien auch. Organisationen, die im globalen Wettbewerb bestehen wollen, sollten das Ziel haben, den Austausch möglichst inklusiv zu gestalten. Diesen können wir auch helfen.

Im Grunde aber, bieten wir als „HR Browser“ Hunderte von Anwendungsfällen an. Denn Menschen und Unternehmenskultur unterscheiden sich immer und fordern heute zielgerichtete Lösungen. Deswegen haben wir unsere Plattform so gebaut, dass sie einfach in Betrieb zu nehmen ist und besonders flexibel in der Erweiterung.

Feedback, Erfolgsmessung und Optimierungen

Wie geht Ihr mit den Themen Feedback, Erfolgsmessung der durch die Plattform initiierten Maßnahmen sowie Optimierungen beziehungsweise Lernen um?

Diese sind kritischer Bestandteil unserer Lösung und einer unserer Differenziatoren gegenüber offenen Netzwerken wie LinkedIn. Menschen tauschen sich nicht automatisch aus, wenn sie sich treffen. Dazu gehören Erwartungsmanagement, ein gutes Briefing und Accountability. Ohne eine Erfolgsmessung, zum Beispiel in der Form von Feedback, wären dies nur Wörter. Wir werten deswegen alle Daten aus und nutzen diese, um zielgerichtete Vorschläge zu machen, aus den Besten zu lernen und für HR aktuelle Bedarfe der Community zu ermitteln.

Wie sich Mentessa weiterentwickelt

Welche weiteren Entwicklungen habt Ihr für Mentessa geplant?

Die Zukunft kann man nicht voraussagen, aber eines steht fest. Sie wird von Innovationen vorangetrieben und immer mehr Tools für die neue Arbeitswelt bringen.

Unsere Unternehmensvision ist es, „where the future works“ zu sein. Da Organisationen aus Menschen bestehen und wir uns auf Profilierung und Vernetzung von Menschen spezialisieren, sehen wir uns als DIE Infrastruktur für jede agile Organisation in der Zukunft der Arbeit.

Um für unsere Kunden den größten Mehrwert zu bereiten, bauen wir das Mentessa gerade als Marktplatz aus, sodass zukünftige Anbieter einfach anzuschließen sind. Wir selbst treiben die Suche nach innovativen Lösungen und Modellen durch den Aufbau eines New Work Ökosystems aus. Dazu mehr im ersten Quartal 2022.

Vielen Dank für Deine Antworten, Tina. Ich bin gespannt, wie sich Euer Startup Mentessa weiter entwickeln wird.

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Über die Interviewte

Tina Ruseva von Mentessa im Interview auf PERSOBLOGGER.DE

Dr. Tina Ruseva ist CEO und Gründerin von Mentessa, die #1 Plattform für Mentoring-, Innovations-Communities, und agile Organisationen, sowie Expertin für die Europäische Kommission am European Innovation Council (EIC) und Initiatorin des dezentralen Big & Growing New Work Festivals.

Tina studierte an der LMU in München Informatik und Journalismus, arbeitete für Microsoft und promovierte in Innovationsmanagement, bevor sie ihr erstes Start-up GymZap gründete.

Als Mentorin und Jurorin unterstützt sie bei internationalen Start-up Wettbewerben und setzt sich außerdem aktiv für Diversity ein.

> Zur Website von Mentessa

 

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Stefan Scheller

Autor und Speaker Persoblogger Stefan SchellerMein Name ist Stefan Scheller. In meiner Rolle als Persoblogger und Top HR-Influencer (Personalmagazin 05/22) betreibe ich diese Website und das gleichnamige HR Praxisportal. Vielen Dank für das Lesen meiner Beiträge und Hören meines Podcasts Klartext HR!

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