Resilienz von Unternehmen ist heute wichtiger denn je. Denn „wenn das Wasser sinkt, sieht man, wer keine Badehose anhat.“. Diese oft zitierte Aussage von Großinvestor, Warren Buffett, beschreibt nur zu gut, was vielen Unternehmen in der Krise passiert ist: Sie waren unvorbereitet und wurden eiskalt erwischt. Die Folge: wirtschaftliche Einbußen und eine Menge Chaos.
Damit das nicht mehr passiert, müssen Organisationen Resilienz zeigen. Denn das stärkt sie für die Zukunft. Was viele Unternehmen dabei übersehen: Der HR-Bereich hat einen entscheidenden Einfluss auf ihre Widerstandsfähigkeit. Marina Buller von Personio gibt Ihnen vier Praxistipps, wo Sie im HR ansetzen sollten, um als Unternehmen resilienter zu werden.
Was ist Resilienz mit Blick auf Unternehmen?
Resilienz bedeutet Widerstandskraft für Unternehmen. Das meint: Wenn innere oder äußere Veränderungen etwa durch Krisen auftreten, handeln resiliente Unternehmen schnell und flexibel. Es gehört quasi zu ihrem täglichen Brot, sich immer wieder den Status quo anzuschauen, sich zu reorganisieren und dadurch noch stärker zu wachsen. Schock- oder Überraschungsmomente können Unternehmen mit hoher Resilienz also nichts anhaben, denn sie sind es gewohnt, sich laufend an neue Umstände anzupassen.
Warum Resilienz so wichtig ist
In der Studie „Organizational Resilience: Building an enduring enterprise“ der BSI Group kam heraus, dass zwei Drittel der befragten Geschäftsführer*innen Resilienz als einen entscheidenden Wettbewerbsfaktor sehen. Aus gutem Grund: Resiliente Unternehmen sehen in Problemen beziehungsweise Krisen eine Chance für Optimierung und Wachstum, statt sie als unüberbrückbare Herausforderungen abzustempeln.
Mit mehr Resilienz kommt aber nicht nur eine größere Widerstandskraft, sondern auch mehr Flexibilität. Denn dank flexibler Prozesse passen sich resiliente Unternehmen schnell und proaktiv an politische, wirtschaftliche und technologische Veränderungen an und gehen gelassener mit unvorhersehbaren oder schwierigen Situationen um. Das Ergebnis: Sie sind zukunftssicher aufgestellt – jeder Krise zum Trotz.
Die wenigsten tun etwas für ihre Resilienz
In der genannten Studie sind sich die Unternehmen einig: Unternehmerische Resilienz führt zum langfristigen finanziellen Erfolg. Fast 9 von 10 (88 %) Geschäftsführer*innen sagen, Resilienz habe für Unternehmen oberste Priorität. Und 8 von 10 geben an, sie sei für dauerhaftes Wachstum unerlässlich.
Doch obwohl viele Unternehmen die Relevanz von resilienten Organisationsstrukturen erkannt haben, geht die Umsetzung im Schneckentempo voran. Nur 3 vom 10 Geschäftsführer*innen vertrauen darauf, dass ihr Unternehmen über voll integrierte Resilienzpraktiken verfügt.
Lediglich ein Fünftel (19 %) konnte resiliente Prozesse erfolgreich etablieren. Vielleicht liegt es einfach daran, dass sie einen ganz entscheidenden Bereich im Unternehmen nicht genug involvieren: HR.
Mangelnde #Resilienz im Unternehmen entsteht, wenn #HR prozessual nicht ausreichend involviert ist. Share on XResilienz: ohne HR geht’s nicht
Ein wichtiger Baustein für resiliente Unternehmen ist das Team. Denn es entscheidet darüber, ob sich ein Unternehmen an eine zunehmend digitale Zukunft anpassen kann. Mitarbeitenden im HR-Bereich kommt dabei eine zentrale Rolle zu, denn sie …
- stellen die richtigen Mitarbeiter ein,
- entwickeln ihre Fähigkeiten,
- schulen Führungskräfte und
- schärfen die Unternehmenskultur entsprechend.
Kurzum: Resilienz ist ein People-Thema und ein Change-Projekt. Personaler*innen sind damit ein wichtiger Treiber für resiliente Unternehmen. Denn sie sorgen dafür, dass alle im Unternehmen die Veränderungen akzeptieren und mittragen. Doch um das leisten zu können, müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein.
Die vier Pfeiler eines stabilen Resilienzgerüsts
Wer hoch hinaus möchte, braucht ein stabiles Fundament – auch bei Wind und Wetter. Denn wenn die Basis wackelt, steigt das Risiko für einen kompletten Zusammensturz. Der Personalbereich ist die Basis eines jeden Unternehmens und sollte deswegen gestärkt werden. Daher stelle ich Ihnen hier die vier wichtigsten Eckpfeiler für Resilienz vor:
1. Die operativen Grundlagen müssen stimmen
Erst wenn Verwaltungsaufgaben zum Selbstläufer werden, haben Personaler*innen Zeit, sich um wichtige Themen wie Strategie, Entwicklung oder Personalplanung zu kümmern. Effiziente HR-Prozesse sind also eine wichtige Grundlage für resiliente Unternehmen.
Mit einer ganzheitlichen Software können Sie dabei alle Kernprozesse des HR digital abbilden und Prozesse noch reibungsloser gestalten und ineinandergreifen lassen.
Ein Beispiel: Bei Personio arbeiten wir konstant an unserem ganzheitlichen Ansatz, HR-Prozesse sicherer und effizienter zu machen. Mit DATEV haben wir einen Partner gewonnen, der dasselbe Ziel verfolgt. Dies bedeutet für HR: Alle lohnrelevanten Mitarbeiterdaten können Sie per Klick an das DATEV Rechenzentrum schicken, sodass Ihr Lohnbuchhalter oder Steuerberater noch effizienter abrechnen kann. Lohnauswertungen kommen auf demselben verschlüsselten Weg in die digitale Personalakte von Personio zurück. Ein reibungsloser Prozess für alle Mitwirkenden.
2. Das Unternehmen sollte agil aufgestellt sein
Unternehmen mit hoher Resilienz sind agile Unternehmen. Denn sie haben schlanke Prozesse, sind flexibel und können sich so an neue Anforderungen anpassen. Ein paar Beispiele:
- Als Führungskraft das Steuer abgeben: Team Leads sollten den inhaltlichen Rahmen und Ziele abstecken, aber dabei ein selbstständiges und selbstorganisiertes Arbeiten fördern.
- Immer wieder den Puls überprüfen: Agile Organisationen schauen regelmäßig auf ihren Fortschritt und Status, um Ergebnisse zu reflektieren und daraus gewinnbringende Schlüsse für die Zukunft abzuleiten, z. B. bei Prozessen und der Produktentwicklung.
- Eine Kultur, die Agilität beschleunigt und sie nicht bremst: Die richtige Einstellung von Mitarbeitern ist wichtig. Es geht um Vertrauen, Unterstützung, Verbindlichkeit, eine positive Fehlerkultur und gemeinsame Ziele.
Unternehmen schaffen das nur, wenn sie sich digital aufstellen und mit den richtigen Systemen arbeiten – und das ortsunabhängig und standortübergreifend.
3. Resilienz braucht eine starke Unternehmenskultur
Erst wenn es klare Werte gibt, die als Richtlinien für alle gelten und auch tatsächlich im Unternehmen gelebt werden, kann ein Unternehmen Resilienz zeigen. Werte definieren, wie Sie im Unternehmen zusammenarbeiten, wie Sie Probleme lösen und welche Einstellung Mitarbeiter mitbringen sollten, heißt zum Beispiel sich rasch an ein dynamisches Arbeitsumfeld anpassen zu können.
Diese Werte dürfen nicht einfach nur irgendwo an der Wand stehen, sondern müssen gelebt werden. HR hat hier die Aufgabe, möglichst viele Berührungspunkte zu schaffen. Bei Personio integrieren wir sie beispielsweise in unsere Leistungsgespräche, in unsere Meetings und in die alltägliche Zusammenarbeit (Stichwort: offene Feedback-Kultur).
Hier sind vor allem die Führungskräfte gefragt, denn sie leben die Unternehmenswerte vor und sollten Coach und Förderer von Mitarbeitern sein. Team Leads in Unternehmen mit hoher Resilienz kommunizieren Anforderungen und Ziele klar, eröffnen ihrem Team Entscheidungsspielräume, über- und unterfordern ihre Mitarbeiter nicht und schaffen Vertrauen.
Wir haben unseren Werten kürzlich einen Feinschliff verpasst und teilen unsere Best Practices gerne.
4. Entscheidungen sollten auf zuverlässigen Daten basieren
Viele Unternehmen treffen Personalentscheidungen aus dem Bauch heraus oder beziehen sich auf fehlerhafte, unzuverlässige und veraltete Daten. Manche haben mehrere Tools, aus denen sie die Daten erst ziehen und dann zusammenführen müssen. Das alles ist fehleranfällig, kostet Zeit und führt im schlimmsten Fall zu Fehlentscheidungen.
Die Lösung: eine einheitliche Datenbasis, die mit einer ganzheitlichen HR Software sichergestellt ist. Denn hier laufen alle Personaldaten in einer Quelle zusammen, sodass zum einen die Datenqualität steigt und zum anderen auch unterschiedliche Metriken für die Analyse gegenübergestellt werden können.
Der gemeinsame Nenner: eine digitale HR-Abteilung
Die vier Säulen resilienter Unternehmen zeigen: Wer eine hohe Resilienz zeigen und zukunftsfähig sein will, braucht eine digitale HR-Abteilung. Denn diese unterstützt eine flexible und damit resiliente Organisationsstruktur. Laut einer Studie von Personio und Bitkom sagen 63 % der Personaler*innen, deren HR-Prozesse komplett digitalisiert sind, dass sie gut auf die Corona-Krise reagiert haben. Sie hatten auch eine Strategie parat, um sich von der Krise zu erholen.
Der Grund: Sie waren agiler, konnten Arbeitsabläufe schneller umstellen, waren dank Automatisierungen effizienter und hatten Zugriff auf einheitliche HR-Reportings, die bei wichtigen Personalentscheidungen halfen.
Wie haben Unternehmen wie Statista, Teufel oder Spendesk das geschafft? Die Antwort erfahren Sie in unserem kostenlosen Whitepaper “Resilient und zukunftsfähig mit der richtigen HR-Lösung”.