Leistungsbereitschaft deutscher Arbeitnehmenden trifft auf Vertrauenskrise
Arbeiten? Ja, bitte! Im Vergleich zeigt sich: Beschäftigte in Deutschland würden selbst dann öfter als der weltweite Durchschnitt einem Beruf nachgehen, wenn sie dies nicht müssten. Und 37% von ihnen würden kündigen, wenn der Arbeitgeber ihre Karriereambition nicht unterstützt.
Gleichzeitig mangelt es ihnen aber an Vertrauen mit Blick auf Weiterentwicklung und Gehalt, zeigt das Randstad Arbeitsbarometer. Wie Arbeitgeber die Rahmenbedingungen für mehr Leistung und Zufriedenheit schaffen.
Leistungsbereitschaft Arbeitnehmer in Deutschland
Die anstehende Bundestagswahl hat auch intensive Debatten über die Leistungsbereitschaft deutscher Arbeitnehmenden ausgelöst. Oft geht es dabei um die geleisteten Wochenarbeitsstunden, doch Leistung ist facettenreicher.
Das Randstad Arbeitsbarometer zeigt: Arbeitnehmende hierzulande sind im globalen Vergleich öfter als der weltweite Durchschnitt bereit, einem Beruf nachzugehen – selbst dann, wenn Geld keine Rolle spielen würde.
Deutsche Gen Z deutlich intrinsischer motiviert
In Deutschland würden 39% der Angehörigen der Gen Z nicht arbeiten, wenn sie anderweitig finanziell abgesichert wären – global allerdings 51%. Bei der Gen X sieht es ähnlich aus: 40% hierzulande geben an, nicht arbeiten zu wollen, wenn sie nicht müssten, im weltweiten Durchschnitt sagen dies 46%. Unter den Millennials (48% in Deutschland und 50% weltweit) und Babyboomern (34% in Deutschland und 38% weltweit) sind die Ergebnisse ausgeglichener.
Ein großer Motivator deutscher Beschäftigter: der Wunsch nach Weiterentwicklung. Über alle Altersgruppen hinweg würden 37% ihre Stelle kündigen, wenn der Arbeitgeber die eigenen Karriereambitionen nicht unterstützt. Überdies wäre fehlende Weiterqualifizierung für 34% (2023: 22%) aller Arbeitnehmenden ein Kündigungsgrund.
Viele arbeiten gerne, möchten Karriere machen und sich weiterentwickeln, wie unsere Studie sehr gut zeigt. Die Leistungsbereitschaft auf Arbeitnehmerseite in Deutschland ist da. Es sind eher fehlende Entwicklungsmöglichkeiten, die die Menschen bewegen, eine Stelle zu wechseln.
Fehlendes Vertrauen dämpft die Stimmung
Das Arbeitsbarometer zeigt auch: Viele deutsche Arbeitnehmende haben den Eindruck, dass ihnen Chancen fehlen oder ihr Arbeitgeber ihren Erwartungen nicht gerecht wird. Beispielsweise vertrauen 31% der Arbeitnehmenden ihren Führungskräften nicht, sie bei der Karriereentwicklung zu unterstützen. Noch gravierender ist, dass ein Viertel (23%) der Befragten ihrem Arbeitgeber nicht vertrauen, sie oder die Kolleg:innen fair zu bezahlen.
Und das, obwohl das Gehalt einer überwiegenden Mehrheit der Befragten (78%) entweder wichtig oder sehr wichtig ist. Nur Jobsicherheit (81%) kommt eine noch höhere Bedeutung zu. Doch auch Karriereentwicklung (57%) und Weiterbildung (58%) werden von einer Mehrheit als sehr wichtig oder wichtig eingestuft.
Die Ergebnisse zeigen: Neben den Grundvoraussetzungen wie Gehalt und Jobsicherheit wollen sich Arbeitnehmende weiterentwickeln und Karriere machen. Unternehmen, die strukturierte und bedürfnisorientierte Weiterbildung bereitstellen, und dadurch die eigene Belegschaft auf Beförderungen vorbereiten, werden die Motivation und damit die Leistungsbereitschaft ihrer Mitarbeitenden nachhaltig steigern.
Quelle: Pressemitteilung von Randstad
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