Urban Sports Club: Wellbeing Compass - Studie

Warum ganzheitliches Wellbeing Führungsaufgabe in Unternehmen wird

Wie geht es Europas Beschäftigten wirklich? Und wie stark prägt der Arbeitsplatz das individuelle Wohlbefinden? Antworten darauf liefert der erste Wellbeing Compass, kommentiert von Sandra Strauss, Urban Sports Club.

Neue Studie: Wohlbefinden ist mehrdimensional und entscheidender Erfolgsfaktor

Die repräsentative Studie wurde in fünf europäischen Ländern durchgeführt und die Ergebnisse zeigen: Ganzheitliches Wohlbefinden, Wellbeing, ist längst kein Nice-to-have mehr, sondern entwickelt sich zum strategischen Kern moderner Unternehmensführung. Es ist damit ein entscheidender Erfolgsfaktor in der Arbeitswelt.

Sieben Dimensionen, eine Erkenntnis: Gesundheit ist mehr als Fitness

Der Wellbeing Compass erfasst das persönliche Wohlbefinden von über 5.000 Personen zwischen 18 und 55 Jahren in Deutschland, Frankreich, Spanien, Portugal und den Niederlanden. Dabei wurden sieben Pillars untersucht:

  • körperlich
  • mental
  • sozial
  • finanziell
  • beruflich
  • spirituell und
  • ökologisch.

Dabei wird klar, dass alle Lebensbereiche eng miteinander verknüpft sind. Wer sich körperlich gut fühlt, berichtet meist auch von besserer mentaler und sozialer Verfassung und umgekehrt.

Besonders deutlich wird der Zusammenhang in Bezug auf regelmäßige Bewegung. Wer sich mindestens zwei- bis dreimal im Monat körperlich betätigt, schätzt das eigene allgemeine Wohlbefinden deutlich höher ein. In Deutschland liegt das Plus bei 0,7 Punkten auf einer Skala von 0 bis 10, in Spanien sogar bei einem vollen Punkt.

Mentale Stärke braucht Bewegung – nicht nur Muskeln

Bewegung wirkt weit über den Fitnessaspekt hinaus. Für rund die Hälfte der Befragten zählt Stressabbau zu den wichtigsten positiven Effekten körperlicher Aktivität. Etwa ein Drittel nutzt Bewegung, um Struktur in den Alltag zu bringen oder gesunde Routinen zu entwickeln.

Der Wunsch nach mehr mentaler Stabilität ist dabei ein starker Treiber: Gerade in Zeiten zunehmender Belastungen durch Arbeit, gesellschaftliche Krisen oder wirtschaftliche Unsicherheiten suchen viele nach einfachen, aber wirksamen Wegen zu mehr Balance.

Diese Erkenntnisse sind besonders relevant für Unternehmen, die sich mit Fragen rund um Mitarbeitendenbindung, Leistungsfähigkeit und Kulturwandel beschäftigen. Denn wer sich psychisch und physisch im Gleichgewicht fühlt, bringt mehr Energie, Kreativität und Resilienz ins Team.

Gesellschaftlicher Wandel: Arbeitgeber sind gefragt

Ein deutliches Signal geht von der gesellschaftlichen Erwartung aus: 88% der Befragten erwarten von Unternehmen, dass sie aktiv zum Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden beitragen – sei es durch direkte Unterstützung, gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen oder durch gezielte Benefits.

Diese Erwartung geht mit einer hohen Beteiligungsbereitschaft einher: 58% der Befragten würden entsprechende Angebote im Unternehmen nutzen. In Spanien liegt die Zustimmung sogar bei 74%, in Deutschland bei soliden 55 Prozent.

Fortschritt mit Lücken in Deutschland

Im europäischen Vergleich zeigt sich Deutschland zweigeteilt. Einerseits punkten deutsche Unternehmen mit Initiativen zur Work-Life-Balance (34%), Teambuilding-Maßnahmen (35%) und betrieblicher Altersvorsorge (31%). Andererseits gibt es auffällige Defizite bei sport- und bewegungsbezogenen Angeboten: Nur 24% der Arbeitgeber stellen solche Maßnahmen zur Verfügung, obwohl sie von 36% der Beschäftigten als besonders attraktiv eingeschätzt werden. Bei weiblichen Befragten liegt die Zustimmung sogar bei fast der Hälfte (42%).

Die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage verweist auf ein ungenutztes Potenzial: Unternehmen könnten mit relativ geringem Aufwand einen messbaren Beitrag zur Lebensqualität und Mitarbeitendenbindung leisten während sie sich zugleich als moderne Arbeitgeber positionieren.

Körperlich vor finanziell: Deutschlands Prioritäten im Wandel

Während in Frankreich, Portugal oder Spanien das finanzielle Wohlbefinden für rund 58% der Befragten an erster Stelle steht, herrscht in Deutschland eine andere Gewichtung: Hier liegt das körperliche Wohlbefinden mit 57% auf Platz eins, gefolgt von finanziellen (51%) und mentalen Aspekten (50%).

Interessanterweise hat das finanzielle Wohlbefinden in Deutschland keinen nachweisbaren Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden – ein Befund, der auf eine kulturell veränderte Haltung zum Thema Geld hindeutet.

Gleichzeitig signalisiert der Fokus auf körperliche und mentale Gesundheit einen grundlegenden Wertewandel. Gesundheit, Selbstbestimmtheit und Lebensqualität rücken stärker in den Mittelpunkt, auch im Arbeitskontext.

Wellbeing wird zum Leadership-Thema

Die Entwicklung hat unmittelbare Implikationen für Führungskräfte, Personal-Verantwortliche und strategische Entscheider:innen. Wellbeing ist nicht länger ein HR-Nischenthema oder ein Benefit zur Imagepflege. Es wird zur Führungsaufgabe, vergleichbar mit Diversität, Nachhaltigkeit oder Digitalisierung.

Unternehmen, die frühzeitig in ganzheitliche Wellbeing-Strukturen investieren, sichern sich nicht nur einen Vorteil im Wettbewerb um Fachkräfte. Sie schaffen die Grundlage für eine resiliente, engagierte und zukunftsorientierte Belegschaft.

Und das wirkt sich messbar aus: Gesteigertes Wohlbefinden gehen oft Hand in Hand mit betrieblichen Kennzahlen wie Produktivität, Innovationskraft und Krankheitsquote.

The Wellbeing Compass von Urban Sports Club
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Vom Gesundheitsangebot zur Kulturfrage

Wellbeing-Programme entfalten ihre Wirkung nicht allein durch das Angebot selbst – entscheidend ist vor allem die Haltung dahinter. Sie wirken am stärksten, wenn sie nicht isoliert stehen, sondern fest in die Unternehmenskultur eingebettet sind.

Bewegungsangebote, mentale Gesundheitsressourcen oder flexible Arbeitsmodelle sollten daher nicht als Sonderlösungen betrachtet werden. Vielmehr braucht es einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem solche Maßnahmen als selbstverständlicher Bestandteil einer mitarbeitendenorientierten Organisation gelten.

Ein zentraler Hebel liegt dabei in der Führung: Wer als Führungskraft selbst achtsam mit Ressourcen umgeht und das Streben nach Wellbeing vorlebt, prägt die Unternehmenskultur maßgeblich.

Der nächste Schritt: Datenbasiertes Handeln

Der Wellbeing Compass liefert neue Einblicke und eine fundierte Datengrundlage für Strategien im Bereich Corporate Wellbeing. Er zeigt auf, wie unterschiedlich Prioritäten, Bedürfnisse und Erwartungen in Europa verteilt sind. Zudem ermöglicht er es Unternehmen, gezielt auf die eigene Zielgruppe einzugehen.

An die Stelle pauschaler Maßnahmen tritt ein systematischer, datengetriebener Ansatz, der auf die spezifischen Rahmenbedingungen im Unternehmen abgestimmt ist. So endet Wellbeing nicht in einer kurzfristigen Aktion, sondern wird zum langfristigen Investment in die eigene Zukunftsfähigkeit.

Verantwortung übernehmen, Zukunft gestalten

Ganzheitliches Wellbeing ist weit mehr als ein Trend. Es ist Ausdruck eines gesellschaftlichen Wandels und ein zentraler Baustein erfolgreicher Unternehmensführung. Wer heute in die Gesundheit, mentale Stärke und soziale Verbundenheit seines Teams investiert, gestaltet die Arbeitswelt von morgen aktiv mit.

Sie möchten mehr über die Studienergebnisse erfahren?

>> Hier kommen Sie zur Landing Page des Wellbeing Compass 2025.

Sandra Strauss

Sandra Strauss von Urban Sports Club als Gastautorin auf PERSOBLOGGER.DE

 

Sandra Strauss ist Chief People Officer bei Urban Sports Club. Sie setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, Bewegung, mentale Gesundheit und soziale Verbindung stärker in Unternehmenskulturen zu integrieren.

Der Wellbeing Compass liefert dafür datenbasierte Impulse für eine neue Arbeitswelt.

>> LinkedIn-Profil von Sandra Strauss

>> Website Urban Sports Club

>> Zum Wellbeing Compass

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