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Diese fünf Trends prägen den Arbeitsmarkt 2025

Die schwache Wirtschaft übt zunehmenden Druck auf die Beschäftigungssituation in Deutschland aus. Längst wurde die Annahme, dass sich Jobmarkt und konjunkturelle Entwicklung entkoppelt hätten, von der Realität entzaubert. Die Aussichten für 2025 sind nicht zuletzt aufgrund der politischen Unsicherheit bis zur neuen Regierungsbildung ungewiss. Trotz dieser Unwägbarkeiten hat Lisa Feist, Ökonomin beim Indeed Hiring Lab, fünf zentrale Trends identifiziert, die den Jobmarkt im kommenden Jahr prägen werden.

Indeed Hiring Lab

Demnach zeigt sich der Arbeitsmarkt zunehmend gespalten: Einerseits führt die schwächelnde Konjunktur zu einem allgemeinen Rückgang der Arbeitskräftenachfrage, der bei Spitzenjobs mit hohen Gehältern besonders deutlich wird. Andererseits bleibt die Job-Nachfrage in systemrelevanten Bereichen wie der Pflege, dem Transportwesen und dem Einzelhandel aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels vergleichsweise hoch. Das kann nicht nur zu Überlastung und Versorgungslücken in diesen Bereichen führen, sondern auch die dringend benötigte Belebung der deutschen Wirtschaft erschweren.

1. Spitzenjobs unter Druck: Bei hochbezahlten Jobs wird am meisten gespart

Insbesondere die Nachfrage nach Fachkräften im oberen Lohnbereich nimmt ab, da immer mehr Unternehmen bei den Personalkosten sparen und auf schlankere Strukturen setzen. Ein Beleg für diesen Trend (“White Collar Recession”): In der Software-Entwicklung ist die Personal-Nachfrage innerhalb eines Jahres bereits um rund ein Drittel zurückgegangen, während die Nachfrage in Bereichen wie der Pflege im selben Zeitraum auf einem hohen Niveau stagnierte. Dabei könnten Fachkräfte aus innovationsstarken Sektoren eine Schlüsselrolle bei der nötigen Transformation der deutschen Wirtschaft spielen.

Unternehmen sollten sorgfältig abwägen, ob Einsparungen in diesem Bereich langfristig sinnvoll sind.

2. Weniger Wettbewerb um Talente: Auf dem Weg zum Arbeitgebermarkt

Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel: Noch vor zwei Jahren waren Unternehmen quasi gezwungen, sich bei gefragten Talenten zu bewerben statt umgekehrt. Heute haben der Wettbewerb und das Werben um Fachkräfte jedoch deutlich nachgelassen. Das zeigt sich unter anderem in einem Rückgang von Jobausschreibungen mit Homeoffice-Option auf Indeed. Zudem ist das Stellenangebot in diesem Jahr bereits um rund 16 Prozent zurückgegangen und könnte angesichts der sich zunehmend eintrübenden Konjunkturaussichten sowie eines verstärkten strukturellen Wandels in der Industrie im kommenden Jahr sogar noch stärker nachgeben.

In der Folge verschieben sich die Machtverhältnisse auf dem Arbeitsmarkt im Jahr 2025 zugunsten der Unternehmen, sodass in einigen Bereichen sogar wieder von einem Arbeitgebermarkt gesprochen werden kann. Arbeitnehmende werden das zu spüren bekommen und die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes wieder zur Top-Priorität machen.

3. Deutschland verliert im globalen Talentwettbewerb an Boden

Trotz des allgemeinen Rückgangs auf dem deutschen Arbeitsmarkt sind einige Branchen aufgrund des strukturellen Fachkräftemangels stärker denn je auf Zuwanderung angewiesen, um ihren Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften zu decken. Doch Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen, bleibt selbst in Anbetracht politischer Anstrengungen eine große Herausforderung. So konnten zwar die Visavergaben durch das Fachkräfteeinwandungsgesetz um zehn Prozent gesteigert werden, aber das wird nicht reichen, um den zukünftigen Bedarf an ausländischen Fachkräften zu decken.

Laut Indeed-Daten stagniert das Interesse von ausländischen Jobsuchenden nach Arbeit in Deutschland sogar eher, als dass es weiter wächst. Zudem übersteigt es nur knapp das Interesse von deutschen Arbeitssuchenden an Jobs im Ausland. Sollte der Druck auf Beschäftigte im deutschen Jobmarkt im kommenden Jahr weiter zunehmen, könnte sich dieses Verhältnis sogar das erste Mal seit 2021 ins Negative drehen.

Anstatt vermehrt kluge Köpfe anzuziehen, würde Deutschland ein “Brain-Drain” drohen, also die Zunahme der Abwanderung von qualifizierten Fachkräften.

4. Künstliche Intelligenz: Deutsche Unternehmen lassen Chancen liegen

Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie der Zukunft. Dennoch suchen deutsche Unternehmen nur selten gezielt nach Talenten mit KI-Kompetenzen. Ohne Investitionen in KI-Technologien wird Deutschland allerdings im internationalen Vergleich an Produktivität und Innovationskraft einbüßen. Wer den Anschluss nicht verlieren will, muss 2025 handeln: KI-Expertise fördern, investieren, aufholen. Andernfalls droht Deutschland im globalen Wettbewerb der Standorte weiter zurückzufallen.

5. Flexibilität entscheidet: Wer nicht umdenkt, verliert Fachkräfte

Viele Arbeitssuchende verfügen über die notwendigen Fähigkeiten für offene Stellen, jedoch entspricht ihre formale Qualifikation oft nicht den Anforderungen. Während Arbeitnehmende zunehmend bereit für einen Quereinstieg zeigen, suchen viele Unternehmen häufig immer noch nach dem vermeintlich perfekten Kandidaten. Dabei bietet eine stärkere Offenheit für Quereinsteiger klare Vorteile: Sie erweitert die Arbeitskräftebasis, fördert berufliche Mobilität und bringt frische Perspektiven sowie vielseitige Kompetenzen in die Teams. 2025 sollten Unternehmen die Potenziale von Quereinsteigern gezielt nutzen, um auch Personal für schwer zu besetzende Positionen zu finden und die Weichen für die Zukunft zu stellen.

Quelle: Pressemitteilung von indeed

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Stefan Scheller

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