In den USA haben im vergangenen Jahr knapp viereinhalb Millionen Menschen ihren Job aufgegeben. Auch Deutschland bleibt von der großen Kündigungswelle nicht verschont. 2021 stieg die Zahl im Vergleich zum Jahr davor bereits um 34%. Das Durchschnittsalter der ArbeitnehmerInnen, die hierzulande ihren Job aufgeben, liegt bei 25 bis 35 Jahren. Zu den häufigsten Gründen zählen Veränderungen im Privatleben, Karrierewechsel sowie Gehaltsvorstellungen. Die Ergebnisse des großen Kündigungsberichts, der Personalsoftware Kenjo, zeigen klare Tendenzen zur weiter steigenden Kündigungsbereitschaft der Deutschen.
Die Macht der Angestellten nimmt zu
Der Arbeitsmarkt ändert sich gerade enorm. Immer mehr unbesetzte Stellen zwingen ArbeitgeberInnen zum Handeln. Am stärksten sind die Sektoren Gesundheitswesen (13 %), Einzelhandel (17%), Dienstleistung (22%) und Software und Internet (25%) betroffen. Hier besteht allerdings auch das größte Potenzial, neue Talente anzuwerben. Insbesondere in der Dienstleistungsbranche nimmt die Zahl der Kündigungen im Vergleich zu 2021 am schnellsten zu und wird sich im Jahr 2022 mindestens verdoppeln.
Die Auswirkungen der Pandemie und die Arbeitsbedingungen, wie niedrige Gehälter und eine fehlende Work-Life-Balance, könnten die hohe Zahl der Kündigungen zum Teil erklären. Der Einzelhandelssektor seinerseits ist durch eine starke Saisonabhängigkeit gekennzeichnet, die in Verbindung mit der zunehmenden Digitalisierung viele Fachkräfte zu einem Arbeitsplatzwechsel veranlasst. Das hohe Arbeitskräfteangebot in der Software- und Internetbranche führt zu einer höheren Fluktuation der Beschäftigten. Deswegen ist es so wichtig für die HR-Abteilungen auf digitale Strategien umzustellen, um sowohl Talente anzuziehen als auch die Unternehmensbindung der Mitarbeitenden zu stärken. Auf diese Weise können die häufigen Jobwechsel in diesem Bereich kompensiert werden.
Junge Menschen sind kündigungsaffiner
Das Wettbewerbsumfeld macht es für Unternehmen immer schwieriger, geschätzte Arbeitskräfte zu halten. Firmen, die eine Kultur geschaffen haben und deren Geschäftsziele mit den Werten ihrer MitarbeiterInnen übereinstimmen, haben auf dem heutigen Markt einen großen Vorteil. Die Kündigungsrate ist bei jungen Talenten deutlich am höchsten. Ergebnisse der von Kenjo durchgeführten Umfrage mit 17.886 Arbeitnehmern, zeigen, dass vier von zehn Rücktritten die Generation Y betreffen.
27% der freiwilligen Kündigungen werden von Menschen zwischen 25 und 30 Jahren eingereicht. Dicht gefolgt von der Altersgruppe der 31- bis 35-Jährigen, die mit 19% repräsentiert ist. Angaben zufolge steigen die Tendenzen bei den über 40-Jährigen im Jahr 2022 ebenfalls. Obwohl der Anteil in dieser Generation deutlich geringer ist, zeigt sich, dass 2022 fast doppelt so viele Angestellte ihren Job aufgegeben haben, wie im Jahr 2021, was Unternehmen vor neue Herausforderungen stellt.
Der „Quiet Quitting“ Trend
Die sogenannte stille Kündigung bedeutet nicht, dass man seinen Job kündigt. Aber da sich die Arbeitskultur während der Pandemie stark verändert hat, bewerten viele Menschen ihre Beziehung zur Arbeit neu und versuchen, das richtige Gleichgewicht zwischen ihrem Arbeits- und Privatleben zu finden. Die neue Regelung zur Arbeitszeiterfassung wird zeigen, wie lange Mitarbeitende tatsächlich im Büro sitzen und wie viele Überstunden nicht bezahlt werden. ArbeitnehmerInnen werden künftig nur die Arbeit tun, für die sie bezahlt werden, ohne zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Padilla hat früh erkannt, dass KMU’s transparente und intuitive Tools zur Nachverfolgung der Arbeitsstunden und eine ausgeprägte Feedbackkultur zur Bindung von Talenten benötigen, um in Zeiten der „Great Resignation“ mithalten zu können.
Quelle: Pressemeldung Kenjo