Ergibt es wirklich Sinn, sich im Job zu verausgaben und das eigene Privatleben hinten anzustellen? Mit dieser Frage beschäftigen sich viele Berufstätige, wie eine aktuelle, repräsentative Befragung von YouGov im Auftrag der Job-Seite Indeed zeigt. Das Unternehmen befragte Erwerbstätige in Deutschland, ob sie ihr berufliches Pensum reduzieren würden, aus welchen Gründen sie es tun (würden) und was die Hinderungsgründe für ein sog. Downshifting – die Verringerung der Arbeitszeit – im Job sind.
Ein Fünftel tritt bereits kürzer
19% der Befragten gab dabei an, schon jetzt beruflich kürzerzutreten, darunter 14% der befragten Männer und 25% der Frauen. 22% der Teilnehmenden sind laut eigenen Angaben offen für ein Downshifting und weitere 29% sind unter gewissen Umständen bereit dazu. Für knapp ein Viertel der Befragten (23%) kommt es hingegen überhaupt nicht infrage, beruflich runterzufahren (Männer: 24%, Frauen: 22%).
Hauptproblem beim Downshifting: Finanzielle Abhängigkeit
Die Work-Life-Balance (45%) ist der zweithäufigste Grund für den Wunsch nach etwas weniger Beanspruchung im Job. Gleich dahinter folgen die körperliche Gesundheit (44%) und mehr Zeit für die Partnerschaft (41%) als Motivation. Der größte Anteil entfällt allerdings auf den Aspekt “Wenn ich finanzielle Unabhängigkeit erreicht habe”.
Damit verschieben viele Berufstätige das Downshifting gedanklich und praktisch in die ferne Zukunft. Denn wer weiß schon genau, ob und wann diese Unabhängigkeit genau erreicht wird.
Gründe für gewünschtes berufliches Kürzertreten
Bedenken gegen Downshifting
Bei den Hinderungsgründen steht der finanzielle Aspekt daher ebenfalls an erster Stelle: Am häufigsten wird hier die Sorge zu Protokoll gegeben, dass das Einkommen im Fall eines Downshiftings nicht mehr ausreichen könnte (59%). Mit größerem Abstand folgt hier auf dem zweiten Platz die Befürchtung, dass Unterforderung eintreten könnte (19%), oder es in Zukunft schwierig werden könnte, einen neuen Job zu finden (15%).
Maßnahmen, um Downshifting betreiben zu können
Bemerkenswert sind auch die Maßnahmen, die Berufstätige ergreifen würden, um die Belastung durch den Job zurückzufahren. An der Spitze steht hier der Wunsch, die Arbeitsstunden zu reduzieren (59%). Auch flexible Arbeitszeiten (51%) und eine Homeoffice-Option (44%) stehen ganz oben auf der Wunschliste.
Gleich komplett in eine Teilzeitbeschäftigung zu wechseln, rangiert tatsächlich nur an vierter Stelle (39%). Substanzielle Einschnitte wie eine die Aufgabe von Führungsverantwortung kann sich nur eine Minderheit von 11% vorstellen.
Quelle: Indeed
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