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Mitarbeiterbindung durch Wertschätzung: Studie zeigt massive Umsetzungslücke

Eine aktuelle Befragung von HR-Verantwortlichen aus Unternehmen verschiedener Größen und Branchen zeigt: Trotz 1,7 Millionen offener Stellen und einer prognostizierten Fachkräftelücke von 7 Millionen bis 2035 haben deutsche Unternehmen massive Probleme bei der Mitarbeiterbindung. 96,6% der befragten Unternehmen haben zwar Wertschätzungsmaßnahmen implementiert, jedoch scheitern 62,1% an der effektiven Umsetzung. Diese Diskrepanz zwischen Intention und Realisierung ist das zentrale Problem.

Überraschender Paradigmenwechsel: Geld ist nicht alles

Die Studienergebnisse widerlegen den Mythos vom Gehalt als wichtigstem Motivator. Zeitliche Flexibilität wird von 82,8% als wichtigster Wertschätzungsfaktor genannt, Work-Life-Balance rangiert mit 65,5% an zweiter Stelle. Monetäre Benefits werden nur von 37,9% präferiert. Dieser fundamentale Wertewandel zeigt: Mitarbeitende wollen Autonomie statt mehr Geld.

Digitalisierung bleibt auf der Strecke

Nur 16% der befragten Unternehmen nutzen digitale Plattformen für die Benefit-Administration, obwohl sich 51,7% Unterstützung bei der Strategieentwicklung und Kommunikation wünschen. Ohne Digitalisierung ist jedoch keine Individualisierung möglich und ohne Individualisierung keine Akzeptanz bei den Mitarbeitenden.

Die vier größten Hindernisse für gelebte Wertschätzung

Als Haupthindernisse identifiziert die Studie:

  • Zeitmangel im Führungsalltag (62,1%)
  • Budgetrestriktionen (48,3%),
  • fehlende systematische Strukturen (34,5%)
  • und heterogene Mitarbeiterbedürfnisse (31,0%).

Besonders paradox: Eine einzige Kündigung kostet durchschnittlich 50.000 Euro, während ein gutes Benefit-Programm nur 1.000 bis 2.000 Euro pro Mitarbeitendem jährlich kostet.

Best Practices zeigen: Es geht auch anders

Erfolgreiche Unternehmen setzen auf konkrete Maßnahmen: Ein Tech-Startup führte „Feedback-Freitage“ ein – monatlich geblockte Zeit für Mitarbeitergespräche. Resultat: 70% Reduktion der Fluktuation. Eine Unternehmensberatung implementierte ein Punktesystem für Benefits, bei dem Mitarbeitende individuell aus einem Portfolio wählen können. Ergebnis: 45% höhere Zufriedenheit und 89% Nutzungsrate.

Gestaffeltes Benefit-System in der Praxis

Die befragten Unternehmen setzen auf unterschiedliche Benefit-Ebenen: Standardleistungen wie flexible Arbeitszeiten und betriebliche Altersvorsorge gehören zur Grundausstattung. Darüber hinaus bieten einige Unternehmen individuelle Mitarbeiter-Budgets von durchschnittlich 600 Euro jährlich sowie Mental Health Support an.

Wenige Vorreiter ergänzen dies durch persönliche Entwicklungs-Coaches oder Workation-Möglichkeiten.

Handlungsbedarf ist akut

Der Arbeitsmarkt hat sich fundamental gedreht. Nicht mehr Unternehmen wählen Mitarbeitende aus, sondern umgekehrt. Unternehmen, die jetzt in systematische, individualisierte Benefits investieren statt auf Einheitslösungen zu setzen, verschaffen sich einen massiven Wettbewerbsvorteil im Kampf um Talente.

Die Studie, die 30 HR-Verantwortliche befragt hat, zeigt: Das Problem liegt nicht am fehlenden Willen oder Budget, sondern an fehlenden Strukturen und mangelnder Digitalisierung.

Quelle: Pressemitteilung von emplu

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Stefan Scheller

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