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Kaum Jobchancen ohne Deutschkenntnisse bei DAX-Konzernen und KMUs – Studie

Die GISMA University of Applied Sciences hat Stellenanzeigen deutscher Unternehmen verglichen. Die Ergebnisse zeigen: Nur vier von 33 Unicorns verlangen von Ihren Bewerber:innen Deutschkenntnisse. Bei den Mittelständlern und DAX-Konzernen sind es 70 von 78, die Deutsch voraussetzen.

110 untersuchte Stellenausschreibungen im IT-Sektor

Ohne Deutschkenntnisse geht sowohl bei DAX-Konzernen als auch im Mittelstand wenig. Dies ist das Ergebnis einer Studie der GISMA University of Applied Sciences. Anlässlich eines kürzlichen Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem GISMA Campus, verweist Hochschulpräsident Professor Stefan Stein in diesem Zusammenhang auf die Aktualität der Erkenntnisse der Untersuchung aus dem Juni. Dafür wurden 110 Stellenausschreibungen im IT-Sektor hinsichtlich geforderter Sprachkompetenzen untersucht. Die betrachteten Unternehmen stammen aus dem DAX40-Index, dem Mittelstand oder zählen zu den sogenannten „Unicorns” aus der Start-up-Szene.

Start-ups kommen auch ohne Deutsch zurecht

Lediglich vier der 32 untersuchten Unicorns fordern von ihren Bewerber*innen Deutschkenntnisse. Stattdessen verlangen 27 der Unicorns dafür Kompetenzen in Englisch. Mittelstandsunternehmen hingegen verlangten in 39 von 40 Stellenausschreibungen Deutschkenntnisse. Bei den DAX-Konzernen wurde in 31 von insgesamt 38 Fällen Deutsch vorausgesetzt.

In Start-ups ist Englisch schon oft Büro- und Geschäftssprache

Als internationale Hochschule hat die GISMA auch internationale Lösungsvorschläge: Deutschkenntnisse dürfen nicht mehr länger Einstellungskriterium Nummer eins sein. In unserer heutigen globalisierten Welt ist es überholt, einer hoch qualifizierten Fachkraft abzusagen, weil sie nur Englisch spricht. Die deutsche Start-up-Szene macht es vor: Die Teams sind international aufgestellt, Büro- und Geschäftssprache ist Englisch, Deutsch wird als ein ‘Plus’ gesehen. Auf der anderen Seite stehen die traditionellen deutschen Unternehmen – vom Mittelständler bis zum alteingesessenen Konzern – die immer noch nicht wahrhaben wollen, dass Arbeitskräftemigration der einzige Weg ist, die Fachkräftelücke nachhaltig zu schließen. Zumal Deutschkenntnisse auch nicht nötig sind, um beispielsweise in den Bereichen KI, Software-Engineering und Data Science, einwandfreie Arbeit zu leisten.

Im Rahmen seiner jährlichen Sommerreise hatte Bundeskanzler Olaf Scholz die GISMA vor Ort in Potsdam besucht. Bei der Veranstaltung, bei der auch Vertretende aus der Wirtschaft wie Zalando, SAP, eBay und Vattenfall teilnahmen, tauschte er sich mit Lehrkräften und Studierenden aus.

Internationale Fachkräfte um Fachkräftemangel entgegen zu wirken

Durch den Fokus aufs Englische erreichen die Unicorns einen wesentlich größeren Pool an internationalen Bewerber*innen als die Konkurrenz aus Mittelstand und DAX. Start-ups sind in ihren Anforderungen an Sprachkenntnisse agiler und vielfältiger als etablierte Unternehmen. Diese Flexibilität bei den für die Arbeit geforderten Sprachkenntnissen kann dazu beitragen, ein breiteres Spektrum internationaler Fachkräfte anzuziehen und somit die Innovationskraft der deutschen IT-Branche zu stärken.

Die Studie der GISMA University of Applied Sciences legt nahe, dass die Betonung von mehrsprachigen Fähigkeiten in Stellenausschreibungen ein vielversprechender Ansatz ist, um die Lücke im Fachkräfteangebot zu schließen und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen IT-Industrie zu steigern.

Darüber hinaus fühlen sich Umfragen zufolge viele ausländische Fachkräfte in Deutschland nicht wohl: Es sei schwer für sie, in Deutschland Fuß zu fassen und Freundschaften zu schließen. Hier müssen wir gemeinsam als Gesellschaft internationaler werden, um gemeinsam das Problem des Fachkräftemangels anzugehen. Denn wir können es uns einfach nicht leisten, die talentierten Fachkräfte, die wir hier in Deutschland ausbilden, wieder ans Ausland zu verlieren.

Über die Untersuchung

Untersucht wurden die geforderten Sprachkenntnisse aus 110 Stellenausschreibungen der Unternehmen aus dem DAX40-Index, dem Mittelstand und den Unicorns aus der Start-up-Szene. Zeitraum der Analyse war Juni 2023.

Quelle: Pressemitteilung GISMA University of Applied Sciences

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Stefan Scheller

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