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Traditionelle Rollenbilder halten sich auch im Job – Studie

Befragung von ZenJob zeigt, dass traditionelle Rollenbilder noch immer in der Arbeitswelt den Takt angeben.

Traditionelle Rollenbilder halten sich noch immer

Ein Blick auf die Daten zeigt: Manche Dinge ändern sich nie – oder zumindest nicht so schnell: Noch immer machen sich Frauen im Vergleich zu ihren Kollegen mehr Gedanken über die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. So legen 64% besonders Wert darauf, bei Männern sind es 44%. Jedoch geben nur 36% der Frauen an, ein Gleichgewicht zwischen Arbeitszeiten und Freizeit hinzubekommen.

Bedeutung verschiedener Faktoren für Jobzufriedenheit - Studie ZenJob
Quelle: ZenJob

Traditionelle Rollenbilder von Männern als Karrieristen und Frauen im Spagat zwischen Karriere und Privatleben scheinen also nach wie vor zu greifen, zumal elf Prozent der Männer im Vergleich zu vier Prozent der Frauen besonders Wert auf ihre berufliche Entwicklung legen. 34% der Männer stimmen sogar zu, dass ihnen Einkommen wichtiger ist als Freizeit (Frauen 25%).

So macht es über die Hälfte von ihnen (53%) auch nichts aus, auch an freien Tagen ihre E-Mails zu checken und ein paar Dinge für die kommende Arbeitswoche vorzubereiten. Außerdem fühlen sich Männer generell sicherer, wenn sie über ihre Zukunft in der Arbeitswelt und generell die der Welt nachdenken als Frauen. Auch legen Frauen immer noch mehr Wert auf Themen wie Diversität in Unternehmen (w: 42%, m: 30%), wohingegen Männer ein digital fortschrittliches Unternehmen zu schätzen wissen (w: 15%; m: 31%).

Frauen legen deutlich mehr Wert auf Gehalt

Eines hat sich jedoch verändert: Finanziell gut aufgestellt zu sein, ist Frauen dieses Jahr wichtiger als je zuvor – und auch wichtiger als ihren männlichen Kollegen: Legten 2021 noch 25% großen Wert auf ein gutes Gehalt, sind es dieses Jahr 73 % bei den Frauen, bei Männern 67 %.

Sicherheit vor der Identifikation mit der Firma

Die Vorstellung eines geregelten und abgesicherten Lebens gewinnt für die Gen Z – Männer wie Frauen – dieses Jahr an Attraktivität. Männern ist Arbeitsplatzsicherheit (56%) sogar noch ein wenig wichtiger als Frauen (52%). Fast genauso wichtig ist beiden Geschlechtern (m:49 %; w: 48%) Flexibilität im Sinne flexibler Beschäftigungsmodelle, Arbeitszeiten und Tätigkeitsfelder innerhalb eines Unternehmens.

Die Attraktivität eines sicheren Arbeitsplatzes geht jedoch zu Lasten der  persönlichen Identifikation mit dem Unternehmen und seinen Werten – und zwar für Frauen wie Männer gleichermaßen. Legten letztes Jahr 58% der Frauen und 49% der Männer besonders Wert darauf, sind es dieses Jahr nur mehr 31% bzw. 29%. Das bedeutet jedoch nicht, dass eine gute Firmenkultur nicht mehr von Bedeutung ist – vielmehr sollten sich Unternehmen als sichere Arbeitgeber mit flexiblen Arbeitsmodellen und einer attraktiven Unternehmenskultur positionieren.

Männer setzen auf Konzerne, Frauen auf den öffentlichen Dienst

Unterschiedlicher könnte die Wahl der Unternehmensform nicht ausfallen: Während ein Viertel der Frauen am liebsten im öffentlichen Dienst angestellt wäre, setzen Männer an erster Stelle auf Großunternehmen (22%). Mittelständler (m:21%, w:23%) und Selbstständigkeit ( m und w: 21%) kommen bei beiden Geschlechtern etwa gleich gut weg.

Beliebteste Unternehmensformen für den eigenen Job - Studie ZenJob
Quelle: ZenJob

Weit abgeschlagen sind bei Frauen Großunternehmen als beliebte Arbeitgeber (13%) und Startups (9%). Ganz anders sehen das Männer: Mit 18% stehen Startups an vierter Stelle deutlich höher als bei Frauen und nur 12% sehen sich im öffentlichen Dienst. Dennoch zeigen die Daten, dass Start-ups bei beiden Geschlechtern dieses Jahr wohl aufgrund der wirtschaftsbedingten Kündigungswellen und Sparmaßnahmen deutlich an Attraktivität einbüßen.

Beliebteste Unternehmensformen für den eigenen Job - Studie ZenJob
Quelle: ZenJob

Bedeutung für Unternehmen

Unternehmen, die junge Arbeitskräfte ansprechen wollen, können von den Unterschieden und Gemeinsamkeiten profitieren, wenn sie sie zu nutzen wissen. Denn eines steht fest: Die gesamte Gen Z hat gewisse Ansprüche an ihren Arbeitsplatz und macht diese auch kenntlich. Besonders Arbeitsplatzsicherheit und Flexibilität sind hoch im Kurs – bei beiden Geschlechtern. Unternehmen dürfen also nicht mit leeren Worthülsen und Versprechungen an die junge Generation herantreten, sondern müssen ihren Worten Taten folgen lassen. Wer dann noch gute Arbeitsbedingungen schafft, die die Möglichkeit zur Weiterentwicklung auf der Karriereleiter ermöglichen und gleichzeitig Raum für das Privatleben lässt, punktet ordentlich bei der Gen Z. Besonders die derzeit weniger attraktiven Unternehmensformen können Talente für sich gewinnen, wenn sie auf ihre Bedürfnisse eingehen und sich authentisch auf dem Markt positionieren.

Quelle: ZenJob

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Stefan Scheller

Autor und Speaker Persoblogger Stefan SchellerMein Name ist Stefan Scheller. In meiner Rolle als Persoblogger und Top HR-Influencer (Personalmagazin 05/22) betreibe ich diese Website und das gleichnamige HR Praxisportal. Vielen Dank für das Lesen meiner Beiträge und Hören meines Podcasts Klartext HR!

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