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Jobsucheaktivität: Alter und Ausbildungshintergrund

In dem monatlichen Indeed Job Search Survey wurden auch im November 2021 wieder 4.000 Personen im Erwerbstätigenalter befragt. Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, was Junge und Alte bei der Jobsuche gemeinsam haben: sie sind nämlich seltener aktiv auf Jobsuche.

Am häufigsten trifft das auf die 35- bis 44-Jährigen zu mit 31,6%. Je älter die Beschäftigten sind, desto seltener suchen sie aktiv nach einem neuen Job. Nur noch 9,9% der 55- bis 64-Jährigen schauen sich aktiv nach einem neuen Job um. Aber auch je jünger die Beschäftigten sind, desto seltener sind sie auf aktiver Jobsuche: nur 18,4% in der GenZ, der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen. Eine Erklärung dafür ist, dass zu Beginn des Berufslebens noch Unsicherheit über die eigenen Ziele herrscht und das Ankommen im Beruf erst einmal im Fokus steht. Mit der Berufserfahrung wächst dann auch die Erkenntnis, wo man in seinem Berufsleben noch hin möchte und welche Dinge am aktuellen Job stören. Als Folge wird in dieser Lebensphase, der Blüte des Arbeitslebens, aktiv nach neuen Jobs gesucht, um das Gehalt zu steigern und die Karriere voranzubringen. Mit dem Alter steigt dann erneut die Unsicherheit, da es auf dem deutschen Arbeitsmarkt häufig noch nicht selbstverständlich ist, auch mit über 50 noch den Arbeitgeber zu wechseln. Dementsprechend sinkt das aktive Jobsuchverhalten mit dem Alter stark. 62% der über 55-Jährigen planen sogar bis zur Rente keinen Arbeitgeberwechsel mehr.

Quelle: Indeed

Darüber hinaus zeigt sich, dass AkademikerInnen häufiger auf dem Jobmarkt unterwegs sind. 30,6% der AkademikerInnen sind aktiv auf Jobsuche, bei den Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung sind es nur knapp 16,4%. Das Voranbringen der eigenen Karriere ist für AkademikerInnen von größerer Bedeutung und könnte somit einen Teil dieses Unterschieds erklären. Der Anteil von Befragten auf passiver Jobsuche (d. h., man ist offen für neue Angebote, falls man über sie stolpert), ist sehr ähnlich und liegt bei einem knappen Viertel (AkademikerInnen 28,6%, Personen mit Berufsausbildung 23,3 %). Diese Ergebnisse verdeutlichen die Brisanz des Fachkräftemangels in Berufen, die eine Berufsausbildung erfordern und unterstreichen, wie wichtig Ausbildungsplätze sind und dass Azubis nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss im Betrieb gehalten werden sollten.

Die häufigste Motivation zur Jobsuche: das Gehalt

Was motiviert Beschäftigte eigentlich dazu, sich einen neuen Job zu suchen? Der Indeed Job Search Survey verdeutlicht, dass sich die drei häufigsten Motivationen für die Jobwechselbereitschaft zwischen AkademikerInnen und Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung nicht unterscheiden:

  • ein höheres Gehalt (AkademikerInnen 29,9 %; Personen mit Berufsausbildung: 32 %),
  • die Karriere voranbringen (28,2 % AkademikerInnen, 23,2 % Personen mit Berufsausbildung) und
  • bessere Zusatzleistungen (21,8 % AkademikerInnen, 20,1 % Personen mit Berufsausbildung).

Ein tiefergehender Blick eröffnet dann aber doch einige Unterschiede abhängig vom Ausbildungshintergrund: 14,1% der AkademikerInnen geben an, einen neuen Job zu suchen, weil sie die Pendelzeit verkürzen wollen. Bei Personen mit Berufsausbildung ist es noch einmal ein knappes Drittel mehr (19,3 %). Zentral dürfte hier sein, dass sich viele Akademiker:innen-Berufe aus dem Homeoffice erledigen lassen, bei vielen Ausbildungsjobs kommt das nicht in Frage, sodass die Pendelzeit wesentlich stärker ins Gewicht fallen dürfte. Beschäftigte mit abgeschlossener Berufsausbildung sind häufiger auf Jobsuche, weil sie sich in ihrem Betrieb nicht wohl fühlen (17 %), als dies bei AkademikerInnen (11,4 %) der Fall ist.

Neues Jahr, neues Glück: Manche Dinge ändern sich nie

Auch wenn die Pandemie mit Mustern und Routinen brechen lässt, die Bedeutung des Gehalts ist ein Kontinuum, das sich im Indeed Meaning of Work Report bereits vor der Pandemie gezeigt hat. Manchmal bietet der Bruch mit Mustern und Routinen aber auch neue Chancen: So ist der Januar 2022 eine gute Gelegenheit für Jobsuchende, das neue Jahr voller Tatendrang zu starten und einen neuen Job zu finden – und das dann auch noch mit besseren Chancen als im Vorjahr.

Methode

​​Für die Entwicklung der Stellenausschreibungen und Suchanfragen nutzt Indeed Daten aus den Jahren 2018 bis zum 01.01.2022. Sie indexieren die Trends zum Durchschnitt, der sich aus dem Zeitraum vom 01.12. – 15.12. eines jeden Jahres ergibt. Ab Mitte Dezember berechnen sie einen gleitenden 7-Tage-Durchschnitt.

Die Ergebnisse des Indeed Job Search Survey basieren auf einer Indeed Online-Umfrage, die sie seit Juli 2021 monatlich durchführen. Für diesen Beitrag wurden die Ergebnisse aus November 2021 verwendet. Im November wurden 4.000 Personen in Deutschland im Alter von 18 bis 64 Jahren befragt. Die Umfrage wurde vom 08. bis 18. November 2021 durchgeführt. Die Daten wurden gewichtet, um die Verteilung der Befragten in Bezug auf Alter, Geschlecht, Staatsangehörigkeit (deutsch/nicht deutsch) und Aufenthaltsort nach Bundesländern mit den Ergebnissen der Bevölkerungsfortschreibung des Bundesamtes für Statistik auf Basis des Zensus 2011 abzugleichen.

Quelle: Indeed

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Stefan Scheller

Autor und Speaker Persoblogger Stefan SchellerMein Name ist Stefan Scheller. In meiner Rolle als Persoblogger und Top HR-Influencer (Personalmagazin 05/22) betreibe ich diese Website und das gleichnamige HR Praxisportal. Vielen Dank für das Lesen meiner Beiträge und Hören meines Podcasts Klartext HR!

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