Beruflich und privat – die Pandemie sorgt für Reflexion bei Beschäftigten in Deutschland und weltweit. Auf die Phase der Ungewissheit folgt nun eine Aufbruchstimmung. Wie ArbeitnehmerInnen ihre Ziele neu einnorden und warum viele nach einer Veränderung im Job suchen, zeigt das aktuelle Randstad Arbeitsbarometer.
Die Corona-Pandemie hat Arbeitsmärkte weltweit durchgerüttelt. Doch nach einer langen Phase der Ungewissheit haben Beschäftigte die Zeit für eine persönliche Statusbestimmung genutzt. So zeigt das Arbeitsbarometer (2. Hj. 2021) von Randstad, dass 72% der Arbeitnehmenden weltweit ihre beruflichen Ziele seit der Pandemie klarer sehen. Deutschland liegt etwas unter dem Schnitt, doch auch hierzulande sind sich zwei Drittel (66%) über ihre beruflichen Ziele bewusst geworden. Ihre persönlichen Ziele sehen ebenfalls 66% der deutschen Beschäftigten klarer.
Ermutigt, Arbeit und Privatleben ins Gleichgewicht zu bringen
Ein großes Learning aus der Pandemie: Weniger Stress im Job bedeutet mehr Lebensqualität. 44% der Beschäftigten in Deutschland fühlen sich durch den Job gestresster und wollen ihr Berufsleben ändern. Während der Stresspegel hierzulande im Vergleich zu Ländern wie Italien (57%) und Großbritannien (54%) geringer ausfällt, sind Beschäftigte in Dänemark (31%) und Österreich (35%) entspannter bei der Arbeit. Durch die Pandemie haben viele Menschen gelernt, dass es auch anders geht, und jetzt Mut zur Veränderung gefasst. Die Möglichkeit auf Homeoffice oder flexiblere Arbeitszeiten hat ihnen vor Augen geführt, dass es viele Möglichkeiten gibt, ihre Arbeit und ihr Privatleben neu zu organisieren. So fühlen sich in Deutschland 59% der Angestellten ermutigt, ihre Work-Life-Balance zu verbessern.
Auf der Suche nach Anerkennung
Viele Berufstätige sind außerdem auf der Suche nach einer besseren Anerkennung ihrer Leistung. 47% in Deutschland fühlen sich für ihre aktuellen Fähigkeiten nicht angemessen entlohnt und planen, sich einen neuen Job mit höherer Bezahlung und besseren betrieblichen Zusatzleistungen zu suchen. Für eine berufliche Aufbruchstimmung sorgt oft auch das nähere Umfeld: In Deutschland wurden vier von zehn Beschäftigte (39%) von Personen ihres Freundeskreises und der Kollegenschaft inspiriert, sich beruflich zu verändern.
Über das Randstad Arbeitsbarometer
Das Randstad Arbeitsbarometer wurde 2003 eingeführt und deckt heute 34 Märkte auf der ganzen Welt ab. Für die Studie werden Beschäftigte in Europa, Asien-Pazifik und Nord- und Südamerika befragt. Das Randstad Arbeitsbarometer erscheint halbjährlich und macht sowohl lokale als auch globale Mobilitätstrends im Laufe der Zeit sichtbar. Die Befragung wird online unter Arbeitnehmenden im Alter von 18 bis 65 Jahren durchgeführt, die mindestens 24 Stunden pro Woche einer bezahlten Tätigkeit (nicht selbstständig) nachgehen. Die Mindeststichprobengröße beträgt 800 Interviews pro Markt.
Quelle: Randstad