HR-Startup Freelance Junior im Interview auf Persoblogger.de

Freelance Junior (neu: Junico) HR-Startup Plattform für junge Freiberufler

Junge Freiberufler finden auf Freelance Junior nicht nur relevante Infos und praktische Unterstützung für ihr eigenes Business, sondern auch Aufträge. Die Plattform matcht dazu Freelancer und Unternehmen zu individuellen Projekten. Mein Gespräch mit Mitgründer Matthias Beckh – auch zur Frage, ob wir einen Trend hin zur Freiberuflichkeit erleben oder aufgrund von Corona eher sichere Jobs gesucht werden.

UPDATE: Freelance Junior heißt jetzt Junico – das Startup hatte im Oktober 2022 ein Rebranding und möchte sich vermehrt auf Freelancer:innen der Gen Y–Z und die Herausforderungen der neuen Arbeitswelt konzentrieren.

Was das HR-Startup Freelance Junior anbietet

Hallo Matthias, würdest Du Dich und Freelance Junior bitte kurz vorstellen?

Ich bin Matthias, einer der Gründer von Freelance Junior. Kurz und knapp: Ich habe gemeinsam mit Paul eine Plattform für aufstrebende Freelancer*innen ins Leben gerufen.

Zum einen helfen wir jungen Freelancer und Freelancerinnen, beziehungsweise denen, die es werden wollen, durch unser Magazin GREATJOB, unsere Freelance Academy und unsere Online-Seminare beim Start in die Selbstständigkeit.

Zum anderen verknüpfen wir junge Talente mit Unternehmen für die Umsetzung von spannenden Projekten. So konnten bereits 3.500 Projekte erfolgreich umgesetzt werden.

Wie die Idee zu Freelance Junior entstand

Was hat Euch angetrieben, eine Plattform für Freelancer zu launchen?

Wir haben uns am Ende des Studiums gefragt, warum wir erst so spät an Jobs gekommen sind, die gut bezahlt und auch noch passend zum Studium waren.

Ich kannte zum Beispiel nur Praktika und Werkstudentenstellen. Als BWLer hatte ich nie an Freelancing gedacht. Durch Paul lernte ich in Projekten zu denken. Außerdem brachte er mir das bürokratische Einmaleins des Freelancing bei, das er sich über die Zeit selbst beigebracht hatte. Es fehlte nur eine Plattform für den Start in die Selbstständigkeit. Und somit war die Idee von Freelance Junior geboren.

Wie Freelancer auf die Plattform kommen

Welche Aufnahmekriterien und welche Mechanismen der Qualitätssicherung habt Ihr für die Nutzer und Nutzerinnen auf Freelance Junior? Gibt es eine „Junior“-Altersgrenze und dürfen eigentlich auch nicht-akademische „Studis“ zu Euch?

 Unsere Plattform richtet sich an alle aufstrebenden Freelancerinnen. Ganz unabhängig ihres Abschlusses, wobei die meisten tatsächlich studieren. Nutzerinnen können sich ganz einfach ein Profil erstellen und sich direkt auf spannende Aufträge bewerben.

Was uns wichtig ist: Jede Bewerbung und jedes Profil wird von uns geprüft. Dafür haben wir unser sogenanntes Onboarding, was ein in der Regel 10-minütiges Telefonat ist. Die Nutzer freuen sich über unsere Tipps und auch darüber, dass sie sich bei jeglichen Fragen an uns wenden können. Gleiches gilt übrigens auch auf Auftraggeber-Seite. Trotz stetiger Automatisierung und dezentralem Arbeiten wird bei uns der persönliche Kontakt großgeschrieben. Einige unsere Talente sind durch die Umsetzung von vielen Projekten und die Anhäufung von Wissen längst keine „Junioren“ mehr. An dieser Stelle versuchen wir sie dann in größere und komplexere Projekte einzubinden.

Freelancing oder doch lieber sicherer Arbeitsplatz?

Gibt es einen Trend hin zum Freelancing oder bewegen wir uns eher wieder in Richtung „sicherer Arbeitsplatz“?

Die Interessen und Forderungen der jungen Generation an Arbeitsmodelle und -formen haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt. So stehen unter anderem Freiheit, Selbstständigkeit, dezentrales Arbeiten und Mitbestimmungsrechte im Fokus.

Freelancing bündelt viele Aspekte der neuen Arbeitswelt und durch mehrere Studien bewiesen, wird Freelancing immer beliebter. Hinzu kommt, dass viele Unternehmen nur sehr langsam auf die neuen Anforderungen reagieren können. Und dies führt zu einem schlechteren Zugang zu jungen Talenten.

Meine persönliche Meinung ist, dass die Anstellungsart nicht der entscheidende Aspekt für eine erfolgreiche und langfristige Zusammenarbeit ist. Dies entscheidet alleine die Art der Zusammenarbeit und der Unternehmenskultur. So sind auch einige Talente aus der Freelance-Junior-Community bei einer erfolgreichen Zusammenarbeit daran interessiert, ein engeres Arbeitsverhältnis einzugehen.

… und hat sich durch die Corona-Pandemie hier eine spürbare Veränderung ergeben?

Da die meisten der angebotenen Projekte auf unserer Plattform im Bereich IT, Digitalisierung und Design angesiedelt sind, ist der Bedarf seit dem Ausbruch von Corona unter dem Strich nicht abgeflacht. Eher im Gegenteil. Das liegt vor allem daran, dass viele unserer Aufträge auch schon vor Corona von Zuhause erledigt werden konnten. In Unternehmen ist eine Akzeptanz für Remote-Work plötzlich die Regel.

Viele klassischen Studentenjobs, zum Beispiel in der Eventbranche oder Gastronomie, sind weggebrochen. Des Weiteren haben viele Unternehmen weniger Praktikantinnen und Werkstudierende eingestellt. Die Folge ist ein Anstieg der Registrierungen von Studierenden auf unserer Plattform.

Unterstützung durch Freelance Junior

Welche Unterstützung können die bei Euch registrierten Freelancer mit Blick auf deren Business erhalten?

Durch unser Magazin, die Academy und unsere Online-Seminare stellen wir alle wichtigen Informationen rund um das Thema Selbstständigkeit bereit. Von der Hilfestellung für den steuerlichen Erfassungsbogen bis hin zu den angesagtesten Entwicklungstools ist alles dabei. Es geht uns hierbei immer um Austausch. Das meint: Im Seminar gibt’s Dialoge und ein Q&A. Die Inhalte des Magazins werden zum Teil von der Community selbst verfasst. Und wenn eine Frage nicht ausreichend beantwortet wird, sehen wir es als unsere Pflicht, die nötigen Informationen zu recherchieren.

Mindestens genauso wichtig: Bei uns finden die aufstrebenden Freelancerinnen erste Aufträge und können ihr Portfolio aufbauen. Eine Bewerbung ist dank unserem System schnell verschickt. Dabei reichen die Auftraggeber vom kleinen 1-Mann/Frau-Betrieb bis hin zum DAX-Konzern.

Bei Großkunden sorgen wir mit Projektmanagern aus unserem Team und zusätzlicher Qualitätssicherung dafür, dass unsere Nutzer und Nutzerinnen gleich in Projekten großer Unternehmen durchstarten können, an die sie alleine wahrscheinlich schwer kommen würden. Wir kümmern uns bei unserem Pro-Service um alles Vertragliche und stellen Formen der Zusammenarbeit sicher, die sich mit der Compliance der großen Kunden vertragen.

So will sich Freelance Junior weiter entwickeln

Wie sehen Eure Planungen für Freelance Junior aus?

 Während täglich viele neue Gesuche bei uns eingehen, sind wir gerade dabei, verstärkt Großkunden davon zu überzeugen, mit den Talenten unserer Community zusammenzuarbeiten. Wir lieben es, im Austausch mit den Kunden neue Lösungen zu entwickeln, die sicherstellen, dass Großprojekte für alle Beteiligten schnell und kosteneffizient umgesetzt werden.

Natürlich wird die Plattform stetig weiterentwickelt. Der Backlog ist lang und die Motivation groß, immer neue nützliche Features umzusetzen. Damit dies alles gelingt, möchten wir unser Team weiter vergrößern.

Welche weitere Botschaft möchtest Du meinen Leserinnen und Lesern noch mitgeben?

Es gibt viele unentdeckte Talente in Deutschland – man muss manchmal einen neuen Weg gehen, um sie zu finden.

Vielen Dank für Deine spannenden Einblicke, Matthias. Ich bin gespannt, wie sich Euer HR-Startup Freelance Junior am Markt etabliert!

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Über den Interviewten

Matthias und Paul - die Gründer von Freelance JuniorFrüher haben Matthias Beckh und Paul Weinreich noch zusammen Gameboy gespielt – heute managen sie die Online-Plattform Junico. Matthias kommt ursprünglich aus der Finanzbranche und hat seine Liebe zu Geschäftsmodellen in der Startup-Szene Berlin kennengelernt. Paul hat schon während seines Studiums als Freelancer gearbeitet und freut sich jeden Tag darüber, dass immer mehr junge Menschen diesen Schritt wagen.

>> zur Website von Junico

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Stefan Scheller

Autor und Speaker Persoblogger Stefan SchellerMein Name ist Stefan Scheller. In meiner Rolle als Persoblogger und Top HR-Influencer (Personalmagazin 05/22) betreibe ich diese Website und das gleichnamige HR Praxisportal. Vielen Dank für das Lesen meiner Beiträge und Hören meines Podcasts Klartext HR!

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