Azubis spüren die Auswirkungen der Corona-Krise
Die Corona-Krise schlägt jetzt auch voll auf dem Ausbildungsmarkt durch: Zwei von drei Azubis (69 Prozent) sind von der Pandemie direkt in ihrem Job betroffen. Jeder dritte Lehrling aus dieser Gruppe kann nicht mehr arbeiten, weil das Infektionsrisiko zu hoch ist, 14 Prozent müssen zuhause bleiben, weil zu wenig zu tun ist und 16 Prozent sind in Kurzarbeit. Demgegenüber muss jeder sechste Azubi in der aktuellen Situation mehr arbeiten.
Das sind Kernergebnisse einer aktuellen Umfrage die Ausbildung.de, Deutschlands reichweitenstärkstes Ausbildungsportal, gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen Potentialpark durchgeführt hat. Befragt wurden dazu 700 Auszubildende und 1.700 Schüler. Besonders von der Krise betroffen, so zeigt die Auswertung, sind die Branchen Gestaltung/Medien, Gesundheit/Pflege sowie Gastronomie/Tourismus. Drei von vier Ausbildungen spüren hier jeweils eine direkte Auswirkung der Corona-Krise.
Hohe Verunsicherung bei den Ausbildungssuchenden
Mit Ausbruch der Pandemie in Deutschland steigt bei angehenden Azubis zudem die Zukunftsangst. 59 Prozent aller Bewerber haben Angst, dass sie aufgrund der Corona-Krise keinen Ausbildungsplatz bekommen. Besonders groß sind die Befürchtungen hier bei den älteren Bewerbern. In der Gruppe der 24- bis 28-jährigen sorgen sich schon 63 Prozent, dass nun weniger Unternehmen eine Ausbildung anbieten und sie keinen Platz bekommen. Und tatsächlich: Wie die Umfrage zeigt, haben insgesamt acht Prozent der Bewerber einen schon zugesagten Ausbildungsplatz verloren, bei mehr als der Hälfte (56 Prozent) verzögern sich die Bewerbungsprozesse.
Image systemrelevanter Berufe verändert sich
Doch COVID-19 verändert maßgeblich auch die Berufswünsche der jungen Leute sowie die Berufs-Images. So geben 22 Prozent der Bewerber an, sich wegen der Corona-Krise mehr mit den so genannten systemrelevanten Berufen auseinanderzusetzen, also jenen, die gerade in Krisensituationen unverzichtbar sind. Das spiegelt sich auch in der Selbsteinschätzung der Auszubildenden wider. Rund 45 Prozent aller Azubis etwa im Bereich Gesundheit und Pflege sagen, sie merken, wie wichtig sie für die Gesellschaft sind. Insgesamt werden Berufe im Bereich Heilung, Pflege, Pädagogik und Soziales sowie auch Verkauf und öffentlicher Dienst als deutlich attraktiver wahrgenommen.
>> Infografik der Ergebnisse zum Download
Die Befragung zu den Auswirkungen von Corona auf Ausbildungssuche und Ausbildung ist Teil einer gemeinsamen Studie von Ausbildung.de und dem Marktforschungsunternehmen Potentialpark, die am 14. Mai veröffentlicht wird. Unter www.rc-lab.de ist eine Anmeldung zur digitalen Präsentation der Ergebnisse möglich.
Quelle: Territory
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