Textkernel und die Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (DGFP) haben eine neue Ausgabe des Job- & Skill-Barometers für die Berufsgruppe IT veröffentlicht. Die vorliegende Analyse beleuchtet auf Basis umfangreicher Arbeitsmarktdaten aus Deutschland die Entwicklung der Berufsgruppe IT. Die Zahlen zeigen einen leichten Rückgang der Stellenanzeigen für IT-Expert:innen. Waren 2022 noch 1,6 Mio. freie Stellen in der Berufsgruppe IT ausgeschrieben, ist die Nachfrage für 2023 mit ca. 1,3 Mio. Stellen auf das Niveau von 2021 gesunken (siehe Abb. 1).
Wichtige Erkenntnisse der Studie:
- Vergebene Chance für Arbeitgeber in Deutschland? Englischsprachige IT-Fachkräfte werden z.T. nicht angesprochen
- Wie wichtig ist Präsenz? Anteil der Remote-Arbeitsplätze in manchen Branchen laut Stellenausschreibungen sehr niedrig
- Wo liegt das deutsche Silicon Valley? Berlin und München wichtigste Städte für IT-Stellen
- Die Branchen Bau, Gebäudebetreuung & -reinigung, Pharmazie/Chemie sowie Industrie/Technik bieten in ihren Stellenausschreibungen erheblich weniger Remote-Arbeitsplätze für IT-Expert:innen an als andere Branchen.
- Durchschnittlich sind nur 10 Prozent der Stellenausschreibungen für IT-Fachkräfte in Englisch verfasst.
- 14% aller IT-Jobs von direkten Arbeitgebern (keine Personalvermittlung) stammen 2023 von Unternehmen, die für die Standorte Berlin und München suchen.
Beim Thema Remote-Arbeit könnten Unternehmen womöglich ihren Recruiting-Erfolg steigern. Branchen, für die die Belegschaft traditionell vor Ort sein muss, bieten auch weniger Remote-Arbeit für IT-Kräfte in ihren Stellenausschreibungen an – etwa der Bau, Pharmazie oder Chemie. Ob aber auch IT-Fachkräfte unbedingt vor Ort sein müssen, sollten Unternehmen prüfen, um sich einen größeren Bewerberkreis zu erschließen. Daher liegt die Vermutung nahe, dass hier gerade in der Berufsgruppe IT wichtige Chancen für die Gewinnung begehrter Fachkräfte vertan werden.
Für die Studie wurden erstmals die Sprachen der Stellenanzeigen analysiert. Auch hier gibt es große Unterschiede in den verschiedenen Branchen. Den Höchstwert englischsprachiger Ausschreibungen erreicht die Branche Pharmazie/Chemie mit 20%, der öffentliche Sektor dagegen schreibt nur 2% der IT-Stellen auf Englisch aus. Die Verteilung spiegelt die internationale Ausrichtung der einzelnen Branchen wider. Doch gerade im IT-Bereich ist es gut möglich, Kandidat:innen auch mit geringen Deutschkenntnissen einzustellen. Mehr Stellenanzeigen in englischer Sprache wären vermutlich eine Möglichkeit, die Fachkräftelücke etwas weiter zu schließen.
Über das Job & Skill-Barometer
Das von der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e. V. (DGFP) und dem auf HR- und Recruiting-Technologie spezialisierten Unternehmen Textkernel seit 2022 herausgegebene Job- & Skill Barometer zeigt auf Jahresbasis die Veränderungen der in Stellenanzeigen nachgefragten Jobs und der dort genannten Skills. Ziel des Barometers ist es, Trends und Entwicklungen für bestimmte Jobprofile und Branchen aufzuzeigen und transparent zu machen. Hierfür ist es wichtig, nicht nur die Nachfrage nach einzelnen Berufsgruppen, sondern zugleich die jeweils geforderten Professional und Soft Skills zu betrachten. Das Job- & Skill-Barometer veröffentlicht in jedem Quartal die Daten einer der folgenden Berufsgruppen: Human Resources, IT, Marketing/Sales und Finance.
Die Datenbasis: Jobs Data (ehemals Jobfeed)
Die Daten stammen aus Jobs Data, dem Arbeitsmarkt-Analysewerkzeug des Unternehmens Textkernel. Jobs Data durchsucht das Internet täglich nach neuen Stellenanzeigen und macht diese auswertbar – u. a. in Bezug auf die darin verlangten Skills. Das Tool untersucht allein für Deutschland regelmäßig mehr als 68.000 Websites und hat seit 2011 bereits über 300 Millionen Stellenanzeigen gesammelt. Dabei bedient es sich modernster Machine-Learning-Algorithmen. Jobs Data ist in der Lage, die gefundenen Stellenanzeigen automatisch auf Duplikate zu überprüfen und so die Anzahl an Vakanzen und die Anzahl der dafür veröffentlichten Stellenanzeigen zu unterscheiden. Die vorliegende Veröffentlichung befasst sich mit der Anzahl der Vakanzen im deutschen Arbeitsmarkt zwischen 2019 und 2024.
Quelle: Pressemitteilung Textkernel und Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (DGFP)
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