Forrester befragt im Auftrag von Indeed mehr als 15.000 Beschäftigte weltweit: Nur 21% der Deutschen sind glücklich auf der Arbeit und damit unzufriedener als im Rest Europas. Die Hauptursachen für Unzufriedenheit sind eine unfaire Bezahlung (33%), ein hohes Stresslevel (19%) sowie allgemeine Unzufriedenheit auf der Arbeit (17%).
Zufriedene Mitarbeitende sind motivierter, produktiver und loyaler
Was macht einen attraktiven Job aus? Entwicklungsmöglichkeiten und Bezahlung stehen nach wie vor auf den Spitzenplätzen der Interessen der Mitarbeiter*innen. Doch neben den klassischen Garanten für Arbeitszufriedenheit ist längst eine ausgewogene Work-Life-Balance in den Fokus vieler Arbeitnehmer*innen gerückt. Das zeigen die Ergebnisse des aktuellen Work Wellbeing Reports, für den Forrester im Auftrag von Indeed weltweit mehr als 15.000 Angestellte befragt hat. Dabei gibt es offenbar besonders in Deutschland einiges nachzuholen. Laut Studienergebnissen sind Beschäftigte in ihren Jobs hierzulande unzufriedener als im Rest Europas.
Deutschland im internationalen Vergleich abgeschlagen
Mit einer Zufriedenheitsquote von 21% liegen Arbeitnehmer:innen in Deutschland unter dem internationalen Durchschnitt der untersuchten Länder. So gehen die Menschen hierzulande noch weniger gern zur Arbeit als in den Niederlanden (34%), den USA (29%), Frankreich (27%), Kanada (26%), Indien (24%) und Großbritannien (23%). Nur Japan reiht sich bei den Zufriedenheitswerten noch hinter Deutschland ein.
Ein Grund: die Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Arbeitnehmenden und den Vorstellungen in den Chefetagen. 84% der Befragten erwarten, dass sich das Unternehmen für die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen einsetzt, doch weniger als die Hälfte (44%) erleben im Arbeitsalltag, dass ihre Arbeitgeber entsprechende Voraussetzungen schaffen. Die Hauptursachen für die Unzufriedenheit sind laut Befragung ein zu geringes Gehalt (33%), andauernder Stress (19%) sowie eine generelle Unzufriedenheit auf der Arbeit (17%).
Nur nur 20% der Berufstätigen in Deutschland geht wirklich engagiert zur Arbeit. Das macht sehr deutlich, dass die Unzufriedenheit ein flächendeckendes Problem hierzulande ist. Stress und Unzufriedenheit haben nicht zuletzt durch die Folgen der Corona Pandemie stark zugenommen. Unternehmen müssen jetzt darauf achten, durch Unzufriedenheit und Kündigungen nicht in einen Teufelskreis zu geraten.
In diesem Zusammenhang wurde dem Thema Work Wellbeing in den letzten Jahren oft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Besonders in Zeiten des Arbeitskräftemangels müssen Unternehmen dafür sorgen, dass ihre Angestellten zufrieden mit ihrer Arbeit sind. Im Falle einer Kündigung neue Mitarbeiter:innen zu finden, war noch nie so schwierig wie heute.
Wie Unternehmen ihre Mitarbeitenden zufrieden stimmen
Die Ergebnisse des Work Wellbeing Reports machen deutlich, wo C-Level- und HR-Verantwortliche ansetzen können: Für 54% der befragten Angestellten ist es wichtig, dass der oder die Vorgesetzte die Tätigkeiten der einzelnen Teammitglieder nachvollziehen kann. Denn das zeigt Wertschätzung gegenüber der Rolle und der Leistung der einzelnen Mitarbeitenden.
Außerdem wünschen sich die Befragten Orientierung: 49% erwarten, dass Führungskräfte mit gutem Beispiel vorangehen. Und nicht zu unterschätzen: das Gefühl von Selbstwirksamkeit. Werden Feedback und Verbesserungsvorschläge gehört und ausreichend umgesetzt? Der Realitätscheck zeigt, dass das nur bei 39% der Befragten der Fall ist.
Mehr Motivation, mehr Loyalität – warum sich Wellbeing auszahlt
Die Befragung macht deutlich, dass sich eine Investition in die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen bezahlt macht: Zufriedene Mitarbeitende sind nachweislich motivierter, produktiver und loyaler. 86% derer, die sich bei ihrer Arbeit gut aufgehoben fühlen, planen keinen Arbeitsplatzwechsel in naher Zukunft. Zum Vergleich: Bei denjenigen, die mit einem Unwohlsein zur Arbeit gehen, sind es nur 55% – fast die Hälfte hat also im Geiste bereits gekündigt und wäre offen für einen Jobwechsel. Glückliche Mitarbeitende wiederum gehen mit Elan an ihre Aufgaben (66%) und lösen diese auf kreative Weise (65%). Hingegen investieren nur 39% der weniger zufriedenen Angestellten Energie in ihre Aufgaben und lediglich 33% gehen dabei effektiv ans Werk.
Wer sich um die Zufriedenheit seiner Belegschaft kümmert, investiert in die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens. Es geht darum, eine Kultur der Wertschätzung und des Miteinanders im Alltag zu schaffen. Gerade in Zeiten des Arbeitskräftemangels ist dies von großer Bedeutung. Wenn es herausfordernd ist, neue Talente zu gewinnen, sollte man sich umso stärker für die Zufriedenheit der bestehenden Mitarbeitenden einsetzen.
Quelle: Pressemitteilung Indeed
zurück zur Übersicht: Weitere Meldungen im HR-Newsticker lesen!