Aktuell nutzen 19,0% der Bewerber KI, um Bewerbungsanschreiben zu verfassen. Weitere 41,6% haben zwar damit keine praktische Erfahrung, können sich eine solche Nutzung aber vorstellen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, für die softgarden im September 2023 2.674 Bewerbende online befragt hat. Damit ist der Anteil an (potenziellen) KI-Nutzern unter den Bewerbern seit dem Frühjahr 2023 von 49,3% auf 60,6% gestiegen.
Nur eine Minderheit ist abgeneigt
„Einige Bewerber haben begonnen, ihre Anschreiben mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (zum Beispiel ChatGPT) zu verfassen. Könntest du dir das auch vorstellen?“ Diese Frage hat das HR-Techunternehmen softgarden erstmals im April/Mai 2023 gestellt. Damals antworteten 12,7% mit „Ja, das habe ich schon einmal ausprobiert„.
Weitere 36,6% hatten zwar keine praktischen Erfahrungen, konnten sich den Gebrauch aber prinzipiell vorstellen. Aktuell ist nur noch eine Minderheit von 39,4% dem KI-Gebrauch in der Bewerbung gegenüber abgeneigt: 32,1% würden keine KI benutzen, weil das „Betrug“ ist, 7,3% wäre es „zu kompliziert„. Im Frühjahr fanden noch 37,8%, das sei „Betrug„, „zu kompliziert“ war es 12,9%.
Erfahrungen mit KI außerhalb der Bewerbung
Die zunehmende Nutzung und die sinkende Skepsis gegenüber dem Gebrauch von KI für Bewerbungszwecke haben vor allem damit zu tun, dass mehr und mehr Jobsuchende außerhalb des Bewerbungskontexts Erfahrungen mit KI sammeln – sei es beruflich oder privat. Das trifft aktuell auf 46,7% der Bewerber zu.
Bedingte Akzeptanz des Einsatzes von KI im Recruiting
Angst vor KI ist unter Bewerbern wenig verbreitet. Nur 18,1% der Befragten fürchten, dass die eigenen Berufsqualifikationen vor dem Hintergrund von KI in fünf Jahren nicht mehr gebraucht werden. Grundsätzlich hat nur eine Minderheit der Jobsuchenden von 21,1% Einwände gegen den Einsatz von KI im Recruiting.
Kein Ausschluss des menschlichen Faktors
Diese Akzeptanz gilt jedoch für eine Mehrheit nur, solange Menschen und menschliche Entscheidungen nicht völlig aus dem Prozess verdrängt werden: Das zeigt der Blick auf die Auswahl von Kandidaten anhand schriftlicher Bewerbungsunterlagen. Gibt KI in diesem Teilschritt lediglich eine Empfehlung, liegt die Zustimmung dafür bei 63,4%. Entscheidet KI autonom über die schriftliche Bewerbung, sinkt die Zustimmung auf 24,8%. 69,3% lehnen den Einsatz von KI in dieser Form ab, finden ihn „schlecht“ oder „sehr schlecht„.
Anschreiben: keine Auskunft über Motive
Innerhalb von wenigen Monaten ist der Anteil derjenigen, die KI zum Verfassen des Anschreibens nutzen, um 6,3 Prozentpunkte gestiegen. Von den Bewerbern mit akademischem Hintergrund nutzen aktuell sogar schon 23,6% KI fürs Anschreiben. Daher empfiehlt softgarden Arbeitgebern, aufs Anschreiben zu verzichten: In absehbarer Zeit gibt das Anschreiben keinerlei Auskunft mehr über Motive oder Persönlichkeiten, sondern nur über den Stand beim KI-Know-how von Jobsuchenden.
Hier die Pressegrafik downloaden.
Die Ergebnisse der Umfrage stehen in Form eines Whitepapers zum kostenlosen Download auf der Website von softgarden zur Verfügung.
Quelle: Pressemitteilung softgarden
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