Das deutsche Rentensystem befindet sich in einer Schieflage. Auf einen Rentner kommen immer weniger Arbeitnehmer. Berufstätige tun daher gut daran, für ihren Lebensabend ein weiteres finanzielles Standbein aufzubauen. Die betriebliche Altersvorsorge ist eine der Möglichkeiten. Sie ist ein Benefit, mit dem viele Arbeitgeber um neue Mitarbeiter werben.
Betriebliche Altersvorsorge in der Anzeigenschaltung von Januar bis August
Von Januar bis August dieses Jahres standen die Begriffe „betriebliche Altersvorsorge“, „betriebliche Altersversorgung“, „bAV“ und „Betriebsrente“ in fast 2 Millionen öffentlich ausgeschriebenen Stellen. Am häufigsten nannten Arbeitgeber den Benefit in Jobangeboten für Projektmanager (nahezu 31%). Regional gab es in Hamburg die meisten Stellen mit diesem Mitarbeitervorteil (rund 26%). Das sind die zentralen Ergebnisse der jüngsten Stellenmarkt-Auswertung der Berliner Personalmarktforschung index Research. Quellenbasis war index Anzeigendaten, die größte Stellenanzeigen-Datenbank Europas.
„Die Rente ist sicher!“, verkündete Norbert Blüm (CDU) im Wahlkampf 1986. Fakt ist zwischenzeitlich: Nur die wenigsten Senioren können von der staatlichen Rente leben. Viele entscheiden sich daher zusätzlich für die betriebliche Altersvorsorge.
Betriebliche Altersvorsorge gewinnt an Bedeutung
Auch die Arbeitgeber setzen bei der Mitarbeitergewinnung verstärkt auf die betriebliche Altersvorsorge. Zwischen Januar und August 2023 nannten sie diesen Benefit in rund 2 Millionen Stellenangebote – das sind 22% aller öffentlich ausgeschriebenen Positionen. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2020 lag der Anteil deutschlandweit noch bei 15%. 2021 kletterte er auf 18%. 2022 stand die betriebliche Altersversorgung schon in insgesamt fast 22% der Stellenangebote.
White Collar Worker profitieren häufig von betrieblicher Altersversorgung
Überraschend ist: Prozentual gesehen stand die betriebliche Altersvorsorge zwischen Januar bis August am häufigsten in Stellenangeboten für Projektmanager – genau gesagt in fast 31% aller Stellen dieser Berufsgruppe. Auf den weiteren Plätzen rangieren Gesundheits- und Pflegekräfte sowie Personaler (mit jeweils über 29%), Manager (nahezu 28%) und klassische Bürokräfte (fast 26%).
In Stellenangeboten für drei besonders stark gesuchte Berufsprofile erwähnten Firmen die betriebliche Altersvorsorge in den ersten acht Monaten dieses Jahres dagegen deutlich seltener: Logistiker (über 18%), Bauarbeiter und Handwerker (rund 18%) sowie Mitarbeiter im Hotel- und Gastgewerbe (fast 16%).
Stellenwert der bAV ist regional unterschiedlich
Nicht überall in Deutschland erwartet neue Mitarbeiter gleichermaßen eine betriebliche Altersversorgung. Mit Blick auf die einzelnen Bundesländer schwankte der Anteil der Stellen mit diesem Benefit zwischen 20% in Sachsen-Anhalt und 26% in Hamburg. Im Städteranking führen Stuttgart und Hannover mit rund 28%.
Jobsuchende erwarten von ihrem künftigen Arbeitgeber neben einem guten Gehalt noch weitere monetäre Benefits. Unternehmen, die ihren Angestellten einen Zuschuss zur betrieblichen Altersvorsorge bieten, verschaffen sich daher einen Wettbewerbsvorteil.
Quelle: Index Research
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