Die Anzahl der Auszubildenden in Deutschland ist in den letzten zwanzig Jahren deutlich gesunken. Laut Statistischem Bundesamt sind im Jahr 2000 1,7 Millionen Menschen einer Ausbildungstätigkeit nachgegangen, 2022 waren es nur noch 1,2 Millionen – ganze 28% weniger. Und tagtäglich beschäftigt das Thema Fachkräftemangel Wirtschaft und Politik.
Unternehmen wollen weiter ausbilden
Viele Unternehmen sind dennoch positiv gestimmt und wollen weiterhin junge Menschen ausbilden. 77% der ausbildenden Großunternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten beabsichtigen, ihre Stellenanzahl für Azubis zu erhalten oder sogar aufzustocken, bei Unternehmen ab 250 Beschäftigten sind es 73%. Das geht aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q3 2023 hervor. Nur bei Ausbildungsbetrieben mit weniger als 50 Mitarbeitenden sieht es anders aus, hier planen rund 41% der Unternehmen, keine neuen Ausbildungsplätze anzubieten.
Große Mehrheit der Unternehmen mit ihren Azubis zufrieden
81% der Personalverantwortlichen sind laut der Befragung mit ihren Auszubildenden zufrieden oder sehr zufrieden. Besonders stark ist diese Wahrnehmung in großen Unternehmen: Hier zeigen sich 89% der befragten Personalleiter:innen zufrieden. Doch auch in klein- und mittelständischen Betrieben sind im Schnitt 75% der Befragten mit ihren Auszubildenden zufrieden oder sehr zufrieden.
Anders sieht es jedoch bei der Einschätzung der Bewerber:innen aus: Die Qualität dieser hat sich laut 71% der Befragten in den letzten fünf Jahren verschlechtert. Insbesondere in Großunternehmen ist diese Sicht weit verbreitet: Hier sind vier von fünf Personalleitern weniger zufrieden mit den Schulabgängern als noch vor fünf Jahren. Doch die Beurteilung der eigenen Auszubildenden zeigt: Wenn die jungen Talente erstmal in der Ausbildung sind, sieht es sehr gut aus.
Es kommt nicht nur auf Schulnoten an
Die passenden Nachwuchskräfte zu finden und diese so zu fördern, dass sie ihr volles Potenzial ausschöpfen können, ist keine leichte Aufgabe – insbesondere, weil viele Nachwuchstalente ihre individuellen Fähigkeiten und Kompetenzen erst im Laufe der Ausbildung zeigen. Dabei kommt es auf einen guten Blick für Potenziale, Offenheit und Empathie im Umgang mit individuellen Stärken und Schwächen an. Wer bei der Ausbildung von Nachwuchskräften nur auf Schulnoten und skalierbare Werte schaut, verpasst sicher das ein oder andere Talent.
Die Offenheit der erfahrenen Mitarbeiter:innen gegenüber den frischen Ideen und Herangehensweisen der jungen Generation ist der Schlüssel zur Weiterentwicklung und Innovation im Unternehmen. Denn nur, wenn man sich für das Neue öffnet, kann man eine Zukunft gestalten, die allen zugutekommt. Zudem sollten Unternehmen auch bei der Besetzung der Ausbildungsplätze das Thema Diversity insgesamt stärker im Blick haben.
Über die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung
Die vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q3 2023, die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag des Personaldienstleisters Randstad durchgeführt wird. Die Studie befragt 600 bis 1000 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen. Die Sonderfragen des dritten Quartals 2023 konzentrieren sich auf die Ausbildungssituation in Deutschland und den Einsatz von künstlicher Intelligenz.
Quelle: Randstad
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