Der Fachkräftemangel ist medial omnipräsent, Mitarbeiterbindung heißt das Zauberwort. Das Engagement der Führungskräfte lässt jedoch viele Wünsche offen. Das sind die Ergebnisse einer Studie des HR-Softwareanbieters Cegid in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Appinio.
Employee Experience zählt
Die Employee Experience zahlt direkt auf das Engagement und damit auf die Bindung zum Arbeitgeber ein. Sie ist damit eine wichtige Verbündete im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Dies erkennen allerdings nur die älteren Generationen: Führungskräfte ab 45 Jahren erklären die Wiedereingliederung von Mitarbeitenden aus der Elternzeit zum zentralen Aspekt einer HR-Strategie (49%). Dahingegen treten jüngere Führungskräfte der aktuellen Arbeitsmarktsituation durch ihre Top-drei-Maßnahmen interne Weiterbildung (68%), Offenheit für Quereinsteiger (60%) sowie Eingehen auf gestiegene Gehaltsvorstellungen der Bewerber (59%) entgegen.
Dass einem Drittel der Führungskräfte die nötige Inspiration für eine verbessere Employee Experience fehlt, ist in Zeiten des Fachkräftemangels fatal. Vom Bewerbungsprozess bis zum Unternehmensaustritt gibt es neben Weiterbildungen eine Vielzahl an Möglichkeiten, diesen Weg zu begleiten. Digitale Anwendungen, die den Austausch zwischen Manager und Mitarbeitenden fördern und protokollieren, können ein klares Bild zeichnen.
Zunehmend Männer erwarten Flexibilität
Die für die Studie befragten Arbeitnehmende zeichnen ein sehr klares Bild davon, was sie sich von ihrem Arbeitgebern erhoffen. „Softe“ Faktoren wie Homeoffice oder flexible Arbeitszeiten spielen dabei die Hauptrolle. Bereits für ein Drittel (29%) der befragten Frauen sind Gleitzeit & Co. ein entscheidender Faktor in der Arbeitgeberbindung – noch mehr aber schätzen Männer Möglichkeiten der freien Zeitgestaltung (42%).
Zudem bevorzugen Akademiker das Arbeiten von Zuhause: Während nur jeder siebte (14%) Arbeitnehmer ohne Hochschulabschluss die Ausweitung der Homeoffice-Möglichkeiten in den letzten zwei Jahren besonders zu schätzen wusste, sind 41% der Akademiker ihren Arbeitgebern dankbar für die Möglichkeit. Insgesamt will ein Viertel der deutschen Angestellte das Homeoffice-Angebot nicht mehr missen (20%).
Gerade gut ausgebildete Fachkräfte fordern eine freiere Gestaltung ihrer Arbeitsalltags. Wer in dieser Zielgruppe Personal sucht, kommt an Remote-Work-Angeboten und flexiblen Arbeitszeiten nicht vorbei.
Methodik der Studie
Im Auftrag von Cegid befragte das Marktforschungsunternehmen Appinio in einer Studie im März 2022 deutschlandweit 100 Führungskräfte und 400 Arbeitnehmende aller Geschlechter im Alter von 18 bis 65 Jahren.
Quelle: Cegid