Erfreuliche Neuigkeiten für Arbeitnehmende: Die Löhne sollen in 2022 steigen – und das um durchschnittlich 4,7 %. Davon geht die Mehrheit (78%) der Personalverantwortlichen für ihre Belegschaft aus, so die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung (Q4 2021). Der Fachkräftemangel entwickelt sich mehr und mehr zum Arbeitskräftemangel – und laut den Befragungsergebnissen wirkt sich das deutlich auf die Gehälter aus.
Höchste Gehaltssteigerung in Kleinbetrieben und im Dienstleistungsbereich
Der Branchenvergleich zeigt, dass der Lohnanstieg im Dienstleistungssektor voraussichtlich am höchsten ausfällt (5,8%). Industrie- und Handelsbetriebe erwarten Lohnsteigerungen um 3,9% bzw. 4,0%. Branchenübergreifend signalisieren vor allem mittlere und große Unternehmen Bereitschaft, die Gehälter zu steigern. Dabei erweisen sich Kleinbetriebe am großzügigsten. So liegen die prognostizierten Gehaltserhöhungen bei Kleinbetrieben mit 6% fast doppelt so hoch wie bei größeren und Großunternehmen (3,3% bzw. 2,9%).
Die Gehaltsanpassung hat sich schon in der Vergangenheit als gutes Mittel erwiesen, um Arbeitskräfte für sich zu gewinnen und an sich zu binden. So zeigt auch die aktuelle New Work Befragung von Randstad und MenteFactum, dass materieller Wohlstand für 85% der Erwerbstätigen ein bedeutendes Leitmotiv in ihrem Leben ist. Der Blick auf die Betriebe und Branchen mit den höchsten Gehaltssteigerungen lässt zudem darauf schließen, welche Arbeitgeber durch mögliche Abwanderungen von Arbeitskräften oder Probleme beim Recruiting die größten Folgen für den Unternehmenserfolg in 2022 erwarten.
Ungelernte Beschäftigte als größte Profiteure
Zu den größten Profiteuren der Gehaltssteigerungen gehören ungelernte Arbeitskräfte. Die Mehrheit der Personalverantwortlichen geht bei dieser Gruppe von einer Lohnsteigerung um 4,9% aus. Damit liegt sie vor den Führungskräften (4,7%) und vor den Fachkräften ohne Leitungsfunktion (4,6%). Auffällig ist, dass gerade Unternehmen in der Dienstleistungsbranche und im Handel ihren ungelernten Beschäftigten eine höhere Gehaltssteigerung zukommen lassen wollen. Neben dem sich verschärfenden Arbeitskräftemangel ist ein wichtiger Grund für diese Entwicklung über alle Branchen hinweg vor allem der durch die Mindestlohnkommission bereits festgelegte Anstieg des Mindestlohns in zwei Stufen auf 10,45 Euro in 2022.
Über die Methodik
Über die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung
Die vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q4 2021, die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag des Personaldienstleisters Randstad durchgeführt wird. Die Studie befragt bis zu 1.000 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen. Die Sonderfragen im dritten Quartal 2021 bezogen sich auf die Ausbildungssituation in Coronazeiten.
Über die Randstad-MenteFactum-ArbeitnehmerInnenbefragung
Im zweiten Halbjahr 2021 hat das Meinungsforschungsinstitut MenteFactum die Arbeitnehmer:innenbefragung im Auftrag von Randstad Deutschland durchgeführt. 1.059 Beschäftigte ab einem Alter von 16 Jahren wurden zum Thema „Zukunft der Arbeit“ befragt. Die Ergebnisse der Befragung sind in die New Work Trendreport-Serie von Randstad eingebettet.
Quelle: Randstad