Unter WerBildetAus.de will das HR-Startup StudyAds ein Verzeichnis von Ausbildungsbetrieben in Deutschland aufbauen. Mit dem Ziel Azubi-suchende Unternehmen noch schneller mit interessierten SchülerInnen zusammenzubringen. Wie es dazu kam, wo das Unternehmen heute steht und wir groß die Pläne sind, verrät Mitgründer Jan Stadermann im Interview mit mir.
Was das Startup WerBildetAus.de anbietet
Hallo Jan, magst du euer Start-up WerBildetAus.de bitte kurz vorstellen?
Hallo Stefan, vielen Dank für das Interview. StudyAds ist ein Unternehmen, welches primär aus dem Schülermarketing kommt. 2017 haben wir drei Jungunternehmer, Philipp Klein, Tobias Auradniczek und Jan Stadermann, mit dem Verschenken von Collegeblöcken angefangen und haben uns heute zu einer bekannten Personalmarketing Agentur weiterentwickelt. Unser Team ist spezialisiert auf Personalmarketing, Grafik- und Webdesign, digitales Marketing sowie PR-Arbeiten.
WerBildetAus.de – ein Verzeichnis für Ausbildungsbetriebe
Am 08.07.2021 ist unser junges Startup mit dem neuen Verzeichnis WerBildetAus.de online gegangen – das Verzeichnis für Ausbildungsbetriebe in Deutschland. Auf WerBildetAus.de kann sich jeder Ausbildungsbetrieb mit in einem kurzen Profil vorstellen. Möglichkeiten für einen Ausbildungsberuf im Unternehmen werden nur kurz aufgelistet. Mit Klick auf „Jetzt bewerben“ werden Interessierte auf die jeweilige Karriereseite des Unternehmens weitergeleitet.
… seid Ihr damit ein weiteres Stellenportal?
Nein, die Plattform ist kein Stellenportal, sondern soll SchülerInnen eine einfache und zielführende Übersicht geben, wo und in welchem Bereich sie ihre berufliche Laufbahn starten können. Aus Sicht der Unternehmen wird auf der Plattform in gleichem Maße Employer Branding und Recruiting betrieben.
Der Antrieb zum Launch einer Ausbildungsplatzbörse
Was hat Euch angetrieben WerBildetAus zu gründen? Gibt es nicht heute schon Börsen für Ausbildungsplätze?
Im Schülermarketing ist uns immer wieder aufgefallen, dass SchülerInnen häufig gar nicht wissen, welche Ausbildungsbetriebe es überhaupt gibt. Es ist quasi wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Zudem ist die Suche nach dem richtigen Ausbildungsbetrieb ein eher langwieriger Prozess. Auf Jobportalen findet man zwar aktuelle Stellenangebote.
SchülerInnen benötigen aber auch eine langfristige Unterstützung bei ihrem Entscheidungsprozess. Deshalb haben wir das Verzeichnis WerBildetAus.de ins Leben gerufen.
Uns als Gründerteam ist es von höchster Bedeutung in einem digitalen Umfeld, in dem alles schnelllebig ist und ein generelles Überangebot herrscht, eine einfache, faire und strukturierte Lösung für die berufliche Zukunftsgestaltung zu schaffen.
Das Verzeichnis WerBildetAus.de bietet eine generelle Makroübersicht, welche Ausbildungsbetriebe es in ihrer Region überhaupt gibt. Jobportale haben definitiv ihre Daseinsberechtigung. Wir wollen keine Konkurrenz darstellen, sondern lediglich den digitalen Ausbildungsmarkt komplettieren, mehr Transparenz bieten und jedem Unternehmen, egal ob klein oder groß, die gleichen fairen Voraussetzungen bieten. Dabei verfügt jedes Unternehmen über nur ein Profil pro Ausbildungsstandort, unabhängig wie viele Stellenangebote es anbietet.
So schwierig ist Azubi-Recruiting heute
Wie schwierig ist es für Unternehmen heute an Auszubildende zu kommen?
Der War-for-Talents im Ausbildungsmarkt nimmt immer mehr zu. Um von seinem Unternehmen zu überzeugen, ist dabei nicht immer ganz einfach. Das führen wir auch zurück auf den Reizüberfluss an Informationen im Internet sowie dem Fehlen von spezifischen, aber banalen Informationen für SchülerInnen – zum Beispiel was für Ausbildungsbetriebe es in ihrer Region überhaupt gibt.
Die Corona-Pandemie hat die Problematik der Azubi-Suche nur noch weiter verschärft. Auch Azubis berichten vermehrt von der zunehmenden Schwierigkeit, einen passenden Ausbildungsbetrieb zu finden. Die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht regelmäßig Berichte sowie Studien über den Ausbildungsmarkt in Deutschland, so auch im Juni diesen Jahres. Laut dieses Berichts waren im Mai 233.900 betriebliche Ausbildungsstellen unbesetzt. Gleichzeitig hatten 176.500 Bewerber noch keine Lehrstelle gefunden. Diese Zahlen zeigen deutlich die massive Problematik, denen Unternehmen in der aktuellen Zeit ausgesetzt sind, potentiellen Nachwuchs zu finden.
Veränderungen im Schülermarketing und Azubi-Recruiting
Spürt Ihr da in den letzten Jahren eine Veränderung?
Wir spüren einen steigenden Bedarf und ein Verständnis seitens der Ausbildungsbetriebe. Denn wir erhalten häufig Anfragen für die Unterstützung bei diesen Prozessen. Hierbei besteht bei einigen Betrieben noch ein hoher Nachholbedarf hinsichtlich einer zielführenden Strategie in der digitalen Welt. Wir befinden uns also nach wie vor in einem anspruchsvollen Themengebiet.
Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie auf das Thema Ausbildung in Eurer Wahrnehmung?
Wie bereits oben beschrieben, leidet der Ausbildungsmarkt unter der Corona-Pandemie erheblich. Neben den bereits beschriebenen Schwierigkeiten, denen Unternehmen sowie Ausbildungssuchende ausgesetzt sind, fehlt es pandemiebedingt derzeit ebenfalls an den gewohnten Berufsberatungen an Schulen. Das bedeutet, dass dadurch die Transparenz auf dem Ausbildungsmarkt nochmals zurückgegangen ist.
Doppelte Akquise-Herausforderungen
Eure Datenbank zeigt im Umkreis von über 130 km um Nürnberg herum (noch?) keine Ausbildungsplätze? Wie füllt Ihr Datenbank?
Wir können uns bereits über eine sehr hohe Zustimmung freuen. Die Plattform ist im Juli an den Start gegangen und wir konnten innerhalb kürzester Zeit bereits über 100 Ausbildungsbetriebe für eine Teilnahme gewinnen. Diese werden sich in den nächsten Wochen nach und nach listen. Zusätzlich kommen jede Woche immer mehr Unternehmen dazu. Es wird also bald deutlich mehr auf WerBildetAus.de los sein, auch bei dir Stefan im Raum Nürnberg.
Derzeit nutzen wir jeden Weg den es gibt, um Unternehmen anzusprechen. Hierfür haben wir einen 4-Säulen-Plan ins Leben gerufen. Dieser beinhaltet die Ansprache der Unternehmen über digitale Werbemaßnahmen wie LinkedIn-Werbekampagnen, SEA, PR-Kampagnen und natürlich den klassischen Weg, die Unternehmen einfach anzurufen.
Wie holt Ihr eine Vielzahl von SchülerInnen auf Eure Plattform, die nach Ausbildungsplätzen auf WerBildetAus.de suchen?
Aktuell liegt der Fokus darauf, WerBildetAus.de mit Leben zu füllen, sprich die Ausbildungsbetriebe zu listen. Nach den Sommerferien beginnen wir damit, SchülerInnen auf die Website zu lotsen. Hierbei werden wir einen breiten Marketing-Mix anwenden, mit einer Mischung aus Google Ads, Social-Media-Ads, sowie den direkten Kontakt zu Schulen, LehrerInnen und Institutionen.
Da wir diese Mittel in den letzten Jahren schon häufig mit unseren Agentur-Kunden angewendet haben, können wir auf ein umfangreiches Know-How zurückgreifen und direkt in großem Stil die Werbetrommel rühren. Wir haben dafür ein umfangreiches Budget eingeplant.
Wie sich WerBildetAus.de weiterentwickelt
Welche weiteren Entwicklungen dürfen wir von WerBildetAus.de erwarten?
Im Moment stehen wir in engem Kontakt mit unseren Kunden, um die Plattform bestmöglich weiterzuentwickeln. Die PersonalerInnen denken mit und geben uns direktes, ehrliches Feedback. Das unterstützt uns sehr, die Plattform bestmöglich aufzubauen.
Im Kern geht es nur um eine Sache: SchülerInnen und Ausbildungsbetriebe zusammen zu bringen. Dieses Ziel überprüfen wir mit entsprechenden KPIs, die wir natürlich auch den teilnehmenden Unternehmen zur Verfügung stellen. Ab nächstem Jahr werden wir voraussichtlich die ersten aufschlussreichen Daten liefern können.
Um einen einfachen Einstieg für die Unternehmen zu generieren, können sich diese für die ersten zwölf Monate für nur einmalig 99 Euro listen lassen. Nach diesem Test-Zeitraum können die Ausbildungsbetriebe dann mit Hilfe der entsprechenden KPIs eine qualifizierte Entscheidung treffen, ob sie WerBildetAus.de in Ihre Personal-Strategie mit aufnehmen.
Vielen Dank für Deine spannenden Antworten, Jan. Ich bin gespannt, wie sich Euer Startup WerBildetAus.de weiter entwickeln wird.
Über den Interviewten
Jan Stadermann ist Mitgründer der Agentur StudyAds, und studierter Wirtschaftsinformatiker. Mit seinem kreativen Einsatz unterstützt er die Plattform im Webdesign und Marketing.
>> zur Website von WerBildetAus.de