Rückgang an Aufträgen nach Bundesland
Ein Netzwerk von über 80.000 Selbstständigen, KMUs und Freiberuflern wurde genutzt, um herauszufinden, in welchem Umfang die Corona-Krise wirtschaftliche Folgen hinterlässt. Die Ergebnisse der Umfrage von über 2.600 Teilnehmern legen deutliche Unterschiede zwischen Bundesländern und Branchen offen – im Hinblick auf Auftragsrückgänge, Existenzgefährdungen und Bedarf nach Soforthilfe-Maßnahmen sind nicht alle von ihnen gleichermaßen betroffen.
Saarland stark betroffen – Bremen und Brandenburg vergleichsweise positiv
Bei der Betrachtung der Deutschlandkarte, ist unschwer zu erkennen, dass ein besonders hoher Anteil von Selbstständigen und KMUs in Saarland von einem Rückgang von Aufträgen, Bestellungen und Buchungen betroffen ist. Ein deutlich geringerer Anteil ist in Bundesländern wie Brandenburg und Bremen zu verzeichnen. Weniger überraschend ist demnach, dass bei der Frage nach dem Bedarf nach Corona Soforthilfen das Saarland wieder die Nase weit vorne hat. Bei genauerer Betrachtung der Daten wird jedoch klar: nicht alle Regionen mit hohen Umsatzeinbußen verzeichnen auch zwingend einen gleichen Bedarf nach staatlichen Soforthilfen.
In den Bundesländern rechnen 1/3 der Befragten mit Umsatzeinbußen von über 75%
Die Ausnahme bildet hier Bremen, mit einer leichten Abweichung nach unten. Keiner der Befragten gibt an, keine Umsatzeinbußen zu erwarten. Unter anderem schneidet auch Sachsen-Anhalt im regionalen Vergleich negativer ab als andere Bundesländer. Während hier fast jeder zweite Umsatzeinbußen von über 50% erwartet wird die Gefahr des Existenzverlustes durch die Corona-Krise von mehr als 80% der Selbstständigen und KMUs als hoch angesehen. Positiver steht Bremen, mit unter der Hälfte der Befragten, einer möglichen Existenzgefährdung entgegen. Es lässt sich vermuten, dass hier eine Korrelation mit der Verbreitung des Virus besteht. Die Fallzahlen der von COVID-19 Infizierten in Bremen sind die niedrigsten nach Mecklenburg-Vorpommern. Letztere ziehen in der Hinsicht mit Saarland gleich, dass über Dreiviertel mit Umsatzeinbußen von über 50% rechnen. Auch in Hamburg geben vergleichsweise die meisten KMUs und Selbstständige an, von Umsatzeinbußen von mehr als 75% betroffen zu sein. In Bezug auf Umsatzeinbußen reiht sich außerdem die Hauptstadt unter den Verlierern ein.
Branchen: IT, Consulting und Umweltbranche sind optimistisch
Während der Tourismus, die Gastronomie und Künstlerszene sich stark betroffen zeigen, schneiden die Entwickler, Berater und der Umweltsektor im direkten Vergleich deutlich positiver ab. Nicht einmal jeder Dritte nimmt die Corona-Krise als Gefährdung für die eigene Existenz wahr.
Bedarf nach Soforthilfemaßnahmen: Sport & Gesundheitsbranche an zweiter Stelle
Etwas überraschend zeigt sich die Nachfrage nach Soforthilfemaßnahmen. Hier steht die Sport und Gesundheitsbranche mit 86% an zweiter Stelle noch vor der Gastronomie und Unterhaltungsszene. Bei genauerer Betrachtung der Daten, erkennt man, dass auch diese Branche neben den bereits genannten zu den Verlierern der Corona-Krise zählt.
Quelle: sevDesk
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