Die Corona-Krise rüttelt zunehmend an den Grundfesten und Kernwerten unserer Vorstellungen. Jüngste Entwicklungen zeigen, dass mittlerweile gar eine Art Wildwest-Verhalten die HR-Welt erreicht hat. Spitze Zungen sprechen schon von einem handfesten Skandal.
Um was geht es genau?
Der Job-Shredder von Wollwasserschaf
Das in der HR-Szene bekannte und geschätzte Unternehmen Wollwasserschaf, bekannt durch sein auffälliges Logo, stellt das Produkt Job-Shredder her. Mittels dieses Tools, können Recruiter schlecht formulierte Stellenanzeigen von Stellenbörsen entfernen lassen. Ein hochentwickelter Algorithmus erkennt dabei Employer Branding Buzzwords wie „Marktführer“, „erfolgreich“ oder „dynamisches Team“ in Stellentexten.
In einer früheren Version des Job-Shredders konnte die Software lediglich die nicht für eine Selbstselektion geeigneten Begriffe in Ausschreibungen markieren. Nach dem jüngsten Update werden nunmehr langweilige und nicht aussagekräftige Stellenanzeigen nunmehr sogar automatisch gelöscht. Der Anbieter nennt das daher „Automatic Job Shreddering“.
Wie Unternehmenssprecher Shaun Sheep in einem Interview gegenüber dem spanischen Peso-Blogger äußerte, sei die neue Version Teil der Kampagne „Make Stellenanzeige great again“.
Skandal um Zweckentfremdung beliebter HR-Software
Im Rahmen der Corona-Krise wurde vor wenigen Tagen bekannt, dass die fortschrittliche Technologie des Job-Shredders von einigen Unternehmen missbräuchlich angewendet wird. So berichteten zahlreiche Medien, dass beispielsweise die Unternehmen „Hassidas“, „Teichfrau“ und „Hm, was soll das denn?“ den Job-Shredder zweckentfremden.
Statt lediglich automatisiert miese Stellenanzeigen zu löschen, nutzen jene Unternehmen die Funktionen, um großangelegt Jobs in der Immobilienbranche zu schreddern.
Der Anbieter Wollwasserschaf reagierte umgehend auf den Missbrauch mit einer Presseerklärung. Der Job-Shredder sei als hilfreiche HR-Softwarelösung konzipiert. Auch wenn die Lizenzbedingungen ein Shreddering von Immobilien-Jobs nicht explizit untersagen, könne es nicht angehen, dass einzelne Unternehmen die Corona-Krise nutzen, um sich unsolidarisch zu zeigen.
Denn gerade in der derzeitigen Krise müsse die HR-Welt eng zusammenstehen!
(„eng“ meint derzeit einen Mindestabstand von 2m; Anm.d.Red).
Behördliches Einschreiten und mediales Echo
Selbst die Landesagentur für Freizeit hat sich zwischenzeitlich eingeschaltet. In einer behördlichen Stellungnahme sprach sie gar von einem Skandal. Die Reaktionen in den sozialen Medien blieben daraufhin nicht aus.
So wird die juristische Website HRisDochaCrime, die gleichermaßen als eine moralische Instanz der HR-Welt gilt, mit ihrer Forderung zitiert: „Wer unerlaubt Jobs shreddert oder unerlaubtes Job-Shreddering billigend in Kauf nimmt, muss mit einem Shitstorm nicht unter zwei Jahren bestraft werden“.
Weitere Entwicklungen bleiben abzuwarten
Wir dürfen gespannt sein, wie sich dieser Fall in den nächsten Wochen entwickelt. Klar ist, dass sich die Leser dieser Seite weiterhin auf kritische Blogbeiträge und Stellungnahmen einstellen und verlassen können. #BleibenSieGesund
Auch und ganz besonders an einem Tag wie heute…