Traditionen zum Jahreswechsel sind etwas Schönes, gerade in der immer schneller werdenden und von Digitalisierungsbemühungen stark beschleunigten Arbeitswelt. Lassen Sie mit mir zusammen im Rückblick noch einmal mein Jahr 2016 in Interviewform Revue passieren und einen Ausblick auf das Jahr 2017 wagen. Darüber hinaus gibt es dreimal das Praxishandbuch Lohn und Personal in der zweiten Auflage zu gewinnen.
Persoblogger.de im Interview mit Stefan Scheller
Völlig überraschend steht der Jahreswechsel schon wieder vor der Tür. Das Jahr 2016 ist gefühlt so schnell verflogen wie kein anderes Jahr zuvor. Woran liegt das?
Für mich persönlich hat das sehr viel mit dem Ereignis zu tun, das ich in meinem Beitrag Die Lüge von der erfolgreichen jungen Generation beschrieben habe. Die letzten sechs Monate standen dann auch unter diesem Haupteinfluss. Mit allem Licht und Schatten. Insofern gab es in diesem Jahr nur knapp 30 Beiträge. Das ist verglichen mit den Vorjahren weniger, dafür hatten die Beiträge eine wesentlich höhere Reichweite.
Was waren die Recruiting- und Personalmarketing-Trends in 2016?
Alles überstrahlend war sicherlich das Thema Digitalisierung und Arbeiten 4.0. Nahezu jedes Unternehmen hat sich diesem Meta-Trend zwischenzeitlich verschrieben. Allerdings zweifele ich, dass die Bestrebungen der HR-Abteilungen zu diesem Thema bereits deutliche Früchte tragen. Das liegt sicherlich auch an der Haltung der Personaler zum Einsatz von (Zukunfts)Technologie.
Deutlich zu erkennen war zudem das Thema Matching der kulturellen Passung. Zahlreiche Anbieter haben durch die Studie von Meta HR zum Thema cultural fit einen vertrieblichen Schub erhalten.
In Summe gab es trendtechnisch wenig wirklich Neues.
Was waren im Rückblick auf Deine Aktivitäten als Blogger Deine persönlichen Highlights?
Da fällt mir als erstes die Berufung in den Beirat der HR-Messe Zukunft Personal ein, in dem ich – zusammen mit Jan Kirchner von der Wollmilchsau – die Interessen der Blogger vertreten darf. Auch scheine ich überraschenderweise zwischenzeitlich via Google gut zum Thema Digitalisierung positioniert zu sein. So konnte ich kürzlich mein erstes Radio-Interview für den Sender SWRinfo geben zum Thementag Digitalisierung.
Du warst in 2016 häufiger als sonst als Speaker auf Veranstaltungen unterwegs. Was hat Dir dabei besonders gut gefallen?
Ja, wobei ich leider gegen Jahresende eine ganze Reihe von Veranstaltungen aus privaten Gründen kurzfristig absagen musste. Gut in Erinnerung geblieben ist mir die Veranstaltung im XING Pop Up Loft mit dem Namen Employer Branding Breakfast. Dort ist unter anderem eines meiner neuen Lieblingsbilder entstanden.
Dank der super Unterstützung von Jan Willand von menschmark fiel mir auch mein Einstieg als Trainer für die DGFP-Ausbildung zum Fachreferenten Personalmarketing leichter als gedacht. Es war ein intensiver Workshoptag zum Thema HR Social Media Trends bzw. „HR weiter gedacht“.
Spaß gemacht hat mir zudem mein Aprilscherz-Beitrag. Daraufhin habe ich zahlreiche Nachrichten bekommen von Unternehmen, die die beschriebene Idee, Bewerbungsgespräche optional vor Ort beim Bewerber zu führen, super fanden und das für sich erwägen. Die Aprilscherz-Reihe ist zwischenzeitlich fast schon eine Tradition zwischen Glaubhaftigkeit und Fiktion. Da gilt es dran zu bleiben.
Du hattest in letzter Zeit häufiger Beiträge veröffentlicht an der Grenze zwischen News und Enthüllungsjournalismus. Kommt hier in 2017 noch mehr?
Wahrscheinlich meinst Du den Beitrag über die Jobvermittlungsplattform JobButler, die noch immer hunderte Spam-Mails an Unternehmen versendet oder meinen schon etwas älteren Beitrag über den verhagelten Deutschland-Markteintritt von Glassdoor. Das sind keine absichtlich geplanten Beiträge. Es gibt immer einen Trigger, der mich zum Schreiben antreibt – oft ist es in diesen Fällen ein persönlicher Aufreger. Zum Glück ist das aber nur selten der Fall.
Was können wir in 2017 von Dir und Deinen Beiträgen auf Persoblogger.de erwarten?
Neben dem Aufgreifen aktueller News aus dem Bereich Recruiting und Personalmarketing dürften es vor allem Praxistests werden. Schon in diesem Jahr interessierten sich sehr viele Leser für solche Themen, z.B.
- Praxistest des StepStone Job Messengers
- Praxistest des neuen kununu Employer Branding Professional Profils
- Praxistest des XING Stellenmarkts
Wie sieht es mit dem Blind HR Battle aus?
Das Format Blind HR Battle dient von Zeit zu Zeit weiterhin dazu, um konträre Ansichten zu HR-Themen gegeneinander antreten zu lassen. Leider melden sich in erster Linie Dienstleister bei mir, die mit ihrem Produkt eine vermeintliche Innovation bieten. Meist liegen diese aber eher im Mainstream, so dass es schwer ist, einen ernstgemeinten Gegner zu dieser Ansicht zu finden. Auch wird das Format zwischenzeitlich auf allen wichtigen HR-Veranstaltungen sowie in HR-Fachmagazinen und auf XING Klartext stark strapaziert. Das spricht eher dafür, das Format einzustellen und etwas Neues zu erfinden.
Dein HR-Fachbuch ist ja in 2016 in der zweiten Auflage erschienen.
Naja, es ist nicht „mein“ Fachbuch. Ich bin zusammen mit Trainerin und Coach Ingrid Grube, Rechtsanwalt Christian Beck und Beitragsprüfer in der Sozialversicherung Guido Krasbacher Coautor des Praxishandbuchs Lohn und Personal. Inhaltlich geht es um den kompletten Personalzyklus von der Personalgewinnung, arbeitsrechtlichen Ausgestaltung, über die Lohn- und Gehaltsabrechnung, Personalführung bis hin zur Mitarbeiterbindung bzw. –freisetzung. Geschrieben von Praktikern für Praktiker, mit Fokus auf kleine und Kleinstunternehmen.
Verlosung von 3 Exemplaren Praxishandbuch Lohn und Personal
Für alle Abonnenten dieses Blogs, die im Kommentarfeld eine kleine Nachricht hinterlassen, bestand bis zum 13.01.2017 die Möglichkeit, eines von drei Exemplaren des Fachbuchs geliefert zu bekommen. Die Gewinner wurden anschließend persönlich von mir kontaktiert.
Welche Beiträge magst Du nochmal in Erinnerung rufen?
Es gibt ein paar sogenannte All-time-classics, wie zum Beispiel
- Bewerbungskiller E-Mail-Adresse
- Selfie als Bewerbungsfoto
- Warum im Employer Branding NIE die Wahrheit gezeigt wird
Diese Beiträge laufen noch immer und sind aktueller denn je.
Was ist Dein abschließender Wunsch an Deine Leser?
Dieser Wunsch ist gleichzeitig eine meiner häufigsten Fazits bzw. Aufforderungen an meine Leser: Kritisch bleiben, Themen offen und neugierig hinterfragen – aber auch frechmutig einfach mal was ausprobieren.
In diesem Sinne: Allen meinen Leser, Followern und treuen Fans ganz herzlichen Dank und einen guten Rutsch nach 2017 sowie einen erfolgreichen Start im neuen Jahr!