Mehr als 130 Arbeitgebersiegel gab es bereits in 2013 in Deutschland. Heute sind es schon weitaus mehr. Und just in diesen Tagen erscheint das jährliche Ranking der deutschen Unternehmen im Rahmen der Young Professionals-Studie 2014 von Universum. Zeit, sich den Dauerbrenner Arbeitgebersiegel und Unternehmensranking mal wieder kritisch vorzunehmen und den Zert-O-Mat zu testen. Eine Plattform die antritt, um Licht in den Dschungel der Arbeitgebersiegel zu bringen.
Universum Young Professional Studie 2014
Es erinnert stets ein wenig an die Bundesliga oder eine lange Zeitperiode in der Formel 1: Ganz oben der FC Bayern bzw. Michael Schumacher und sonst nichts weit und breit. Zeiten, in denen bei mir stets Langeweile aufkommt, weil sich einfach nichts tut. Genauso gähnend nehme ich die Ergebnisse der Befragungen von Trendence und Universum zu den Top Arbeitgebern zur Kenntnis, die seit Jahren nur marginale Veränderungen an der vermeintlichen Spitze der Arbeitgeberattraktivität bekannt geben.
Wie heißt es so schön: „Die üblichen Verdächtigen“, die alle für tolle Arbeitgeber halten, die jedoch von der Mehrzahl der Befragten noch nie in der Rolle als Arbeitgeber erlebt wurden. Schön und gut. Arbeitgeberranking veröffentlicht, gefeiert, Siegel auf die Website gepappt. Und weiter im Text.
Arbeitgeberranking für Konzerne
Was für die großen Automobilkonzerne mit ihren starken Corporate Marken ein Leichtes ist, fällt kleineren Unternehmen im Mittelstand überdurchschnittlich schwer bzw. ist ganz unmöglich: Schon aufgrund der geringen Bekanntheit können diese Unternehmen in den besagten Rankings gar nicht auf den Top Plätzen auftauchen.
Das liegt an der Befragungsmethodik. Weil es sich um klassische Arbeitgeberwettbewerbe auf Basis von Bekanntheit und Beliebtheit (Markenimage) handelt. Andere Verfahren bieten eine echte Zertifizierung, also die Prüfung von Eigenschaften, Leistungen und konkreten Rahmenbedingungen in Unternehmen oder befragen Mitarbeiter des Unternehmens.
Insgesamt lassen sich folgende Verfahren bei der Vergabe von Arbeitgebersiegeln unterscheiden:
- Arbeitgeber-Wettbewerbe
- Zertifizierungen
- Imageumfragen
- Verhaltenskodexe
- Sonstige Verfahren
Die Chancen des Mittelstands bei Arbeitgeberrankings und Siegeln
Es gibt auch für den Mittelstand (immerhin der Großteil aller Unternehmen in Deutschland) attraktive Arbeitgeberrankings bzw. entsprechende Arbeitgebergütesiegel.
Aber kennen Sie diese? Nein? – Das wundert mich nicht. Denn oftmals werden diese weit weniger lautstark im Markt kommuniziert. Nur wie erfahren Sie davon?
An dieser Stelle setzt der Anbieter 3H Value GmbH mit seinem Service Zert-O-Mat an. Die Namensähnlichkeit mit dem bekannten Wahl-O-Mat ist sicherlich nicht zufällig, hilft aber schon, den Dienst im Kern zu verstehen: Auf der Plattform können nämlich interessierte Unternehmen das für sie am besten geeignete Arbeitgeberranking bzw. die optimale Art der Zertifizierung herausfinden.
So funktioniert der Zert-O-Mat
Nach der Anmeldung und einer kurzen Erläuterung werden die HR-Verantwortlichen in 13 Kategorien detailliert befragt, was Ihnen bei der Zertifizierung wichtig ist.
Hilfreich: Dabei können neben der klassischen „wichtig“ und „nicht wichtig“-Einstufung auch einzelne Themenkomplexe als „besonders wichtig“ oder gar als „K.O.-Kriterium“ eingestuft werden.
Top: Über die Kurzauswertung links oben im Zert-O-Mat erhält man in Echtzeit eine Rückmeldung, wie viele Anbieter in der Endauswertung noch im Rennen sind und wie viele man schon ausgekreuzt hat mit K.O.-Kriterien.
Die Auswertung bzw. der Report im Zert-o-Mat
Mit einem Klick auf den Prozessschritt „Auswertung“ lässt sich diese speichern und anschließend sichten.
Tricky: Der Unterschied zwischen den beiden Möglichkeiten „Auswertung“ und „Report“ hat sich mir nur nach und nach erschlossen. Hier kann der Anbieter sicherlich noch an Klarheit zulegen.
Der Report: „Hier werden die drei von Ihnen festgelegten Themenkomplexe detailliert dargestellt. Dabei werden Ihre Antworten den Daten der Zertifizierungen gegenübergestellt.“
Die Auswertung: „Anhand der von Ihnen ausgewählten Antworten ergeben sich folgende Ergebnisse. In dieser Auswertung sind die von Ihnen gewählten drei Zertifizierungen aufgeführt.“
Top: Die mehrseitige Auswertung ist als PDF speicherbar.
Übersicht der Anbieter von Arbeitgebersiegeln
Auf der Seite http://www.zert-o-mat.de/zert-o-mat-uebersicht/anbieter-verzeichnis findet sich das Verzeichnis, welche Anbieter von Arbeitgebersiegeln und Rankings bereits in der Datenbank des Zert-O-Mat vorhanden sind. Bereits heute liest sich diese Liste wie das „Who is who“ der deutschen Anbieter. Ein Pluspunkt für den Zert-O-Mat, dessen Erfolg mit der Teilnahme möglichst vieler Anbieter von Arbeitgebersiegeln steht und fällt.
Zu beachten ist dabei allerdings die Qualität der vorhandenen Daten.
Markttransparenz hat ihren Preis
Natürlich will der Zert-O-Mat Geld verdienen. Zum einen erfolgt dies über eine Art „Einschreibegebühr“ für Anbieter von Zertifizierungen in Höhe von derzeit 5.500 Euro für ein sogenanntes Premium-Profil. Verglichen mit den Preisen, die diese Anbieter gegenüber ihren eigenen Kunden berechnen, eigentlich eine lohnende Investition in die eigene Vermarktung. Vorausgesetzt der Anbieter möchte sich diesem Wettbewerb stellen.
Zum anderen gibt es derzeit drei Preismodelle für Unternehmen: Ein kostenloses Basispaket bis zum 31.12.2014 (!) mit 3 Auswertungen. Die kostenlose Leistung beinhaltet jedoch die Weitergabe der Kundendaten an die Zertifizierungs-Anbieter für deren Akquise. Das Paket mit 3 Auswertungen ohne diese Datenweitergabe kostet 995 Euro. Wer 10 Auswertungen erstellen möchte, zahlt dafür 2.495 Euro.
In wie weit diese Investition in das passende Arbeitgebersiegel ihren Preis wert ist, entscheidet der Markt.
Fazit
Davon ausgehend, dass es sich beim Zert-O-Mat um eine rein faktenbasierte Analyse handelt, die nicht von einzelnen Anbietern kauf- oder manipulierbar ist, kann sich die Nutzung dieser Plattform für Unternehmen durchaus lohnen.
Besonders ansprechend finde ich übrigens folgenden Satz der FAQs: „Doch wir freuen uns auch auf den Dialog mit Agenturen, Beratern, Zertifizierern und interessierten Privatpersonen. Wer gute Ideen für mehr Transparenz im Markt der Arbeitgeberrankings hat, ist immer willkommen.“.
Vielen Dank in diesem Zusammenhang an Dirk Schuran, der mir einen sonst nicht frei verfügbaren Test-Zugang zum Zert-O-Mat verschafft hat. Toll auch, dass der Anbieter mein Feedback zu Funktionen so kurzfristig umgesetzt und im Hintergrund Verbesserungen vorgenommen hat. Das verschafft dem genannten Zitat in den FAQ der Website Glaubhaftigkeit.
Also: Auf mehr Transparenz im Dschungel der Arbeitgeberrankings und Arbeitgebersiegel!