HR-Startup Crewting

Startup Crewting: Unternehmenskultur und Feedback 2.0

Wie kann die Unternehmenskultur bei remote und hybrid work aufrechterhalten werden? Das HR-Startup Crewting will mit einer digitalen Plattform die Bereiche Austausch, Vernetzung und Feedback ganzheitlich betrachten. Co-Founder Henry Burkert gibt Einblicke im Interview mit mir.

Was bietet Crewting?

Hallo Henry, magst Du Dich und Euer Startup Crewting bitte kurz vorstellen?

Sehr gerne. Mein Name ist Henry Burkert, ich bin 25 Jahre, komme aus Augsburg und bin einer der Gründer von Crewting.

Crewting ist eine Plattform, die auf zwei Megatrends reagiert: Auf der einen Seite bereits breit etablierte hybride Arbeitsmodelle, die eine unumkehrbare Folge der Corona-Pandemie sind. Auf der anderen Seite Fachkräftemangel, respektive Mitarbeiterbindung, die nachhaltiger und günstiger ist als Recruiting. An diesen Baustellen arbeiten sich heute Unternehmen ab, sie sind meist die zentralen Herausforderungen für künftigen Erfolg. Arbeiten auf Distanz bietet nicht nur Chancen, sondern birgt auch Risiken. Denn Mitarbeitende drohen, emotional verloren zu gehen.

Hier setzt Crewting an: Wir verbinden Mitarbeitende im hybriden Arbeitsumfeld, schaffen emotionalen Austausch und ermöglichen digitale Teamevents. Zugleich können Mitarbeitende stetig anonymisiert im Team Feedback geben. Führungskräfte erhalten so wertvolle Echtzeit-Daten zu Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung und können rechtzeitig reagieren. Dies trägt zu einer positiven Unternehmenskultur bei, ermöglicht emotionale Bindung, erlaubt rechtzeitige Veränderungen und schafft schlussendlich attraktive Arbeitsmodelle – trotz räumlicher Distanz.

Ein Satz, der uns hierin bestärkt, lautet: “Culture eats strategy for breakfast.” Angesichts der enormen Herausforderungen mit Remote Work und Fachkräftemangel sowie den hohen Anforderungen an die Unternehmenskultur bei den Generationen Y, Z und Alpha wird selbst die beste Unternehmensstrategie scheitern, wenn die Unternehmenskultur leidet und Mitarbeitende nicht nachhaltig an das Unternehmen gebunden werden.

Das Ziel von Crewting ist es, eine gute Unternehmenskultur zu schaffen, mit Vorteilen für alle Beteiligten: ArbeitnehmerInnen, Führungskräfte und die Firmen selbst.

Das Besondere an Crewting

Wie unterscheidet Ihr Euch von anderen Plattformen im Bereich Feedback?

Die Besonderheit bei Crewting ist, dass wir eine ganzheitliche Plattform für die drei Bereiche (Austausch, Vernetzung, Feedback) geschaffen haben. Diese betrachten wir als untrennbar, um gute Erfolge zu erzielen. Deshalb sind unserer Überzeugung nach Einzellösungen eben nur ein Ansatz in die richtige Richtung, aber nicht die Lösung.

Feedback ist durch Crewting Teil eines produktiven Kreislaufs, indem wir verschiedene, kleine virtuelle Rituale in die Arbeitswelt der Mitarbeitenden integrieren. Dadurch schaffen wir es, dass die Mitarbeitenden auch gegenüber des Themas Feedback eine viel positivere Einstellung gewinnen und die Unternehmen regelmäßige Auswertungen zum Klima im Unternehmen und in den verschiedenen Abteilungen und Teams erhalten. Diese können sie wiederum nutzen, um den Arbeitsalltag zu verbessern und Mitarbeitende oder ganze Teams zu fördern. Mitarbeitende fühlen sich so gehört, besser verstanden und wertgeschätzt.

Vernetzung und Austausch

Ihr bietet auch zufällige Vernetzung anhand von hinterlegten Interessen. Wie viel solcher Interessen vertrauen Mitarbeitende ihrem Arbeitgeber in diesem Rahmen an?

Manche Rituale weiß man erst zu schätzen, wenn sie weg sind. Genauso fällt es einem erst dann auf, wie wichtig sie waren. Eines dieser Rituale war früher das zufällige Treffen auf dem Flur oder das kurze Plaudern an der Kaffeemaschine. Dies entfällt heute mit Remote Work in hybriden oder rein digitalen Teams.

Crewting bietet dafür das Coffee Break-Matching Feature. Dabei werden die Mitarbeitenden gematcht, basierend auf gemeinsamen Interessen oder Hobbies wie beispielsweise Wandern, Musik oder Technik. Doch wir belassen es nicht bei dem reinen Matching, sondern streuen spezifisch zu den gemeinsamen Interessen Fragen und Gesprächsanregungen in die Coffee Breaks ein, um das Eis sofort zu brechen und für Gesprächsstoff zu sorgen.

Das wird sehr gut angenommen und ist eine einfache Form, die Bindung zwischen den Mitarbeitenden zu fördern und stärkt so auch allgemein Vernetzung und Austausch – was dann auch der Arbeit zugutekommt.

Wichtig dabei ist, dass die Unternehmen nicht einsehen können, welche Interessen die Mitarbeitenden hinterlegt haben. Es ist auch möglich, ein Matching ohne die Interessen anzustoßen etwa auf Basis der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Unternehmensstandort oder Team.

Company Moments als neuer interner Social Media Kanal

Über die Funktion „Company Moments“ sollen Mitarbeitende Einblicke in die aktuellen Aktivitäten der Team-Mitglieder erhalten. Entsteht dadurch eine weiterer interner Social-Media-Kanal, der tatsächlich dauerhaft zum Posten genutzt wird?

Bei unseren Company Moments geht es wie beim Feedback darum, ein kleines virtuelles Ritual mit einem festen Rahmen möglichst smart in den Arbeitsalltag zu integrieren. Das bedeutet, dass Mitarbeitende einmal täglich ihr Highlight aus der Arbeit mit den KollegInnen teilen dürfen. Dabei können stets nur die tagesaktuellen Highlights eingesehen werden – es gibt keine gespeicherte Historie.

Mitarbeitende können auf die Highlights ihrer Kolleg:innen voten und jeweils einmal pro Woche gibt es dann im Team ein „Highlight der Woche”.

Somit schaffen wir es in einem Rahmen von täglich maximal fünf Minuten trotz räumlicher Distanz persönliche Nähe zwischen den KollegInnen zu erzeugen. Damit stärken wir das Wir-Gefühl und stellen auch eine Sichtbarkeit her. Genau das hat für die jüngeren Generationen eine immer wichtigere Bedeutung. Außerdem ermöglichen wir es so, gemeinsam Erfolge zu feiern. Ein Aspekt, der in hybriden Arbeitsmodellen auch zunehmend unter die Räder kommt.

Gemeinsam Online-Events erleben

Ein Teil von Crewting ist es, gemeinsam Online-Teamevents zu buchen und zu erleben. Was genau kann ich mir darunter vorstellen?

Wir wollen es Führungskräften möglichst einfach machen, in der virtuellen Zusammenarbeit den Mitarbeitenden Events zur Weiterbildung oder Motivation zur Verfügung zu stellen (z.B. Zeitmanagement Workshop, Führungskräftetraining oder eine Yoga-Session). Das können ebenfalls feste Rituale sein, wie z. B. einmal monatlich ein Event durchzuführen. Oder Unternehmen reagieren mit Trainings oder Coachings auf Verbesserungswünsche und ungenutzte Potenziale der Mitarbeitenden.

Bei uns können sich Experten (z. B. Coaches, PsychologInnen etc.) registrieren und sobald diese von uns verifiziert sind, können sie ihre Events auf dem Event-Marketplace live stellen. Unternehmen können dann diese Events für jeweils bis zu 500 Mitarbeitende innerhalb von wenigen Minuten buchen, da wir für ein Jahr im Voraus freie Zeitslots zur Verfügung stellen. Im Nachgang läuft der komplette Prozess automatisiert und somit ist der Aufwand für das Unternehmen und die Mitarbeitenden sehr gering.

Einbindung in die Unternehmensprozesse

Wie bindet Ihr Eure Services in die klassischen Unternehmensprozesse, z.B. Kommunikation, Skillmanagement usw. ein? Welche Schnittstellen bietet Ihr dafür?

Mir möchten es den Mitarbeitenden natürlich möglichst einfach machen, Crewting zu nutzen. Deshalb sind wir nahtlos integrierbar in wichtige Tools wie Slack und in Teams, um die durch Crewting angestoßenen Prozesse in den täglichen Arbeitsablauf einfließen zu lassen. Des Weiteren ist es auch möglich, die Google- oder Outlook-Kalender der Unternehmen für das Coffee Break-Matching einzubinden. Falls das der Fall ist, matchen wir nur zu Zeiten, zu denen die Mitarbeitenden auch wirklich arbeiten und entsprechende Kapazitäten haben.

Wie sich Crewting weiterentwickelt

Welche Planungen habt Ihr für Crewting in 2023 sowie in den kommenden Jahren?

2023 ist unser inhaltliches Ziel, den Bereich Onboarding in Crewting einfließen zu lassen. Das bedeutet, dass wir die kulturellen Aspekte des Preboarding, Onboarding und auch Offboarding mit nützlichen Features für die Personalabteilungen unterstützen möchten.

Generell möchten wir mit Crewting die Nummer Eins-Plattform werden, wenn es darum geht, eine positive Unternehmenskultur in der hybriden Arbeitswelt zu etablieren und zu pflegen und damit die Mitarbeitenden langfristig an die Unternehmen zu binden.

Vielen Dank für Deine Antworten, Henry. Ich bin gespannt, wie sich Euer Startup Crewting weiter entwickeln wird.

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Über den Interviewten

Henry Burkert

 

Henry Burkert ist Co-Founder von Crewting. Das Startup besteht aus einem Team von derzeit sechs Leuten, die alle hoch motiviert an der Vision arbeiten. Der offizielle Sitz des Unternehmens ist Augsburg, aber die Zusammenarbeit findet überwiegend remote statt.

 

>> LinkedIn-Profil von Henry Burkert

>> Website von Crewting

 

 

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Stefan Scheller

Autor und Speaker Persoblogger Stefan SchellerMein Name ist Stefan Scheller. In meiner Rolle als Persoblogger und Top HR-Influencer (Personalmagazin 05/22) betreibe ich diese Website und das gleichnamige HR Praxisportal. Vielen Dank für das Lesen meiner Beiträge und Hören meines Podcasts Klartext HR!

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