Green HRM und Nachhaltigkeit in der Personalarbeit

Green HRM: Was Recruiter:innen für mehr Nachhaltigkeit tun können?

In letzter Zeit stolpert man immer mal wieder über den Begriff Green HRM oder Artikel die Nachhaltigkeit und Recruiting in einen Zusammenhang stellen. Doch was bedeutet das eigentlich und wie kann Personalarbeit nachhaltig sein? Praxiseinblicke von Lara Jagdmann, d.vinci.

Was ist Green HRM?

Green HRM bedeutet zunächst grünes bzw. nachhaltiges Human Resources Management. Nachhaltigkeit wiederum wird vom Duden folgendermaßen definiert: Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann.

Warum sollten sich Personaler:innen mit Green HRM beschäftigen?

Für Personalmanagement-Aktivitäten bedeutet das: Entscheidungen werden nicht nur kurzfristig ohne Blick auf morgen getroffen. Die Auswirkungen auf das Unternehmen und das Umfeld und Rückkopplungen werden stattdessen in Entscheidungen einbezogen. Dabei lassen sich verschiedene Dimensionen unterscheiden:

  • praktische Verhaltensweisen
  • organisatorische Strukturen und Prozesse
  • Arbeitsbeziehungen- und Partnerschaften
  • sowie Systeme.

Nachhaltige Personalarbeit ist keine Einzelmaßnahme

Klar ist, dass nachhaltige Personalarbeit keine Aktivität ist, die einmalig umgesetzt werden kann. Sie ist langfristig orientiert. Einerseits weil wir mit dem Klimawandel konfrontiert sind und Unternehmen hier eine Verantwortung haben und ihren Beitrag leisten müssen. Andererseits aber auch, weil nachhaltige Personalarbeit bzw. das Engagement für ökologisches Handeln ein Wettbewerbsvorteil sein und die Mitarbeitendenbindung steigern kann.

Das unterstreicht auch eine Umfrage von StepStone und dem Handelsblatt Research Institute (HRI) aus dem Jahr 2021. Für drei von vier Befragten ist es relevant, dass Nachhaltigkeit bei ihrem Arbeitgeber einen hohen Stellenwert hat. Das lässt sich mit dem Begriff der Corporate Social Responsibility beschreiben: die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens.

Umgekehrt bedeutet das, dass sich zwei Drittel der Befragten nicht bei einem Unternehmen bewerben bzw. sich nicht für ein Unternehmen entscheiden würden, welches umweltschädliche Produkte herstellt bzw. umweltschädlich agiert. Als Unternehmen nachhaltig zu handeln, ist also ein großer Pluspunkt auf dem Arbeitsmarkt und langfristig führt das zur Senkung der Recruitingkosten, da Mitarbeitende seltener kündigen.

Was können Recruiter:innen für mehr Nachhaltigkeit tun?

Die Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können, um nachhaltiger zu agieren, sind vielfältig. Sie reichen von kleinen Aktivitäten wie Fahrrad-Leasing bis hin zu großen Events, beispielsweise bei sogenannten Impact Days. An diesen Tagen engagiert sich die gesamte Belegschaft in ökologischen oder sozialen Projekten. Einige Projekte sind schnell und kurzfristig umsetzbar, andere benötigen mehr Zeit und Ressourcen.

Hier eine Auswahl an Ideen, um sich dem Thema Nachhaltigkeit zu nähern.

Kurzfristig umsetzbare Ideen:

  • Umstellung auf Ökostrom
  • Fairtrade Kaffee
  • Fahrradleasing
  • Carsharing-Pools & Förderung von Elektromobilität
  • Zuschuss zum Ticket für den öffentlichen Nahverkehr
  • Umweltschonende Werbemittel

Mittelfristig umsetzbare Ideen:

  • Papierloses Büro
  • Engagement in sozialen Projekten
  • Gemeinsame Aktion für Nachhaltigkeit (z.B. Company Gardening)
  • Weniger Dienstreisen
  • Ökologische Büromöbel

Langfristig umsetzbare Ideen:

  • Ressourcenschonendes Verhalten etablieren
  • Psychisches und physisches Gesundheitsmanagement
  • Einsatz für Anti-Korruptionsmaßnahmen
  • Lohngleichheit etablieren
  • Einstellung eines/einer Nachhaltigkeitsbeauftragten

Bitte kein Greenwashing betreiben!

Egal, für welche Mittel und Wege sich Unternehmen entscheiden, um grüner und nachhaltiger zu handeln: Greenwashing sollten Sie niemals betreiben! Greenwashing bedeutet, sich durch Geldspenden oder andere ökologische Projekte besonders umweltbewusst darzustellen, um ein gutes Image aufzubauen – ohne wirklich nachhaltig zu sein oder danach zu handeln.

Hierbei hilft es, nur Dinge umzusetzen, von denen das Unternehmen wirklich überzeugt ist. Denn nur dann wirken die Aktivitäten glaubwürdig. Das bedeutet aber auch, dass es nichts bringt, wenn die Geschäftsführung oder Personalabteilung sich für mehr Nachhaltigkeit ausspricht, die Belegschaft aber nicht dahintersteht. Daher ist es sinnvoller, erst mit kleineren Dingen anzufangen, bevor größere Aktionen in Betracht gezogen werden.

Um zu starten, kann es helfen, sich zunächst einige Fragen zu stellen:

  • Wie umweltbewusst sind wir schon?
  • Welche Dimensionen lassen sich leicht und kurzfristig anpassen? (Beispiel: Die Umstellung auf Fairtrade-Kaffee)
  • Welche Maßnahmen sind eher mittel- bis langfristig orientiert und wie viele Ressourcen benötigen wir dafür? (Beispiel: Die Umstellung auf ein papierloses Büro)
  • Welche Dinge lassen sich nur sehr schwer oder gar nicht ändern? (Beispiel: keine Dienstreisen mehr)
  • Gibt es bereits Personen oder Teams, die sich mit Nachhaltigkeit und ökologischem Verhalten beschäftigen?
  • Welche Hindernisse und Herausforderung könnten uns bei der Umsetzung von Maßnahmen begegnen?

Was tut d.vinci schon für mehr Nachhaltigkeit?

Wir möchten an dieser Stelle natürlich nicht nur theoretisch aufzählen, was getan werden kann sondern auch aufzeigen, was wir als d.vinci schon für Nachhaltigkeit tun. Wir sind uns sicher, dass wir als Unternehmen eine ökologische Verantwortung tragen und möchten dieser in einem gesunden Maße nachkommen.

Daher haben wir eine Initiative im Unternehmen gegründet: d.vinci goes green. Diese beschäftigt sich damit, wie d.vinci grüner werden kann. Beispielsweise haben wir Bienenstöcke auf unserer Dachterrasse aufgestellt und sind seit einigen Wochen Umweltpartner der Stadt Hamburg. Wir übernehmen gerade zudem Patenschaften für Bäume und wollen allen Mitarbeitenden demnächst einen Baum schenken.

Wir versuchen zudem, unsere Mobilität nachhaltiger zu gestalten. So gibt es einen Zuschuss zum Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel und unsere Dienstwagen sind zum Großteil Elektro- oder Hybridfahrzeuge. Wir sind Mitglied bei JobRad und können unseren Mitarbeitenden so anbieten, günstig ein Fahrrad zu leasen.

Und schließlich achten wir auch bei unseren Werbemitteln auf Nachhaltigkeit: Wir bestellen alles auf Öko-Papier und unsere d.vinci Hoodies und T-Shirts sind aus Bio-Baumwolle.

Wir wissen, dass all diese Dinge vielleicht klein erscheinen mögen. Aber in Summe tragen sie doch ihren Teil zu nachhaltigerem Handeln bei.

Lara Jagdmann

Lara Jagdmann von d.vinci als Autorin auf PERSOBLOGGER.DE

 

Lara Jagdmann ist seit 2018 bei d.vinci und kümmert sich um Content und den monatlichen Newsletter. Ihr Herz schlägt für Marketing und Recruiting.

d.vinci entwickelt Software-Lösungen, um die Digitalisierung von HR-Prozessen voranzutreiben. Das d.vinci Bewerbermanagement und Onboarding unterstützt Teams dabei, durch effiziente Prozesse mehr Konzentrationskapazität für das menschliche Miteinander zu schaffen und so nachhaltige Wertschätzung und Bindung zu erzeugen.

Als Familienunternehmen legt d.vinci auch intern viel Wert auf gutes Miteinander: Verlässliche und vertrauensvolle Beziehungen machen das Team aus – seit über 30 Jahren.

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