Titelbild: Vom Manager zum Corona-Helfer

Vom Manager zum Corona-Helfer: Profil zeigen, wenn es darauf ankommt!

Corona-Helfer statt Top-Manager. Wie ein CEO den Chefsessel abgibt und auf die Intensivstation in einem städtischen Krankenhaus wechselt. Dr. Jens Pippig, CEO des SevenVentures und ProSiebenSat.1 Accelerator, zeigt im Interview mit Ivana Hilgers, warum er Patienten im Kampf gegen die Infektion unterstützt.

Starke und emotionale Geschichten unter dem Hashtag #TalentHacks

Wenn ich an die anfänglichen Wochen der Corona-Zeit denke, dann würde ich diese Zeit als Zeit der Entschlossenheit und des Handelns beschreiben. Dies zeigte sich in verschiedenen Bereichen, ob beruflich oder privat, im Sportverein oder in der Musikschule, genauso in vielen individuellen Aktivitäten der Menschen überall um uns herum. Wir möchten in unserer Kampagne die sogenannten #Talenthacks zeigen, die seitens von HR in Unternehmen initiiert und umgesetzt wurden. Zeitgleich sind uns die persönlichen und außergewöhnlichen Geschichten im Arbeitskontext genauso wichtig.  Wir haben heute eine Geschichte dabei, wo es eben um einen solchen individuellen Akt der Entschlossenheit und des Handelns geht. In meinem Interview erfahren Sie von Dr. Jens Pippig seine Motivation und Hintergründe seines ehrenamtlichen Engagements in der Betreuung von Corona-Patienten.

Die Vita von Corona-Helfer Dr. Jens Pippig

Lieber Jens, magst Du Dich bitte kurz selbst vorstellen.

Gerne. Ich war schon immer unternehmerisch aktiv. Zuerst als Gründer eines Jugendmagazins, dann habe ich eine Medienberatung für Print-Vermittlung gestartet und dachte damals auch, ich werde Journalist. Ich habe mich dann allerdings für ein Wirtschaftsstudium entschieden. 2002 habe ich parallel zu meinem Studium Potentialpark gegründet, bevor ich zu McKinsey gegangen bin. Dort bin ich acht Jahre geblieben und habe Unternehmen im Handels- und Konsumgüterbereich und im Private-Equity-Sektor beraten. 2012 bin ich dann zu ProSiebenSat.1 gewechselt, erst als Leiter der Konzernstrategie, dann als Gründer und Geschäftsführer des ProSiebenSat.1 Accelerator und zuletzt als CEO von SevenVentures. In Juli fange ich dann einen neuen Job an.

Im Krankenhaus aktiv gegen die Corona-Epidemie

Vor circa zwei Wochen, mitten in der ersten Corona-Welle, sah ich das Posting von Dir, in dem Du kurz aufzeigst, was Du gerade in einem städtischen Krankenhaus machst. Magst Du kurz diesen Post schildern und erklären, was Dich dazu veranlasst hat?

Seit gut einem Monat arbeite ich auf der Intensivstation in der München Klinik Harlaching und unterstütze das Pflegepersonal bei der Betreuung der Covid-Patienten.

Wie bist Du auf diese Idee gekommen, eine solche Aufgabe zu übernehmen?

Da kamen verschiedene Punkte zusammen: Ich befand mich gerade zwischen zwei Jobs und hatte somit grundsätzlich Zeit. Eigentlich wollte ich Urlaub machen, aber Corona hat meine Pläne durchkreuzt. Zusätzlich hatte ich die Bilder aus Italien im Kopf und habe die Hilfsaufrufe der Krankenhäuser gesehen. Und da wollte ich helfen.

Welche Bedenken hattest Du bevor du dich dafür entschieden hast?

Eigentlich keine. Aber natürlich war ich gespannt, was mich erwarten würde.

Foto: Dr. Jens Pippig in der Klinik als Corona-HelferKnowhow als Rettungssanitäter

Welche Voraussetzungen mussten Deinerseits als Corona-Helfer erfüllt sein, damit Du überhaupt solche Arbeiten ausüben darfst?

Da ich während meines Zivildienstes als Rettungssanitäter tätig war, habe ich grundsätzlich keine Berührungsängste mit Patienten zu arbeiten. Das hilft natürlich. Zusätzlich sind mir manche Begriffe und Abläufe noch geläufig.

Wie darf man sich die Einarbeitung für eine solche Rolle vorstellen?

Zuerst erfolgt eine Hygieneschulung zum korrekten Ein- und Ausschleusen in beziehungsweise aus einem Covid-Patientenzimmer. Das heißt, das richtige An- und Ablegen der Schutzausrüstung, wie Schutzanzug, Schutzmaske und -brille, Handschuhe und Schutzhaube. Die Abläufe im Patientenzimmer werden einem immer im Tandem, also mit einer erfahrenen Intensivkraft gezeigt.

Was sind konkret Deine Aufgaben?

Zum einen Unterstützung der Pflegekräfte beim Betten und Lagern, aber auch Körperpflege, Durchführen von Blutgasanalysen, Laboranmeldung und Dokumentation der Vitalparameter.

Vom Management zum systemrelevanten medizinischen Unterstützer

Was ist der größte Unterschied zwischen Deinen bisherigen Managementaufgaben und dieser hier?

Zum einen natürlich die Belastung aus dem Schichtdienst und zum anderen die körperliche Belastung den ganzen Tag mit Schutzausrüstung zu arbeiten. Auf der anderen Seite ist es sehr befriedigend, den direkten Effekt auf das Wohlergehen der Patienten zu sehen.

Was hast du für Dich daraus mitgenommen?

Dass die Arbeit der Pflegekräfte gar nicht genug gewürdigt werden kann und ich meinen Hut vor allen Personen in systemkritischen Berufen ziehe.

Herzlichen Dank für Deinen Einsatz als Corona-Helfer und Deine Zeit für dieses Interview und viel Erfolg im neuen Job ab Juli.

Dieser Beitrag ist Teil der Ideen-Kampagne #TalentHacks „Mit Potential aus der Krise“.

Ivana Hilgers

Expertenpanel Ivana Hilgers

 

Ivana Hilgers bringt mehr als 20 Jahre HR Erfahrung in internationalen (NASDAQ- und DAX-)Unternehmen aus der Telekommunikation-, IT- und Medienindustrie mit, davon über 10 Jahre mit Führungsverantwortung.

Zuletzt war sie tätig als Head of Employer Branding bei der ProSiebenSat.1 Media SE bevor sie 2017 gleichnamige Beratungsagentur gründete. Im April 2020 hat sie zusammen mit Julian Ziesing die Plattform Recrunauten gegründet.

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