Das HR-Startup soft.fact etabliert Verhaltensprinzipien, die eine Kulturtransformation im Alltag verankern. Mit einer Mischung aus KI-Software und Beratung möchten sie Organisationen dabei unterstützen Human Skills zu evaluieren und Potentiale für den Alltag im Unternehmen nutzbar zu machen. Meine Fragen an Geschäftsführer und Gründer Urs Merkel.
Was bietet soft.fact?
Hallo Urs, magst Du Dich und Softfact bitte kurz vorstellen?
Hallo, ich bin Urs. Ich bin Geschäftsführer und Gründer der soft.fact, Advisory bei der GeCA HR und als Dozent an der THWS tätig.
soft.fact ist soft.ware und soft.work – KI-Software und Beratung. Mit dieser Kombination kümmern wir uns um den wichtigsten Erfolgsfaktor in Unternehmen: die Menschen. Mit unserem People Interaction Mining versteht unsere Analyse-Software wo Menschen in Ihren Human Skills stehen und entwickelt werden müssen. Dadurch entwickeln wir Menschen, optimieren die Zusammenarbeit in Prozessen und können Organisation in Ihrer Kulturtransformation unterstützen.
Wir können sogar ein Leistungsversprechen abgeben, dass wir in Projekten über mehrere Jahre wie mit Westwing, O2 oder Mittelständlern aus der Logistik validiert haben. Eine Steigerung von 12 % in der Leistung und 17 % bei der Mitarbeiter:innen-Zufriedenheit
Durch unsere wissenschaftlich fundierte Arbeit etablieren wir Verhaltensprinzipien, die Kulturtransformation im Alltag verankern. Bereits nach drei Monaten sehen wir durchschnittliche Leistungssteigerungen von 12 % und Zufriedenheitssteigerungen von 17 %. Unser selbst lernender Algorithmus analysiert 113 Soft Facts, um zu berechnen, wie Menschen in der Zusammenarbeit einander beeinflussen und somit die Teamdynamik optimieren.
Das Angebot von soft.fact
Welche Herausforderungen löst Ihr mit Eurem Angebot?
Unternehmen befinden sich entweder in der Wachstums- und Entwicklungs-Phase oder in der krisenbasierten Optimierungsphase. Stets geht es auch um den ROI von Maßnahmen in diesen Phasen. Für beide Phasen liefert unsere soft.ware die Informationen, die den Verantwortlichen helfen wichtige Entscheidungen zu treffen. Simple gesagt, wir lösen das Problem, das HR gerne in der Unternehmensstrategie mitreden möchte, jedoch nicht ernst genommen wird, da ihnen Zahlen fehlen. Diese Zahlen und Maßnahmen liefert soft.fact.
In der krisenbasierten Optimierungsphase muss ein Unternehmen verstehen, wo die Belegschaft steht. Wie veränderungsbereit sind die Mitarbeitenden? Was ist den Menschen wichtig, basierend auf ihren Werten oder Motiven? Bisher eine unmögliche oder Mammut Aufgabe diese Informationen zusammen zu tragen – mit soft.fact sind es wenige Klicks. Auch gibt es für Verantwortliche Antworten darauf, wie ein Kultur-Transformationsprojekt idealerweise kommuniziert wird, und mehr.
In der Wachstums- und Entwicklungs-Phase steht HR vor der Herausforderung die richtigen Learning and Development Maßnahmen zu ergreifen, um Menschen in ihren Human Skills zu befähigen. Die Mitarbeitenden und Führungskräfte zum Lernen zu aktivieren und die Wirtschaftlichkeit (Return On Investment) von Learning and Development aufzuzeigen. Außerdem löst soft.fact für HR die Herausforderung Führungskräften die disziplinarische Führung zu erleichtern.
Wer genau nutzt soft.fact und wie?
soft.fact wird am häufigsten mittelständischen Unternehmen und Beratungen eingesetzt. In diesen Organisationen sind es die HR-Verantwortlichen, Change Transformation-Verantwortlichen und eben Organisationsberater*innen und Coaches.
Um mit der soft.ware Teamleads und Mitarbeitende zu entwickeln, die das Tool wiederum im Arbeitsalltag nutzen.
Analyse und Wissenschaft
Wir betreiben mit 17 Universitäten aus 12 Ländern Forschung, die auch von der Bundesregierung gefördert wird. Die Diagnostik und Entwicklung von Teamdynamiken, sowie dazugehörige Randbereiche stehen im Fokus unserer Arbeit. Wir verbinden Forschung mit Praxis, um Einzelpersonen, ob Mitarbeitende oder Führungskräfte, Teams und Organisationen durch Analysen und kombinierte Entwicklungsschritte so zu stärken, dass sie die wichtigen Human Skills in den Griff bekommen.
Dadurch kombinieren wir eigene Forschung mit bestehender Wissenschaft in den Bereichen Führung, Zusammenarbeit, Mindset.
Potenziale erkennen
Wie identifiziert Ihr noch bestehende Potenziale und vor allem in welche Richtung diese wirken?
Mittels Diagnostik zu Human Skills über digitale Fragebögen, spielerische Übungen und mehr ist es uns möglich in der Analyse Entwicklungspotenziale in der Zusammenarbeit, Führung und Organisationsentwicklung zu identifizieren. Dadurch können wir bspw. psychologische Sicherheit und Krarriere-Prozesse in einem Unternehmen wie der Telefónica optimieren.
Ebenso können wir Performance-Reviews und Mitarbeitergespräche durch Potenzialehebungen in der Kommunikation, intrinsischen Motiven verbessern und strukturieren, damit sie nachvollziehbarer sind und einen positiven Einfluss auf die Unternehmenskultur haben, wie es mit Merantix Momentum umgesetzt wurde.
Entfaltung von Wachstumspotenzialen
Wenn Potenziale erkannt wurden, wie geht Ihr den nächsten Schritt, um diese sinnvoll zu nutzen? Welche Ansatzpunkte für eine Entfaltung im Alltag gebt Ihr konkret?
Unsere Software unterstützt Mitarbeitende durch gezielte Übungen – aktuell 135 – dabei, ihre Human Skills weiterzuentwickeln. Die Übungen sind vielseitig und abwechslungsreich, mal allein, mal im Team durchzuführen. Durch eine vor- und nachgelagerte Leistungs- und Zufriedenheitsmessung in der Software kann die Wirksamkeit jeder Maßnahme gemessen werden.
Darüber hinaus werden Mitarbeitende dazu aufgefordert, ihre aktuellen Herausforderungen in dem entsprechenden Bereich sowie ihr Optimierungsziel anzugeben. In einem Journal können diese Inhalte ebenfalls erfasst werden.
Vom Individuum ins Team
Wie gehen Unternehmen mit den Individualergebnissen um, damit sich auch die gesamte Organisation optimiert?
Im Idealfall nutzen Unternehmen die Ergebnisse vielseitig und intensiv. Zum Beispiel können sie die bestehenden Human Skills eines Teams beim Hiring berücksichtigen, Change Agents in Transformationsprojekten identifizieren, Unternehmenswerte auf Basis von Werteanalysen aufbauen und Zufriedenheitsmessungen zur Früherkennung einsetzen.
Aus unserer Sicht, ist jedoch der wichtigste Schritt, eine Organisation optimal aufzustellen, den Menschen in den Mittelpunkt zu rücken.
Vielen Dank für Deine Antworten, Urs. Für Euer Startup soft.fact wünsche ich weiterhin viel Erfolg!
Über den Interviewten
Urs Merkel vereint Data Science, Organisationspsychologie und systemische Organisationsentwicklung in einer Person. Als Experte für datenbasierte Führung und Teamdynamiken entwickelt er mit den Tools von soft.fact Organisationen aus dem Kern heraus.
Als Co-Autor von Intangible Future zeigt er, wie weiche Faktoren, speziell Human Skills, greifbar und nutzbar für unseren Arbeitsalltag machen.