Professionelles Onboarding

Onboarding: 10 Erfolgstipps für Unternehmen

Professionelles Onboarding gehört zu den deutlich unterschätzten HR-Prozessen. Dabei liegen die Vorteile einer erfolgreichen Fortführung des Recruiting-Prozesses auf der Hand. Patrick Löffler, givve, gibt 10 praktische Tipps für erfolgreiches Onboarding.

Hohe Bedeutung des Onboardings

Ansprüche, Erwartungen, Zufriedenheit: Die ersten hundert Tage im Job sind besonders herausfordernd, alles wird auf die Probe gestellt, vieles ist neu und manches vielleicht anders als erwartet. Das gilt übrigens für Arbeitnehmende ebenso wie für Unternehmen. Der Onboarding-Prozess ist nämlich gerade für letztere enorm wichtig: Laut einer Studie von Softgarden verlässt etwa jeder Fünfte innerhalb dieser ersten hundert Tage im neuen Job seine Firma wieder. Falsche Versprechungen und schlechte Einarbeitung sind dabei häufig die Gründe, die Talente von einer Firma wegtreiben.

Doch wie gelingt es Firmen, ein gutes Onboarding zu gestalten, das die neuen Mitarbeitenden so ins Unternehmen holt, dass diese sich dort wohlfühlen, sich fachlich gut aufgestellt wissen und letztlich auch bleiben wollen? Worauf gilt es zu achten, um neue Mitarbeitende nachhaltig vom eigenen Unternehmen zu begeistern?

Der Anfangsfluktuation entgegenwirken

Besonders wichtig ist es, der Anfangsfluktuation entgegenzuwirken. Wenn ein neues Teammitglied das Unternehmen in der Anfangszeit wieder verlässt, kostet dies das Unternehmen enorm viel Geld und Zeit. Doch nicht nur das: Auch das Team wird demotiviert, muss die zwischenzeitliche Vakanz überbrücken. Das kann zu Überlastung führen und damit ist auch ein kleinerer oder größerer Imageschaden vorprogrammiert. Hier kann ein fundiertes Einarbeiten vorbeugend wirken.

Patrick Löffler, CEO und Co-Gründer des Fintechs givve, einem Unternehmen, das Mitarbeitenden-Benefits anbietet, weiß, worauf es bei einer guten Einarbeitung ankommt. Er selbst leitet erfolgreich sein Unternehmen mit zufriedenen und langjährigen Mitarbeitenden und hat Tipps parat, die er auch selbst umsetzt.

10 Tipps zum Onboarding

Mit diesen zehn Tipps gelingt das Onboarding neuer Talente

1.   Halten Sie, was Sie versprechen

Ehrlich währt am Längsten – jeder kennt das Sprichwort und doch wird es so oft vernachlässigt, wenn es um die Einstellung eines neuen Mitarbeitenden geht. Dabei ist es doch eigentlich ganz einfach: Vermeiden Sie eine Kluft zwischen der Jobrealität und den Informationen, die Sie Ihrem Gegenüber während der Bewerbungsphase übermitteln.

2.   Betreiben Sie realitätsnahes Arbeitgebermarketing

Das ist im Grunde eine Erweiterung zum ersten Punkt. Natürlich sollten Sie gute Werbung für Ihr Unternehmen machen. Employer Branding ist wichtig und richtig. Aber bitte: Bleiben Sie bei der Realität und erzählen Sie keine Märchen. Dann gibt es auch für niemanden ein böses Erwachen.

3.   Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Onboardees

Welche Wünsche bringt das neue Teammitglied mit? Welche Bedürfnisse hat er oder sie? Eine Neueinsteigerin begegnet in der Regel anderen Herausforderungen als eine erfahrene Führungskraft. Wenn Sie sich beim Onboarding daran orientieren, machen Sie bereits vieles richtig. Indem Sie schon zu Beginn fragen, was ihr oder ihm wichtig ist, schaffen Sie eine gute Basis für ein gut strukturiertes und fruchtbares Onboarding.

4.   Beachten Sie Ihre Zielgruppe

Auch hier greift wieder das Onboarding aus Mitarbeitenden-Sicht. Young Professional oder Führungskraft? Mit Sicherheit gibt es jeweils andere Bedürfnisse, andere Fragen. Klären Sie die Bedarfsschwerpunkte, die ein Neuzugang mitbringt und integrieren Sie dies in die individuelle Einarbeitung.

5.   Kommunizieren Sie klar Ihre Erwartungen an den neuen Mitarbeitenden

Auch das ist genauso wichtig, wie zu wissen, was Ihr neues Teammitglied von Ihnen erwartet. Nur so können sich beide Seiten aufeinander einstellen. Dazu gehört auch: sich gegenseitig konstruktives Feedback geben.

6.   Schaffen Sie eine feste Ansprechperson

Neue Strukturen, neue Tools, neue Menschen: Da hilft es dem oder der neuen Angestellten ungemein, zu wissen, an wen man sich bei Fragen wenden kann. Wenn es sich um eine feste Person handelt, ist das für den Neuankömmling umso leichter. Und auch die Ansprechperson weiß, dass dies die eigene und wichtige Aufgabe ist, die es gilt, gewissenhaft auszuführen. Manchmal ist eine Führungskraft beim Onboarding nicht die beste Ansprechperson – Teamkolleg:innen hingegen können als Buddy besser nachvollziehen, wo konkrete Blockaden liegen.

7.   Stellen Sie eine gute Ausstattung

Egal, ob Ihr Teammitglied remote oder im Office arbeitet, eine gute Ausstattung gehört zum guten Ton, sollte Standard sein und unterstützt natürlich auch die Motivation zum Arbeiten. Denn wenn z.B. die Technik nicht einwandfrei funktioniert, liegen schnell mal die Nerven blank. Zu einer guten Ausstattung zählen übrigens auch die richtigen Projektmanagement-Tools: Sie erleichtern das Arbeiten – insbesondere, wenn nicht alle Kolleg:innen am selben Ort sind – enorm.

Wichtig dabei: Die Tools sollten unternehmensweit dieselben sein. Das unterstützt es den neuen Mitarbeitenden, sich gut in den hausinternen Strukturen zurechtzufinden und sich im Team auszutauschen.

8.   Seien Sie kreativ in Zeiten von Homeoffice und Remote Work

Das Einarbeiten über Distanz hinweg erfordert noch etwas mehr Einfallsreichtum, damit es gelingt. Erfahrungsgemäß sind regelmäßige Online-Veranstaltungen und auch feste Zeiten, zu denen Calls stattfinden, gute Ankerpunkte, sodass sich die neuen Talente mit einbezogen und als Teil des Teams fühlen können. Machen Sie sich auf jeden Fall Gedanken, welche (Online-) Angebote für Ihr Unternehmen optimal sind, damit neue Teammitglieder sich schnell und gut integrieren können.

9.   Stellen Sie eigenes Budget fürs Onboarding bereit

Ein ordentliches Onboarding ist wichtig, beherzigen Sie das. Hier entsprechend Geld und Zeit zu investieren in Menschen, die die neuen Talente einarbeiten, in Tools und in Ausstattung sowie zusätzliche Meetings und Veranstaltungen, zahlt sich aus. Denn am Ende verliert derjenige mehr, der in der Anfangszeit wieder jemand Neues suchen muss, weil er oder sie beim Onboarding gespart hat.

10.         Arbeiten Sie neue Talente auch sozial und kulturell ein

Häufig übersehen Führungskräfte neben all dem Fachwissen das Herzstück einer Abteilung oder des ganzen Unternehmens: Welche Werte vertreten und leben wir und wie stärken wir unsere Teams? Es ist essentiell, ein neues Teammitglied nicht nur fachlich, sondern gerade auch sozial und kulturell einzuarbeiten, damit es sich wohlfühlt.

Das kann am Ende sogar den entscheidenden Ausschlag geben, ob jemand geht oder bleibt. Denn Wissen kann man sich aneignen, wenn es aber auf menschlicher Ebene nicht klappt, wird es schwierig. Zu einem guten Onboarding sollte das auf jeden Fall dazugehören.

Gutes Onboarding fördert langfristige Bindung ans Unternehmen

Eins ist sicher: Die Belegschaft zu halten beginnt bereits vor Tag eins im neuen Job und geht im Onboarding weiter. Ein Unternehmen, das sich schon im Bewerbungsprozess authentisch und aufrichtig zeigt, hat größere Chancen, neue Mitarbeitende über die ersten hundert Tage hinweg zu halten und an sich zu binden.

Es ist falsch zu denken, man müsse sich als Firma erst dann um seine Mitarbeitenden kümmern, wenn diese sich bereits im Unternehmen etabliert hätten. Die Bindung beginnt schon beim Erstkontakt.

Wenn Sie die obigen Punkte beherzigen, stehen die Chancen gut, dass sich neue Talente bei Ihnen auf Dauer niederlassen und gute Arbeit leisten wollen. Und das wirkt sich nicht zuletzt auch auf Sie als Arbeitgebender monetär aus, denn es ist günstiger, intensiv Zeit in eine bereits angestellte Person zu investieren als eine neue Person zu suchen und einzustellen.

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Patrick Löffler

Patrick Löffler, CEO und Co-Founder von givve zum Thema Lob und Komplimente im Job

Patrick Löffler ist CEO und Mitgründer von givve, einem Unternehmen, das Produkte für den steuerfreien Sachbezug entwickelt und vertreibt. Mit den digitalen Lösungen Givve Card und Givve Lunch will Löffler seinen Teil zur Gesundheit der Mitarbeitenden und der Bindung neuer Talente an Unternehmen beitragen.

Er selbst achtet auf eine ausgewogene und regelmäßige Ernährung, ehrliche und bedürfnisorientierte Kommunikation und darüber hinaus findet Löffler Ausgleich beim Sport und Meditieren.

>> LinkedIn-Profil von Patrick Löffler

>> Website von up givve

Credits Titelbild: Christoph Sahner/@lookclosely62

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