Mitarbeiterempfehlungen bei blue collar Jobs

Geheimtipp Mitarbeiterempfehlungen: So gelingt das Recruiting von gewerblichen Mitarbeitenden

Mitarbeiterempfehlungen kommen in der Regel beim Recruiting von Wissens- bzw. PC-Arbeit zum Einsatz. Warum aber Referral-Programme gerade bei gewerblichen Mitarbeitenden so erfolgreich sind, verrät CRO Matthias Wolf, Radancy, in diesem Advertorial.

Mitarbeiterempfehlungen bisher eher bei white collar Mitarbeitenden

Wer im Recruiting tätig ist, dem sind Mitarbeiterempfehlungen ein wohl geläufiger Begriff. Im Großteil der deutschen Unternehmen werden Empfehlungen im Recruiting eingesetzt, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten und die passendsten Mitarbeitenden für das eigene Unternehmen zu finden. Doch bis dato werden hauptsächlich Bürojobs, die traditionell an einem Schreibtisch (am Firmenstandort oder remote) verrichtet werden, über Mitarbeiterempfehlungen besetzt. Dort haben sich Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programme bereits bewährt.

Was leider noch zu wenige Recruiter:innen wissen: Auch bei der Suche nach gewerblichen Mitarbeitenden oder Filialmitarbeitenden, also Personen ohne PC-Zugang am Arbeitsplatz, sind Mitarbeiterempfehlungen ein ebenso praktisches Tool. Es vereinfacht nicht nur das Recruiting, sondern unterstützt gleichzeitig auch die Bindung bestehender Mitarbeitender an das Unternehmen.

Mitarbeitende abseits des Schreibtischs

Der Begriff „gewerbliche Mitarbeitende” (auch „Non-Desk-Worker” oder „Deskless-Worker”) fasst Berufstätige zusammen, die nicht in einem Büro, an einem Schreibtisch und mit einem Computer arbeiten. Hier unterscheiden sie sich auch von remote Arbeitenden, denn diese arbeiten in der Regel mit ihrem Computer. Gewerbliche Mitarbeitende kommen in allen Industrien vor. Die Gruppe setzt sich nicht wie oft angenommen nur aus gering qualifizierten Arbeitnehmenden zusammen, sondern umfasst auch hoch qualifiziertes Personal und Facharbeitende.

Laut Schätzungen können weltweit knapp 2,7 Milliarden Berufstätige in die Gruppe der Deskless-Mitarbeitende gezählt werden. Egal ob in der Produktion, im Außendienst oder im Dienstleistungsgeschäft (hierzu zählen beispielsweise auch die Bereiche Gastronomie, Gesundheit und Pflege), die Gruppe der gewerblichen Mitarbeitenden ist doppelt so groß wie die der Mitarbeitenden mit PC-Arbeitsplatz. Auch bei der Häufigkeit verfügbarer Jobs überwiegen Non-Desk Positionen; sie stellen 75-80 Prozent der Jobs weltweit dar.

Warum bis zu 50% der gewerblichen Mitarbeitenden kündigen wollen

Laut einer Studie der Boston Consulting Group, die Deskless-Mitarbeitende unter anderem in Frankreich und Deutschland zu ihrer Jobzufriedenheit befragte, könnte bis zu einem Drittel der gewerblichen Mitarbeitenden in den nächsten sechs Monaten kündigen. Konkret sind es in Deutschland 44% der schreibtischlosen Mitarbeitenden, die anderen Job-Möglichkeiten offen gegenüberstehen und bei einem entsprechenden Angebot, den Arbeitgeber wechseln würden. Besonders betroffen ist dabei der Einzelhandel, in welchem sogar 48 Prozent der Befragten den Job wechseln möchten.

Als Grund für eine mögliche Kündigung nennen Mitarbeitende ohne PC-Zugang primär die Bezahlung sowie fehlende Flexibilität und die fehlende Möglichkeit, von Zuhause aus zu arbeiten. Gerade in diesen Aspekten ist es für Arbeitgeber schwer, den Mitarbeitenden entgegenzukommen.

Doch die befragten Deskless-Mitarbeitende nennen auch eine Reihe emotionaler Aspekte, die sie zu einem Jobwechsel bewegen. Sie wünschen sich ein gutes Verhältnis zu ihren Vorgesetzten, um sich bei der Arbeit wohlzufühlen. Außerdem ist es ihnen wichtig, fair behandelt zu werden, sich wertgeschätzt zu fühlen und respektiert zu werden. Gerade das Gefühl, gehört zu werden, scheint einen großen Stellenwert einzunehmen. Doch in der Praxis können immer weniger Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden dieses Gefühl vermitteln.

Laut dem Deskless Report von 2022 sind es nur 39 Prozent der über 1.000 befragten gewerblichen Mitarbeitenden, die sich vom Unternehmen gehört fühlen. Im Vergleich: Im Vorjahr waren es noch 59 Prozent, die angaben, sich von ihrem Arbeitgeber gehört zu fühlen.

Sind die genannten Aspekte bei einem Unternehmen nicht gegeben, scheuen Mitarbeitende ohne PC-Zugang auch nicht davor zurück, sich bereits kurze Zeit nach Jobantritt nach neuen Möglichkeiten umzusehen. Was sich in der Branche als “quick quitting” einen Namen macht, beschreibt Mitarbeitende, die bereits nach relativ kurzer Zeit im Unternehmen dieses wieder verlassen. Laut der Boston Consulting Group Studie sind es sogar 52 Prozent der gewerblichen Mitarbeitenden, die bereits vor Abschluss des ersten Jahres beim neuen Arbeitgeber aktiv oder passiv nach einer neuen Position suchen.

Digitale Mitarbeiterempfehlungen als sinnvolle Ergänzung im Recruiting-Mix für Filialmitarbeitende

Dass Mitarbeiterempfehlungen ihre Daseinsberechtigung im Recruiting haben, wurde in den letzten Jahren bereits mehrfach argumentiert. Dennoch setzen Recruiter:innen Empfehlungsprogramme mehrzeitlich für die Suche nach Büromitarbeitenden ein. Sie lassen damit einen großen Teil des Potenzials von Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programmen ungenutzt.

Auch bei Deskless-Mitarbeitenden gilt: Gleich und Gleich gesellt sich gerne. Ganz nach diesem Prinzip kennen die eigenen gewerblichen Mitarbeitenden meist andere Berufstätige in einem ähnlichen Feld, die bereits in Jobs abseits des Schreibtisches arbeiten oder auf der Suche nach einem passenden Wechsel in einen solchen Job sind.

Es ist daher sinnvoll, diese Netzwerke der Mitarbeitenden mit Hilfe von Mitarbeiterempfehlungen zu nutzen. Dadurch entsteht eine Win-Win-Win-Situation: Die Bewerbenden finden einen passenden Job bei einem Unternehmen, über das sie bereits Insider-Infos von ihren Bekannten erhalten haben. Die Mitarbeitenden fühlen sich dank ihrer Möglichkeit zur Mitgestaltung wertgeschätzt und als wichtiger Teil des Unternehmens. Und zu guter Letzt finden Unternehmen schneller und einfacher passende Mitarbeitende, die länger im Unternehmen bleiben.

Wichtig beim Einsatz der Mitarbeiterempfehlungen für Non-Desk-Jobs ist jedoch die Kommunikation. Denn häufig erhalten gewerbliche Mitarbeitende keinen fixen PC-Zugang und manchmal auch keine eigene E-Mail-Adresse im Unternehmen. Ist dies der Fall, muss die Kommunikation mit Mitarbeitenden gut geplant sein. Denn wie sollen Mitarbeitende neue Talente empfehlen, wenn sie gar nicht wissen, welche Positionen gesucht werden oder wie sie jemanden empfehlen können.

Damit Mitarbeitende ohne PC-Zugang zu jeder Zeit und von überall aus Mitarbeiterempfehlungen einbringen können, eignet sich ein digitales Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm. Am besten funktioniert dieses über eine mobile App, die auf jedem (privaten) Smartphone heruntergeladen werden kann. So erhöht sich die Chance, dass ein großer Teil der Belegschaft aktiv am Programm teilnimmt und passende Kandidatinnen und Kandidaten empfiehlt.

Mitarbeiterempfehlungen als Bindungstool

Mitarbeiterempfehlungen helfen auch bei der Bindung bestehender und neuer Mitarbeitender. So zeigte eine Studie von Friebel et al., dass die Fluktuation der gewerblichen Mitarbeitenden in der von 2015 bis Ende 2016 begleiteten Lebensmittelkette mit zirka 700 Mitarbeitenden mit der Verwendung eines Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programms sank.

Die Zahlen sprechen für sich: Die Zahl der empfohlenen Mitarbeitenden, die in den ersten fünf Monaten nach Anstellung das Unternehmen wieder verließen, sank um 48 Prozent. Allgemein konnte die Fluktuationsrate mit Hilfe von Mitarbeiterempfehlungen um 15-20 Prozent gesenkt werden. Die Fluktuationsrate bestehender Mitarbeitender ohne PC-Zugang sank mit der Einführung eines Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programms sogar um 19 Prozent.

Eine mögliche Erklärung für diese Veränderung: Durch ihre Einbindung in den Recruiting-Prozess fühlen sich bestehende Mitarbeitende vom Unternehmen gehört. Dass ihre Meinung in den Auswahlprozess mit einfließt, gibt ihnen ein Gefühl von Wertschätzung und Respekt. Zwei Aspekte, die gewerbliche Mitarbeitende in ihrem Berufsleben wichtig sind. Sind diese Dinge gegeben, bleiben sie eher im Unternehmen.

Fazit

Obwohl sie bis dato primär für Bürojobs eingesetzt werden, haben Mitarbeiterempfehlungen auch im Recruiting von gewerblichen Mitarbeitenden großes Potenzial, das momentan noch ungenutzt ist. Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programme können für jegliche Jobs, egal ob am oder abseits des Schreibtisches verwendet werden. Neben der Suche nach passenden Kandidatinnen und Kandidaten helfen sie auch dabei, bestehende und neue Mitarbeitende an das Unternehmen zu binden und so die Fluktuationsrate zu senken. Damit sind Mitarbeiterempfehlungen ein absoluter Geheimtipp im Recruiting von gewerblichen Mitarbeitenden.

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Matthias Wolf

Matthias Wolf, radancyMatthias Wolf ist Chief Revenue Officer DACH bei Radancy. Seine Expertise im Bereich Recruiting basiert auf bereits 20 Jahren Erfahrung in der HR-Branche. Seit der Gründung 2013 entwickelte Wolf mit seinen Mitgründern Arnim Wahls und Daniel Winter Firstbird zum weltweit führenden Spezialisten für digitale Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programme. Heute ist Wolf für das Wachstum des Unternehmens und die Teams aus den Bereichen Sales, Marketing und Partnerschaften verantwortlich.

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