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Quiet Constraint oder Knowledge Hiding – Studienergebnisse

Kahoot! veröffentlicht heute ihren diesjährigen Kahoot! Workplace Culture Report. Aus der neuen Umfrage unter US-Unternehmensmitarbeitenden geht hervor, dass das Phänomen „Quiet Constraint“ (in diesem Zusammenhang: Zurückhaltung von Wissensressourcen) die derzeit größte, verborgene Bedrohung für Unternehmen am Arbeitsplatz darstellt. Den Daten zufolge geben mehr als die Hälfte (58 %) der befragten MitarbeiterInnen an, dass sie Wissen, welches ihren KollegInnen weiterhelfen könnte, aktiv zurückhalten. Die Generation Z zeigt dieses Verhalten am Arbeitsplatz mehr als jede andere Generation: 77% der Generation Z geben an, dass sie nützliche Informationen am Arbeitsplatz, welches sie mit MitarbeiterInnen teilen könnten, stillschweigend für sich behalten.

Diese Daten sollten ein großer Weckruf für ArbeitgeberInnen sein – insbesondere für solche Unternehmen mit hybriden oder vollständig dezentralisierten Arbeitsmodellen. Zum ersten Mal bekommen wir einen Einblick in das, was Mitarbeitende wirklich tun, wenn sie ihr Video ausschalten und sich von den virtuellen Meetings, die ihrer Meinung nach ihre Aufmerksamkeit nicht wert sind, abwenden. Was uns aber wirklich überrascht hat, ist, wie sich ArbeitnehmerInnen hinsichtlich ihres Erfahrungsschatzes verhalten: Sie glauben einen speziellen Wissensstand zu haben und entscheiden sich jedoch dafür diesen nur für sich zu nutzen – und nicht an andere Mitarbeitende weiterzugeben. Es liegt auf der Hand, dass ArbeitgeberInnen hier aktiv werden müssen: Sie müssen eine Arbeitskultur schaffen, die den Wissensaustausch innerhalb der Belegschaft fördert und entsprechende Angebote schaffen, die eine solche Kultur möglich machen.

„Quiet Constraint“: Die neue Gefahr am Arbeitsplatz

Trotz des vermeintlichen Hypes um das „Quiet Quitting“ – Verhalten, bei dem Mitarbeitende den eigenen Einsatz und das Engagement bei der Arbeit bewusst auf ein Minimum zu reduzieren – ergab die Umfrage, dass 76% der Arbeitnehmer die berühmte Extrameile für ihren Arbeitgeber gehen wollen. Die Umfrage ergab jedoch, dass es bald ein neues Arbeitsplatzphänomen: „Quiet Constraint“ geben könnte. Der Umfrage zufolge verfügt mehr als die Hälfte (58%) der befragten Arbeitnehmer über wertvolles Wissen, welches sie noch nicht an ihre Kollegen weitergegeben haben, obwohl es ihnen bei der Arbeit nützen könnte.

Die Ergebnisse zeigen, dass allgemein mehr Männer (63%) als Frauen (57%) Informationen bei der Arbeit zurückhalten. Männer halten diese Informationen häufiger aktiv zurück (27% gegenüber 16%). Auf die Frage, warum ArbeitnehmerInnen Informationen zurückhalten, gaben 26% an, dass sie nie gefragt wurden, diese mit anderen Personen zu teilen. 23% sagten, dass ihr*e ArbeitgeberInnen ihnen keinen Kanal oder keine Mittel zur Verfügung stellt, um dies zu tun. Darüber hinaus gaben 26% an, dass sie das Gefühl haben, dass ihr Talent und ihre Selbstdarstellung am Arbeitsplatz unterdrückt werden. Mehr als drei Viertel der ArbeitnehmerInnen gaben an, dass sie ein Angebot zur Weitergabe von Wissen schätzen würden.

Die Daten zeigen jedoch auch, dass in den Teams vieler Unternehmen mehr Wissen vorhanden ist, als es ArbeitnehmerInnen bewusst ist – und dass die meisten Mitarbeitenden dazu bereit sind, dieses Wissen weiterzugeben, wenn sie die Möglichkeit und die Ressourcen dazu haben.

Viele Unternehmen optimieren Meetings und Mitarbeiterschulungen immer noch nicht für die virtuelle und hybride Arbeitsumgebung

Den Daten zufolge fühlen sich 87% der ArbeitnehmerInnen bei der Arbeit gelangweilt. Das ist in erster Linie auf Online-Mitarbeiterschulungen und virtuelle Teambesprechungen zurückzuführen. In der Umfrage gaben 35% der ArbeitnehmerInnen an, dass sie bei Online-Schulungen für Mitarbeitende mental abschalten. 32% tun dies bei virtuellen Präsentationen und 31% virtuellen Teambesprechungen.

Aus Langeweile beschäftigen sich die ArbeitnehmerInnen während der Online-Sitzungen mit anderen Arbeitsaufgaben. Zusätzlich zum Lesen und Beantworten von E-Mails (45%) beschäftigen sich 18% anderweitig. 11% der jüngeren ArbeitnehmerInnen (Millennials und Gen Z) gaben sogar an, an zwei Meetings gleichzeitig teilzunehmen. Zudem schwänzten einige ArbeitnehmerInnen die Arbeit vollständig. 23% der Frauen beschäftigten sich mit Zeichnungen, während 21% der Männer Sport trieben. Fast ein Viertel der Befragten (23%) spielte mit ihren Haustieren, während 20% schliefen. Dies zeigt, dass die meisten Unternehmen zwar schon jahrelange Erfahrung mit virtuellen Meetings, Schulungen und Veranstaltungen haben – viele von ihnen die Zusammenarbeit, Kommunikation und Schulung noch nicht für den virtuellen Kontext optimiert haben.

Mitarbeitende sind bereit, für mehr Engagement aus eigener Tasche zu zahlen

Während 71% der MitarbeiterInnen stark oder sehr stark an ihrer Arbeit interessiert sind, würden 47% der Befragten sogar so weit gehen, auf einen Teil ihres Gehalts verzichten, um sich stärker zu engagieren. Tatsächlich würden 35% der hybriden ArbeitnehmerInnen mehr als 10% ihres Gehalts für mehr Interaktion in ihrem Tag aufgeben. Die Generation Z (68%) war am ehesten dazu bereit, auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten, gegenüber Boomern (32%), der Generation X (41%) und den Millennials (56%). Dies ist eindeutig ein Signal für ArbeitgeberInnen und HR-Teams, Anreize und Strategien zu schaffen, die das Engagement und die Bindung der Gen Z erhöhen.

Freundlicher Wettbewerb ist die Antwort auf Re-Engagement: Die Generation Z sagt: „Ja, bitte!“ 

Von allen Generationen ist die Generation Z am wenigsten engagiert.  29% gaben an, dass sie sich aus virtuellen Meetings ausklinken, weil sie sich von ihren Kollegen völlig abgekoppelt fühlen. Zusätzlich ergab die Umfrage:

  • 51 % sagten, die Besprechungszeit sei zu lang
  • 33 % sagten, dass es von der Tageszeit abhängt

Auf die Frage, was ihnen helfen würde, sich zu engagieren, lauteten die drei häufigsten Antworten, dass:

  • … freundschaftlicher Wettbewerb ihnen helfen könnte (59%)
  • … ein Brainstorming mit Kolleg*innen ihnen helfe, präsenter und engagierter zu sein (51%)
  • … mehr reichhaltige und interaktive Medien ihnen beim Engagement helfen würde (38%)

Über den Kahoot! 2022 Bericht zur Arbeitsplatzkultur

Die Umfrage wurde vom 18. August bis zum 12. September 2022 von der Marktforschungsfirma Researchscape im Auftrag von Kahoot! online in den Vereinigten Staaten durchgeführt. Die Ergebnisse in diesem Bericht stammen aus einer Online-Umfrage unter US-amerikanischen ArbeitnehmerInnen, die in Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitende beschäftigt sind; es wurden 1.635 Antworten gesammelt.

Quelle: Kahoot!

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Silvia Toth

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