Deskless Workers New Work

Die Zukunft der Arbeit für Deskless Worker – Befragungsergebnisse

New Work ist als Schlagwort derzeit in aller Munde. Zumeist geht es dann allerdings nur um den Arbeitsalltag von Angestellten im Büro. Doch wie ist die Situation für die Arbeitskräfte, die über keinen Schreibtisch verfügen, sogenannte Deskless Worker? Ergebnisse einer Befragung dazu stellt Maximilian Thost, Country Manager von Quinyx vor.

New Work: Das schwarze Brett hat ausgedient

Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus? Diese Frage stellen sich natürlich nicht nur Büro-Angestellten, sondern auch all die Mitarbeiter:innen, die über keinen Schreibtisch verfügen – sogenannte Deskless Worker. Auch für diese Arbeitskräfte stehen umfangreiche Veränderungen an, beziehungsweise sind diese längst überfällig. Nicht zuletzt, da gerade Sektoren, in denen besonders viele Deskless Worker arbeiten, wie die Gastronomie, Hotellerie oder der Handel, von der Pandemie hart getroffen wurden.

“Digitale Zweiklassengesellschaft” vermeiden

Aktuell zeichnet sich bei New Work immer deutlicher eine gewisse Spaltung ab: Auf der einen Seite stehen die Büroangestellten, für die entsprechende Konzepte oftmals bereits fest zum Alltag dazugehören und die mithilfe cloud-basierter Lösungen weitgehend selbstbestimmt, orts- und zeitungebunden arbeiten können.

Auf der anderen Seite stehen die Arbeitskräfte im Dienstleistungssektor, die nicht am Schreibtisch und dafür in Schichten arbeiten. Sie sind nicht nur zeitlich und räumlich gebunden, sondern oftmals fehlt es auch an passenden IT-Lösungen, um den Arbeitsalltag effizient zu strukturieren.

Nicht zuletzt, da die sogenannten Deskless Worker in Branchen wie Hotellerie, Gastronomie, Logistik, dem Gesundheitswesen und dem Einzelhandel die Mehrzahl der Beschäftigten stellen und darunter eine Vielzahl systemkritisch ist, wie die Pandemie bewiesen hat, sollten sich diese Zustände dringend ändern.

Zu wenig Wertschätzung für Deskless Worker

Der Mangel an zeitgemäßen IT-Lösungen führt zu Problemen in der täglichen Arbeit. So zeigt die aktuelle Studie State of the Deskless Workforce von Quinyx, die mit internationalen Zahlen die Lage von Angestellten im Dienstleistungssektor beleuchtet, dass rund 60% der Arbeitnehmer:innen persönliche Zeit zur Erholung und Entspannung aufgrund ihres Schichtplans oder wegen Arbeitsaufforderungen durch den Arbeitgeber fehlt. Und nicht nur daraus ergeben sich gesundheitliche Risiken: Rund 70% kamen schon krank zur Arbeit, weil sie glaubten, sich keine Abwesenheit leisten zu können.

Hohe Belastungen durch Schichtsysteme

Das sind keine haltbaren Zustände, sind doch Beschäftigte im Schichtdienst enormen Belastungen ausgesetzt – insbesondere in Zeiten von COVID-19. Nicht nur im Gesundheits- und Pflegebereich ist klar, dass es auch in Zukunft ein Schichtsystem geben muss.

Denn in vielen Bereichen ist es schlichtweg unverzichtbar, rund um die Uhr Fachkräfte im Einsatz zu haben, die ihr Bestes geben und beispielsweise anderen helfen. Aber ein solch großer Einsatz kann dauerhaft nur erfolgen, wenn auch entsprechender Ausgleich erfolgt. Dazu brauchen die Angestellten freie Zeit sowie den nötigen Rückhalt, um ein ausgefülltes Privatleben zu genießen.

Wie bereits zuvor angesprochen, ist das für Angestellte im Schichtdienst keine Selbstverständlichkeit: Rund 61% der in der Quinyx-Studie Befragten geben nämlich an, durch ihren Arbeitsplatz auch schon gemeinsame soziale Aktivitäten oder Feiertage mit Familie und Freunden verpasst zu haben. Darüber hinaus fehlt zwei von drei Befragten (rund 64%) persönliche Zeit, wie etwa zur eigenen Erholung, für geistige Gesundheit oder für das Treiben von Sport.

Schichtarbeit ist ein Knochenjob – und braucht entsprechende Wertschätzung

Doch nicht nur der Mangel an Freizeit setzt Angestellten im Schichtdienst zu: Darüber hinaus mangelt es aus ihrer Sicht auch an Wertschätzung. Mehr als jede vierte in der Studie befragte Person (28%) hat das Gefühl, dass ihre Arbeit nicht wertgeschätzt wird.

Von diesen Personen glauben mehr als Zwei Drittel (69%), dass sie von ihrem Arbeitgeber als austauschbare oder temporäre Ressource wahrgenommen werden. Keine besonders schönen Ausgangsbedingungen, insbesondere, wenn Privatleben und Erholung ohnehin so oft auf der Strecke bleiben.

Ein weiterer, trauriger Aspekt: Mehr als 23% der Befragten trauen sich nicht, eine Schicht zugunsten privater Termine zu tauschen, weil sie fürchten, ihr Arbeitgeber könnten ihnen das negativ auslegen.

Handlungsbedarf für Arbeitgeber bei Deskless Worker

Hier besteht ganz klar Handlungsbedarf: Neben Veränderungen und einer neuen Stoßrichtung durch die Politik, sollten auch die Arbeitgeber dringend stärker als zuvor darauf achten, dass sie ihren Angestellten das Gefühl geben, dass ihre Arbeit und ihr großer Einsatz bemerkt und wertgeschätzt wird. Auch das Gehalt beziehungsweise eine angemessene Bezahlung spielt dabei eine wichtige Rolle. Obwohl sogar fast ein Drittel der Beschäftigten (30%) lieber flexiblere Arbeitszeiten als eine Gehaltserhöhung bevorzugen würde.

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Denn über 40% der Befragten fühlt sich trotzdem in ihrem Arbeitsumfeld so wohl, dass sie keine konkreten Gedanken an einen Arbeitsplatzwechsel hegen.

Doch darauf sollten sich die Arbeitgeber nicht ausruhen. Denn wenn die aktuelle Offenlegung der Schwächen im System nicht genutzt werden, um die Umstände für Beschäftigte im Schichtsystem zu verbessern, könnten die Zahl in dem State of the Deskless Workforce-Bericht im kommenden Jahr vermutlich noch deutlich drastischer ausfallen.

Digitale Tools können die Lage der Angestellten verbessern

Hier bieten digitale Tools großes Verbesserungspotenzial. Immer noch ist es üblich, dass Deskless Worker ihren Schichtplan auf einem schwarzen Brett, zum Beispiel im Pausenraum vorfinden und diesen abfotografieren müssen.

Das geht mit heutigen Tools bereits deutlich effizienter. Gleichzeitig geben ihnen solche Werkzeuge mehr Flexibilität: So können Schichten selbstständig angenommen, getauscht oder abgelehnt werden und die Flexibilität und Eigenverantwortung über ihre Zeitplanung steigt. Das schafft die Grundlage für niedrigere Stresslevel, eine höhere Motivation und mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz.

Da ein großer Teil der Angestellten über keinen PC am Arbeitsplatz verfügt, ist es dabei besonders wichtig, dass die eingesetzten Tools auch mobil funktionieren. Auch das sagen die Befragungsergebnisse.

Die Möglichkeiten digitaler Tools für Deskless Worker werden aktuell bei einem großen Teil der Unternehmen noch nicht ausgeschöpft. Doch das sollte sich dringend ändern, um die Arbeitssituation für diese wichtigen Angestellten zu verbessern – durch Tools, die auf die reale Situation der Beschäftigten zugeschnitten sind.

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Maximilian Thost

Maximilian Thost

 

Maximilian Thost ist seit April 2018 Country Manager DACH bei Quinyx. Zu seinen Verantwortlichkeiten bei dem SaaS-Anbieter gehört der Auf- und Ausbau des deutschen, österreichischen und schweizer Marktes.

Das Optimieren von Arbeitszeit und die Verbesserung von Arbeitsbedingungen begleiten ihn schon lange: Bereits seit März 2014 war er Managing Partner von SABIO, einer Software, die Unternehmen darin unterstützt, ihr Wissen zu organisieren und zu teilen.

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