Titelbild: Interview Recrunauten auf PERSOBLOGGER.DE

Recrunauten: Ein HR-Startup will Lernen professionalisieren

Das Startup Recrunauten hat seine gleichnamige Plattform gegründet, um das Lernen im Bereich Recruiting und Employer Branding zu professionalisieren. Wie genau das Gründer-Duo Ivana Hilgers und Julian Ziesing das anstellen will, verraten Sie mir im folgenden HR-Startup-Interview.

Wer sind die Recrunauten?

Liebe Ivana, lieber Julian, mögt Ihr Recrunauten bitte einmal kurz mit eigenen Worten vorstellen?

Wir sind zwei Recruiting- und Employer-Branding-Enthusiasten mit jeweils rund 20 Jahren Erfahrung und sehr unterschiedlichem Hintergrund: Ivana war in internationalen DAX- und Tech-Unternehmen, zuletzt ProSiebenSat.1, und als selbständige Beraterin tätig. Julian hat sich mit der Forschung zum Thema Candidate Experience beschäftigt und dabei hunderte Arbeitgeber weltweit beraten. Zusammen haben wir die Wissensplattform Recrunauten gegründet.

Euer Claim lautet „Einfach von den Besten lernen“ – Wer sind denn diese „Besten“ für Euch und warum? Wie wählt Ihr diese aus?

Nach ihrem Praxiswissen. Es also nicht um Preisträger oder Weltmeister. Am besten lernt man von denen, die Erfahrung aus erster Hand haben, wissen, was zukunftsrelevant ist, und das mit Begeisterung vermitteln können. Für unsere verschiedenen Themen haben wir jeweils Dozentinnen und Dozenten ausgewählt, die wir persönlich kennen und für deren Kompetenz wir verbürgen können.

Was können die Recrunauten im Recruiting besser als andere?

Wie unterscheidet Ihr Euch von anderen Webinar-Anbietern mit den Schwerpunkten Employer Branding und Recruiting?

Vor allem die Individualität und Flexibilität. Jeder soll einfach das lernen können, was er oder sie gerade braucht. Wir setzen dort an, wo die Teilnehmer und deren Organisationen aktuell stehen. Uns ist nämlich aufgefallen, dass immer mehr Anforderungen bei HRlern auf dem Tisch landen, von Fachkräftemangel über Digitalisierung bis New Work. Alle müssen mehr bewältigen, ohne dafür auch mehr Mittel und Beinfreiheit zu bekommen.

Aber wie lernt man das „Handwerk“ von Recruiting und Employer Branding und bereitet sich gleichzeitig auf die Veränderungen der Zukunft vor? Durch teure Berater, monatelange Weiterbildungen, oberflächliche Kurzseminare? Hier gibt es eine Lücke.

Wir bieten klug durchdachte Workshops, die ganz gezielte Themen behandeln und dabei gut in den Kalender passen.  Außerdem gehen die Dozenten häufig sogar auf die individuelle Situation der Teilnehmer ein. Die meisten Workshops bestehen aus vier neunzigminütigen Online-Sessions mit Dozenten und einer kleinen Teilnehmergruppe.

Wir machen mit jedem Teilnehmer vorab einen Kompetenzcheck und präsentieren die Inhalte der Workshops entsprechend. Die Workshops selbst haben einen hohen Praxisanteil mit Übungen, Cases, Diskussion und Feedback.

Und auch hinterher lassen wir niemanden allein, sondern bieten ein Support-Forum und – nach einiger Zeit – ein Nachgespräch, um das Gelernte zu vertiefen. All das ohne zusätzliche Berateraufträge, sondern als Teil jedes Workshop-Tickets.

Was wollen die Recrunauten erreichen?

Was ist das Ziel der Recrunauten und wie verdient Ihr Geld?

Unser Ziel ist es, die Wissensplattform für Recruiting und Employer Branding zu sein.

… da haben wir einiges gemeinsam, so dass eine Kooperation Sinn macht …

Ja, wir schaffen neue Lernformate und entwickeln sie ständig weiter. Zurzeit sind das Workshops, die komplett online stattfinden. Man kann sich einfach auf recrunauten.de zu einem Workshop anmelden und erhält hinterher auch Zugang zum weiteren Support.

Die Themen erstrecken sich von digitalem und agilem Recruiting über Recruiting von digitalen und Tech-Talenten bis hin zu Onlinemarketing, Employer-Branding-Strategie und Storytelling. Für die Zeit nach der Corona-Kontaktbeschränkung planen wir auch persönliche Workshops. Außerdem sind schon neue Themen in Arbeit.

Wie kamt Ihr auf den Namen „Recrunauten“?

Es ist ein Wortspiel aus Recruiting und Astronauten. Wir sind darauf gekommen, weil wir HRler immer mehr als Entdecker sehen, die Mut und Neugier brauchen. HR wandelt sich enorm schnell – nicht erst mit der Coronakrise. Es bieten sich ungeahnte Handlungsspielräume, doch es braucht auch einen gewissen Abenteuergeist. Und genau den wollen wir wecken.

Außerdem ist Spaß ein wichtiger Faktor für das Lernen – brains run on fun.

Die Corona-Krise und das Business der Recrunauten

Welchen Einfluss hat die Corona-Krise auf Euer Business?

Wir hatten bei unserer Gründung zunächst Live-Workshops in verschiedenen Städten geplant und waren bereits fast mit allen Vorbereitungen fertig. Dann kam Corona. Nach kurzer Überlegung haben wir „dem Zeitgeist beide Hände gereicht“ (Zitat Wolfgang Joop) und gesagt, jetzt sind drei Dinge unausweichlich:

  1. Massive Veränderungen auf dem Talentmarkt.
  2. Eine beschleunigte Digitalisierung (Stichwort Social Distancing) und der steigende Bedarf an innovativen Methoden.
  3. Die Bereitschaft von Unternehmen, diese auch schnell und nachhaltig umzusetzen.

Mit anderen Worten: Wann lernen, wenn nicht jetzt? Selten war „weiter so“ gefährlicher, war ein Vorsprung in der richtigen Strategie ein solcher Wettbewerbsvorteil. Bestimmte Talente werden weiterhin schwer zu bekommen sein. Zu wissen, wie man sie gewinnt, kann die Existenz des ganzen Unternehmens sichern.

Der Stellenwert von Lernen mit Blick auf Recruiting und Employer Branding

Welchen Stellenwert in der heutigen Arbeitswelt hat Lernen für Euch?

Es wird vom Allgemeingut zur persönlichen Herausforderung. HRler haben heutzutage fast schon das Anforderungsprofil von Gründern: Sie sollen Trend-Scout für Technologien sein, Medien- und Marketing-Experten und Stakeholder-Management-Virtuosen. Sollen agile Führungskonzepte entwickeln, Arbeitgebermarken führen, globale Bewerbermanagement-Systeme einführen, Kampagnen-Videos drehen. Da gibt es nicht den einen Weg.

Recruiting und Employer Branding gehören zu den wenigen Kompetenzzentren in einem Unternehmen, für die es keinerlei offizielle Ausbildung gibt, und die gleichzeitig an jedem neuen Trend, jeder neuen Technologie beteiligt sind. Ebenso wenig kann man die klassischen Branchen-Märkte unterscheiden, wo Autobauer eben die Autobauer-Talentmarkt und Retailer den Retail-Talentmarkt beackern. Selbst lokale Mittelständler, die bisher im behüteten Landkreis alle Stellen besetzen konnten, suchen bundes- oder weltweit nach Fachkräften. Das wird sich auch mit Corona kaum ändern. Allenfalls verschärft sich der Bedarf nach einem strategischen Vorgehen.

HR muss sich weiterbilden

Jede und jeder HRler ist somit gefordert, sich individuell so weiterzubilden, wie es zur eigenen Situation, den eigenen Herausforderungen, aber auch den eigenen Stärken und Interessen passt.

Bei alledem darf man auch nicht vergessen, dass es für die meisten Herausforderungen doch Ansätze und Rezepte gibt, die erwiesenermaßen funktionieren und die man lernen kann Man braucht eben die richtige Plattform, und die wollen wir mit Recrunauten bieten.

Habt vielen Dank Ihr Beiden für die spannenden Infos rund um die Recrunauten.

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Autorenbild Recrunauten im Interview auf PERSOBLOGGER.DE

Über die Interviewten:

Ivana Hilgers und Julian Ziesing gründeten in 2019 die Lernplattform Recrunauten, um professionelles Wissen für Recruiting und Employer Branding zu vermitteln.

Unter dem Claim „Einfach von den Besten lernen“ können Personaler derzeit virtuelle Kurse und Beratungen buchen.

UPDATE: In 2022 gibt es die Recrunauten nicht mehr

 

 

 

Stefan Scheller

Autor und Speaker Persoblogger Stefan SchellerMein Name ist Stefan Scheller. In meiner Rolle als Persoblogger und Top HR-Influencer (Personalmagazin 05/22) betreibe ich diese Website und das gleichnamige HR Praxisportal. Vielen Dank für das Lesen meiner Beiträge und Hören meines Podcasts Klartext HR!

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