Gegenstände zu besitzen oder gar das Eigentum daran zu haben, wird in der heutigen Zeit immer weniger wichtig. Stattdessen geht es um schnelle Verfügbarkeit – und nachhaltigen Einsatz, also Wiederverwendung, Ressourcen-Sparen und Sharing. Einen spannenden B2B-Ansatz hat dabei das Startup 2-share, das mit seiner Plattform für Unternehmen das Angebot macht, dass Mitarbeitenden sich benötigte Gegenstände einfach von der Community ausleihen. Einblicke gibt Mitgründer Maximilian Lehmann im Startup-Interview.
Was bietet 2-share?
Hallo Maximilian, magst Du Dich und 2-share bitte kurz vorstellen?
Hallo Stefan, mein Name ist Maximilian Lehmann, Mitgründer von fainin und 2-share. Ich möchte jedem Mitglied auf unserer Plattform einen Mehrwert bieten und das Leben von allen Beteiligten bereichern. fainin ist ein öffentlicher Marktplatz, bei dem alle jetzt schon sicher Teilen können. 2-share ist das darauf basierende B2B-Angebot, das es Mitarbeitenden eines Unternehmen ermöglicht, private Freizeitgegenstände wie Werkzeuge, Kamera-, Sport- und Freizeitequipment unkompliziert und sicher miteinander zu teilen.
Unser Ziel ist es, Ressourcen effizient zu nutzen und eine Sharing-Community für Unternehmen zu schaffen.
Employer Benefits – ein boomender Markt
Mit dem immer stärker spürbaren Fachkräftemangel boomen Ideen zur Mitarbeiterbindung (Retention) und Benefit-Plattformen schießen wie Pilze aus dem Boden. Was macht 2share so besonders?
2-share bietet eine einzigartige Lösung im Bereich Employer Benefits. Während viele Lösungen nur Rabatte oder klassische Vorteile bieten, setzt 2-share auf Nachhaltigkeit und Gemeinschaft. Partner etablieren die Lösung in ihren Unternehmen, um einen Benefit zu liefern, der nicht mit monetären Anreizen ersetzt werden kann.
Mit Hilfe der Plattform können Mitarbeitende private Gegenstände teilen und leihen, was nicht nur den Teamgeist stärkt, sondern auch das Engagement für Umwelt- und Ressourcenschonung im Unternehmen fördert. Unternehmen positionieren sich dadurch als verantwortungsvolle Arbeitgeber, was ein starkes Argument für die Mitarbeiterbindung in Zeiten von Fachkräftemangel ist.
Genau das haben wir in den letzten Jahren entwickelt – eine Lösung, die die Nachhaltigkeitsstrategie auf Mitarbeiterebene etabliert und aktiv das Leben aller Beteiligten positiv beeinflusst. Eine der wenigen Employer Benefit Maßnahmen, die der Arbeitgebermarke und auch der Nachhaltigkeitsstrategie zugutekommt.
Sharing als nachhaltige Lösung
Das Thema CarSharing ist vielen Menschen schon als System bekannt. Was kann denn noch alles geteilt werden auf Eurer Plattform?
Über 2-share können Mitarbeitende weit mehr als nur Autos teilen – im Fokus stehen private Freizeitgegenstände wie Werkzeuge, Kamera-Equipment, Sport- und Freizeitausrüstung. Unser Ziel ist es, das Potenzial von selten genutzten, aber hochwertigen Gegenständen voll auszuschöpfen und sie sinnvoll in der Community zu verteilen.
Jede:r Teilenehmer:in hat bei 2-share die Möglichkeit Geld zu sparen und die Umwelt zu schonen. Wir wollen damit quasi die Lücke zwischen klassischen Möglichkeiten wie CarSharing und privaten Nachbarschaftsplattformen schließen – und das wirklich sichere Teilen von beweglichen Gegenständen in die Gesellschaft zurückbringen.
Teilen braucht Vertrauen
Wie können Nutzende von 2-share sicherstellen, dass insbesondere geteilte oder verliehene Gegenstände pfleglich behandelt und zurückgegeben werden? Konkret: Wie entsteht das Vertrauen in einer anonymen Online-Welt?
Vertrauen spielt bei 2-share eine zentrale Rolle – man kann es sogar als das Fundament des öffentlichen Marktplatzes sehen. Und darauf aufbauend haben wir das B2B-Angebot entwickelt. Zusätzlich zu der Versicherung von jedem Artikel bis zu 15.000 € setzen wir auf ein transparentes Bewertungssystem, um sicherzustellen, dass alle geteilten Gegenstände sorgfältig behandelt werden. Durch die Verifizierung der Nutzer und ein klar strukturiertes Feedbacksystem schaffen wir eine Umgebung, in der Vertrauen in einer oft anonymen Online-Welt gestärkt wird.
Das bietet vor allen Dingen den teilnehmenden Unternehmen und HR-Abteilungen die Möglichkeit, möglichen Streitfällen vorzubeugen und von einer sichere Umgebung zu profitieren.
Wie steht es um das Thema Versicherung im Schadensfall bzw. bei Verlust?
Genau. Jede Vermietung wird von der Ergo bis zu 15.000 € versichert. Dies schützt beide Parteien im Schadens- oder Verlustfall und sorgt dafür, dass der Sharing-Prozess reibungslos verläuft, ohne finanzielle Risiken einzugehen.
Je nach Buchungspaket haben Unternehmen die Möglichkeit, alle unkommerziellen Verleihgeschäfte auch zu versichern. Ein wichtiges Detail, das bei der Buchung unserer Lösung berücksichtigt werden sollte. Sollte also etwas kaputt gehen, sind beide Seiten abgesichert und es entstehen keine unangenehmen Überraschungen.
Arbeitgeberplattformen – nur Employer Branding?
Warum sollten sich gerade Arbeitgeber mit einer Sharing-Plattform beschäftigen, wo der Großteil der geteilten Gegenstände doch privater Natur ist oder privaten Zwecken dient?
Es geht um mehr als nur Employer Branding oder Image. Unternehmen profitieren direkt von der Sharing-Plattform, indem sie Ressourcen effizienter nutzen und gleichzeitig ihre Nachhaltigkeitsziele unterstützen. Für Mitarbeitende entsteht ein echter Mehrwert, da sie Zugang zu Freizeit- und Hobby-Ausrüstung haben, die sie sich sonst vielleicht nicht leisten würden. Dies stärkt das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Mitarbeiter.
Und dass die Mitarbeitenden private Freundschaften in einem beruflichen Kontext vereinen hilft vor allen Dingen der Unternehmenskultur. Das fördert nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit, sondern reduziert auch unnötige Anschaffungen und Kosten. Ein echter Win-Win!
Starten mit 2-share
Derzeit können Interessierte sich nur in einer Warteliste eintragen? Wann geht es los?
Ja, aktuell können sich Unternehmen auf die Warteliste eintragen, weil wir mit bis zu 20 ausgewählten Partnern die Rollouts umsetzen. Jeder Rollout benötigt Zeit und unsere volle Aufmerksamkeit – daher setzen wir bei den Partnerschaften auf Qualität, statt auf Quantität. Außerdem arbeiten wir intensiv an der Optimierung unserer Plattform und den Feedbacks der aktuellen Pilotpartner. Interessierte Unternehmen können sich auf einer Warteliste eintragen. Langfristig wollen wir die Plattform für alle Unternehmen zugänglich machen – aber erst, wenn unsere Kapazitäten ausreichen.
Vorher dürfen nur besonders nachhaltige und mitarbeiterzentrierte Unternehmen teilnehmen. Dennoch freue ich mich schon sehr darauf, die nächsten Unternehmen auf unserer Plattform willkommen zu heißen – da kommen ein paar echte Thought Leader in Sachen Nachhaltigkeit mit uns in die Branche.
Das Preismodell von 2-share
Wie sieht Euer Preismodell für Unternehmen aus? Wer zahlt hier was wann an wen?
Unser Preismodell ist flexibel. Entweder zahlen die Mitarbeitenden bei jeder Vermietung eine geringe Servicegebühr oder die Unternehmen entscheiden sich für ein Abonnement-Modell, bei dem sie eine monatliche Pauschale zahlen und dafür unbegrenzte Sharing-Möglichkeiten sowie Premium-Features nutzen können.
Bis Ende 2025 wird die Lösung bei den Pilotpartnern gänzlich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Es ist schön, dass wir mit dieser Unterstützung die Warteliste ganz schön voll machen können.
Weiterentwicklung von 2-share
Was habt Ihr an Weiterentwicklungen für 2share noch in 2024 und den kommenden Jahren geplant?
Für 2025 planen wir die Einführung weiterer Features, wie z.B. die Quantifizierung der sozialen Wirkung die bei der Teilnahme resultiert. Neben der bereits etablierten CO2-Einsparungsanalyse können wir den Impact des Sharings sichtbar machen. Zudem möchten wir Thought Leader von internationalen Märkten erschließen und die Integration von Partnerdiensten, wie Logistik und Versicherung, weiter ausbauen.
Vielen Dank für Deine Antworten, Maximilian. Für Euer Startup 2-share wünsche ich weiterhin viel Erfolg!
Über den Interviewten
Maximilian Lehmann Mitgründer von fainin und 2-share und treibt die Vision voran, Unternehmen eine effiziente Nutzung von Ressourcen zu ermöglichen und dabei Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt zu stellen.
Er ist überzeugt, dass durch das Teilen von Ressourcen nicht nur Kosten gesenkt, sondern auch die Umweltbilanz von Unternehmen erheblich verbessert werden kann. #TeilenIstDasNeueHaben.
Mein Name ist Stefan Scheller. In meiner Rolle als Persoblogger und Top HR-Influencer (Personalmagazin 05/22) betreibe ich diese Website und das gleichnamige 
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