Gibt es 2024 noch kostenlose Reichweite? Ja, aber anders! Die organischen Reichweiten gehen in Summe weiter zurück. Entdecken Sie, wie Sie trotz des intensiven Wettbewerbs auf Jobbörsen kostenfrei die passenden Kandidat:innen erreichen können. Einblicke von Marc Schach, der Ihnen seine TOP 5 Möglichkeiten präsentiert, um erfolgreich Recruiting zu betreiben.
Kostenlose Reichweite für Jobs: Die aktuelle Situation
Warum nimmt die organische Reichweite ab? Die gestiegene Nachfrage nach Kandidat:innen hat den Wettbewerb auf Jobbörsen verschärft, was die organische Sichtbarkeit von Stellenanzeigen erschwert. Laut Daten von Indeed sind Anfang 2024 etwa 60% mehr Stellenanzeigen live als Anfang 2020.
Dies führt dazu, dass immer mehr Unternehmen Geld ausgeben, um ihre Stellenanzeigen zu bewerben, was die organische Reichweite weiter verringert. Dieser Trend ist bei allen führenden Jobbörsen zu beobachten, die einst eine starke organische Reichweite boten. Plattformen wie Indeed, Talent.com, XING, Joblift, Jobrapido, Adzuna usw. sind betroffen.
Und welche Möglichkeiten gibt es, um dennoch kosteneffizient Kandidat:innen zu finden?
Soziale Medien als Plattform für kostenlose Reichweite
Angesichts des erhöhten Wettbewerbs auf Jobbörsen erweisen sich soziale Medien als wichtiger Kanal für die kostenlose Reichweite von Stellenanzeigen. Die Nutzung von Plattformen wie TikTok, Instagram und Facebook ermöglicht eine gezielte Ansprache der Zielgruppe.
Wie können diese Plattformen effektiv genutzt werden, um organische Sichtbarkeit zu erlangen?
Die Herausforderung, organische Sichtbarkeit auf Plattformen wie TikTok, Instagram und Facebook zu erlangen, erfordert eine gezielte und kreative Strategie. Der Schlüssel liegt darin, sich genau auf die Zielgruppe auszurichten und die einzigartigen Funktionen jeder Plattform zu nutzen.
Auf TikTok können beispielsweise kurze, ansprechende Videos erstellt werden, die nicht nur die Jobdetails, sondern auch die Unternehmenskultur präsentieren. Instagram bietet Raum für visuelle Geschichten und die Integration von Hashtags, um die Reichweite zu erhöhen. Auf Facebook können gezielte Beiträge in Gruppen und auf Unternehmensseiten die organische Interaktion fördern. Insbesondere Facebook-Gruppen bieten eine reichweitenstarke Möglichkeit für Recruiting im Ausland.
Good Practice: Plattformen individuell verstehen und in eine koordinierte Strategie einbinden. Ein effizienter Prozess und passende Software für einfache Content-Erstellung sind entscheidend. Erfolg messen durch Verfolgung von Inhalten. Authentischer Content erhält mehr Aufmerksamkeit und Engagement als perfekt bearbeiteter Content.
Verfügen Sie bereits über relevante Follower auf Ihren Kanälen?
Eine starke Follower-Basis ermöglicht es, Stellenanzeigen effektiv zu präsentieren und mit potenziellen Kandidat:innen zu interagieren. Aktive Jobsuchende nutzen soziale Medien ebenso wie Jobbörsen, daher ist eine qualitativ hochwertige Follower-Basis wichtiger als Quantität.
Durch gezielte Inhalte und Interaktionen können Unternehmen eine engagierte Community aufbauen, was nicht nur die Reichweite erhöht, sondern auch die Glaubwürdigkeit stärkt. Eine solche Follower-Basis kann ein wertvolles Asset für die Recruiting-Strategie sein und zum Aufbau eines Talentpools beitragen.
Die Bedeutung der eigenen Website im Zeitalter von Social Media und Google for Jobs
Die eigene Unternehmenswebsite bleibt auch 2024 ein bedeutender Kanal für organischen Traffic, möglicherweise sogar der wichtigste. Dank ihrer inhärenten SEO-Relevanz wird sie von Suchmaschinen wie Google besser gefunden und zieht mehr Traffic an, insbesondere mit relevanten und aktualisierten Inhalten.
Kandidat:innen, die Ihre Marke auf anderen Websites oder in sozialen Medien sehen, suchen oft nach weiteren Informationen auf Ihrer Website, was eine ausgezeichnete Positionierungsmöglichkeit bietet. Im vergangenen Jahr konnte ich starke Korrelationen zwischen diesen Elementen feststellen, also nutzen Sie diese!
Die eigene Website ermöglicht zudem eine gezielte Ansprache der Zielgruppe durch die Integration von Keywords in Stellenanzeigen und Unternehmensinformationen, was die Auffindbarkeit in den Suchergebnissen verbessert, insbesondere auf Plattformen wie Google for Jobs oder Indeed.
Die Unternehmenswebsite bleibt eine digitale Visitenkarte und prägt den ersten Eindruck für Kandidat:innen mit Ihrer Arbeitgebermarke. Eine gut optimierte und informative Website ist entscheidend für eine erfolgreiche organische Sichtbarkeit von Stellenanzeigen und den Aufbau einer positiven Employer Brand.
Daher ist es wichtig, sich Fragen zu stellen wie: Wie viele Bewerbungen generiert meine Website? Wird die Website von Kandidat:innen als ansprechend empfunden? Repräsentiert sie meine Unternehmensmarke und -werte?
Die Macht der Weiterempfehlungen
8 Prozent aller Einstellungen durch Weiterempfehlung
Eine der effektivsten Methoden, organische Reichweite zu generieren, ist die Weiterempfehlung durch bestehende Kandidat:innen oder Mitarbeitende. Diese proaktive Herangehensweise erzielt nicht nur beeindruckende Ergebnisse, sondern stärkt auch die persönliche Verbindung zwischen den Empfehlenden und den weiterempfohlenen Personen.
Um von diesem eigenen kostenfreien Kanal bestmöglich zu profitieren, sollten Sie auf die Automatisierung der Prozesse und direkte Ansprachen setzen. Das ist zwar im initialen Setup etwas aufwendiger, lohnt sich aber auf jeden Fall!
Was braucht es, um automatisiert Kandidat:innen nach Weiterempfehlungen zu fragen?
- Zur Kommunikation benötigen Sie Whatsapp, SMS oder E-Mail
- Eine individualisierbare, ansprechende und stark mobil-optimierte Landing Page
- Eine Recruiting Software, um die neuen Kandidat:innen zu bearbeiten
Übrigens: Die modernen Recruiting Lösungen bieten mittlerweile alles aus einer Hand an, so dass Sie keine weiteren Tools brauchen oder Verträge abschließen müssen.
Zeitpunkt für eine Empfehlungsanfrage
Wann fragen Sie eine:n Kandidat:in oder Mitarbeitende nach einer Empfehlung?
So früh wie möglich!
Wir haben sehr positive Kandidat:innen Resonanzen gesehen, die direkt nach Abschluss der Bewerbung nach einer Weiterempfehlung gefragt wurden. Auf diese Weise war es beispielsweise einem unserer Kund:innen möglich, 8% aller Einstellungen durch diesen Kanal zu generieren. Stark, oder?
Warum funktionieren Weiterempfehlungen?
Die persönliche Verbindung zwischen Empfehlender:m und Empfohlener:m verbessert die Passung der Kandidat:innen zur Unternehmenskultur. Empfehlungen beruhen oft auf Verständnis für die Positionsanforderungen und die Qualifikationen des Empfohlenen, was die kulturelle Integration fördert.
Einbeziehung der Mitarbeitenden in den Rekrutierungsprozess schafft ein positives Arbeitsumfeld und stärkt die interne Gemeinschaft, was sich positiv auf das Mitarbeiterengagement auswirkt. Weiterempfehlungen im kostenfreien Recruiting bieten eine win-win-Situation: Das Unternehmen gewinnt qualifizierte Kandidat:innen, während Mitarbeitende ihre Netzwerke nutzen, um vielversprechende Talente zu empfehlen.
Aus Erfahrung sind Weiterempfehlungen eine der effektivsten Methoden, organische Reichweite zu generieren. Und das Beste daran? Diesen Traffic Kanal kann Ihnen keiner wegnehmen.
Talentpool – oft vergessen, meist nicht genutzt
Der Talentpool, sei es in Outlook oder strukturiert in einer Recruiting-Software, bietet Zugang zu einer Vielzahl von Talenten. Wenn er gemäß der DSGVO eingerichtet ist, können Sie den Kandidat:innen aktuelle Jobs senden, nach Weiterempfehlungen fragen oder Neuigkeiten teilen.
Er spielt eine zentrale Rolle bei der Suche nach kostenloser Reichweite, indem er eine vordefinierte Gruppe qualifizierter Kandidat:innen umfasst, die bereits Interesse an Ihrem Unternehmen gezeigt haben. Neben E-Mail bieten auch SMS oder WhatsApp effektive Kommunikationswege im Recruiting. Der Talentpool ermöglicht zudem, den organischen Traffic auf Ihrer Website zu steuern und zu erhöhen, indem Sie interessierte Kandidaten direkt zu relevanten Informationen führen.
Insgesamt ist der Talentpool ein strategisches Instrument zur Maximierung der organischen Reichweite, indem er eine aktive und engagierte Kandidatenbasis aufbaut und pflegt. Durch automatisierte Kommunikation können Sie diese Basis effizient nutzen, um potenzielle talents über Ihre Jobangebote und Unternehmensupdates zu informieren.
Zwei Grundpfeiler
Neben den speziell-relevanten Elementen für 2024 bleiben die alt-bekannten Weisheit weiterhin bestehen. Aus diesem Grund möchte ich zwei Grundpfeiler nicht vorenthalten.
1. Fokussierung auf Passgenauigkeit und Attraktivität der Stellenanzeige
Um in diesem Wettbewerbsumfeld erfolgreich zu sein, ist es entscheidend, passgenaue und attraktive Stellenanzeigen zu erstellen. Der Stellentitel sowie klare Informationen zu Arbeitszeiten, Qualifikationen, dem Arbeitsumfeld und den Benefits spielen dabei eine Schlüsselrolle. Nur so gelingt eine zielgruppengerechte Ansprache, und mit etwas Glück erhalten Sie sogenannte „exact matches“, wenn Kandidat:innen genau diesen Stellentitel eingeben.
Da der Jobtitel eine hohe Relevanz für die Suche hat, besteht eine gute Chance, dass Ihre Stellenanzeige den Talenten angezeigt wird. Auch wenn diese Strategie altbekannt ist, bleibt sie eine der wichtigsten Zutaten für eine erfolgreiche Rekrutierung.
2. Die Rolle der Unternehmensmarke und des Tone-of-Voice
Die eigene Positionierung und die Definition des Tone-of-Voice sind entscheidend für die Wirkung der Stellenanzeigen.
Mögliche Fragen, die Sie sich hierzu stellen können:
- Wie möchten Kandidat:innen angesprochen werden?
- Welche Elemente und Inhalte des Jobs sollen präsentiert werden, um einen gelungenen ersten Eindruck zu hinterlassen?
- Was bieten wir, was andere Unternehmen Kandidat:innen nicht bieten?
Fazit: Recruiting 2024 – Bewährtes neu interpretiert
Die Recruiting-Landschaft im Jahr 2024 ist von neuen Herausforderungen geprägt, bietet jedoch auch innovative Ansätze und bewährte Methoden, die besser funktionieren als je zuvor. Von der gezielten Nutzung von Social Media über die Stärkung der Unternehmenswebsite bis zur strategischen Weiterempfehlung – Personalverantwortliche haben zahlreiche Möglichkeiten, kostenlose Reichweite für Jobs zu maximieren.
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