Betriebliche Mobilitätszukunft

Von null auf nachhaltig: vier Wege der betrieblichen Mobilitätszukunft

Die betriebliche Mobilität steht unter einem hohen Druck, immer nachhaltiger und „grüner“ zu werden. Die Mobilitätszukunft kann dabei auf verschiedenen Wegen erreicht werden. Vier davon zeigt Dr. Rahmyn Kress, Gründer und CEO von WeVee Technologies Ltd., in seinem Gastartikel auf.

Nachhaltige Mobilität gewinnt an Beliebtheit

In der heutigen Geschäftswelt suchen Mitarbeitende zunehmend Arbeitgeber, die Klima- und Umweltschutz priorisieren. Laut einer StepStone-Studie legen 75% der Befragten großen Wert auf Nachhaltigkeit als entscheidenden Faktor bei der Wahl ihres Arbeitgebers. In Deutschland war der Verkehr 2022 laut Umweltbundesamt für 148 Tonnen CO2-Emissionen verantwortlich. Firmenwagen, LKW und andere Fahrzeuge tragen wesentlich zu diesen Emissionen bei.

Auch deshalb gewinnen innovative und nachhaltige Mobilitätskonzepte an Beliebtheit. Daher sollten wir, um ungenutzte Chancen zu beleuchten, vier Mobilitätskonzepte untersuchen, die Unternehmen einen entscheidenden Vorteil im Employer Branding verschaffen können.

Die vier betrieblichen Mobilitätskonzepte

1.   Poolfahrzeuge

Durch die Einführung unternehmenseigener Elektroautoflotten können mehrere Mitarbeitende ein Fahrzeug gemeinsam für Kundentermine oder Geschäftsreisen nutzen. Sogar im besten Fall auch für private Reisen und während des Wochenendes. Dieser Ansatz reduziert die Anzahl der Fahrzeuge auf der Straße, da ein Auto von mehr als einer Person genutzt wird.

Außerdem können die Kosten für das Unternehmen oder die Mitarbeitenden gesenkt werden, indem sie die Anzahl der Firmen- oder Privatwagen reduzieren und eine effizientere Ressourcennutzung gewährleisten.

2.   Carsharing

Carsharing ist mittlerweile ein integraler Bestandteil der urbanen Mobilität in deutschen Großstädten. Autos können über eine App gefunden, gebucht und bezahlt werden und können nach der Nutzung fast überall im Stadtgebiet geparkt werden. Durch Partnerschaften mit Carsharing-Anbietern können Arbeitgeber Abonnementmodelle anbieten, um den Zugang zum Carsharing für Mitarbeitende erschwinglich und unkompliziert zu gestalten.

3.   E-Auto-Leasing

Besonders in Regionen mit unzureichendem öffentlichem Nahverkehr bietet das Leasing von Elektroautos eine attraktive Mobilitätslösung. Durch die Zusammenarbeit mit E-Auto-Leasingprogrammen ermöglichen Unternehmen ihren Mitarbeitenden das Leasing von Elektrofahrzeugen und nutzen gleichzeitig staatliche Steuervorteile.

Dieser Ansatz reduziert die Scope-3-Emissionen im Zusammenhang mit Pendeln und Geschäftsreisen. Die Leasingzahlungen werden vom Bruttoeinkommen der Mitarbeitenden abgezogen, sodass diese vom Gehaltsausgleich profitieren. So können die Leasingkosten im Vergleich zum Privatleasing um bis zu 40% gesenkt werden (Nettovorteil gegenüber den Standard-Leasingpreisen).

Die Mitarbeitenden wählen das E-Auto aus, der Arbeitgeber übernimmt den Leasingvertrag und die Mitarbeitenden zahlen den vereinbarten Leasingbetrag monatlich über die Gehaltsabrechnung des Unternehmens zurück. So können alle, auch der Planet, profitieren.

Um einen echten, nachhaltigen Unterschied zu machen und möglichst vielen Arbeitnehmer:innen den Umstieg auf E-Mobilität zu ermöglichen, sollte E-Auto-Leasing nicht nur für diejenigen verfügbar sein, die auch normalerweise einen Firmenwagen erhalten, sondern für alle zugänglich sein, die ein Auto nutzen.

Im Vergleich zu den anderen Mobilitätskonzepten ist der individuelle Umstieg auf E-Fahrzeuge aktuell am schwierigsten zu bewältigen. Auch aufgrund von Vorurteilen gegenüber der Antriebsart. Wenn Mitarbeitenden die E-Autos allerdings zu besseren Konditionen als Verbrenner angeboten werden und Firmenwagen nur noch elektrisch sein dürfen, kann eine nachhaltige Veränderung herbeigeführt werden.

4.   Mikromobilität

Leichte Elektrofahrzeuge wie E-Scooter und E-Bikes sowie nicht motorisierte Optionen wie Tretroller und Fahrräder fallen in die Kategorie der Mikromobilität. Diese emissionsfreien Alternativen eignen sich ideal für kurze Strecken und bieten Vorteile für Mitarbeitende mit kurzen Arbeitswegen oder Unternehmen mit großen Betriebsgelände. Die Mikromobilitätsoptionen können unter den Mitarbeitenden geteilt oder geleast werden, um Flexibilität und Bequemlichkeit zu gewährleisten.

Neben diesen Mobilitätskonzepten können Unternehmen von Förderprogrammen für Ladeinfrastruktur profitieren, indem sie Ladestationen auf ihrem Gelände installieren. Staatliche Beiträge helfen, die Kosten zu senken, und Unternehmen können Mitarbeitenden subventionierten Strom für das Laden ihrer Elektrofahrzeuge anbieten.

Andere Förderungen, wie die E-Auto-Kaufprämie, die bisher bis zu 6.000 Euro betragen hat, entfallen ab September 2023 für Unternehmen. Dafür werden E-Auto-Leasing-Programme unterstützt und profitieren von Steuervorteilen. Wenn eine Förderung entfällt, sollte dies der Branche also keinen Rückschlag geben. Sie befindet sich in einem Reifestadium, in dem sie sich ohne Starthilfe selbst tragen können sollte.

Außerdem können neue Subventionen oder Förderungen für diejenigen Unternehmen, die den CO2-Abdruck der Wirtschaft verringern, jederzeit auch aus unerwarteten Quellen kommen.

Die Einführung des E-Auto-Leasings bietet vielfältige Vorteile, darunter geringere Sozialversicherungskosten und Beiträge durch Gehaltsumwandlung sowie die Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen wie THG-Quoten, die 300 Euro pro Fahrzeug pro Jahr ergeben.

Nachhaltige Mobilität für erfolgreiches Employer Branding

Diese Mobilitätslösungen tragen zu einer verbesserten Arbeitgebermarke bei, sowohl intern als auch extern, indem sie erstklassige Talente anziehen und binden sowie die Kundentreue fördern. Bewerber:innen werden von nachhaltigen Marken angezogen, die zugängliche und finanziell vorteilhafte Lösungen für umweltfreundliche Mobilität bieten.

Der Umstieg auf E-Mobilität ist nicht auf eine bestimmte Unternehmensebene beschränkt. Sie ermöglicht es dem Management, den Aktionärswert durch Verbesserung der ESG-Bewertung des Unternehmens zu steigern und die Kosten pro Mitarbeitenden zu senken.

Fuhrparkmanager:innen können den Wandel vorantreiben und zu Katalysatoren für die Reduzierung von CO2-Emissionen werden. Personalabteilungen können diese Maßnahmen nahtlos in ihre Employer-Branding-Strategie integrieren und das Unternehmen auf einen nachhaltigen Weg bringen.

Der CSR-Berichtspflicht einen Schritt voraus

Bald werden die meisten Unternehmen von der CSR-Berichtspflicht betroffen sein, was bedeutet, dass sie ihre Emissionen berechnen und reduzieren müssen. Der Fuhrpark und die betriebliche Mobilität spielen dabei eine entscheidende Rolle und sollten Teil jeder nachhaltigen Unternehmensstrategie sein.

Nachhaltige Mobilitätskonzepte reduzieren die Scope-1- und Scope-3-CO2-Emissionen eines Unternehmens und verbessern so auch die CSR-Berichterstattung und ESG-Bewertung. Scope-1-Emissionen sind direkt auf die Unternehmensaktivitäten zurückzuführen.

Das bedeutet, dass Emissionen, die vom unternehmenseigenen Fuhrpark verursacht werden, hier einzuordnen sind. Scope-3-Emissionen wiederum beziehen sich auf die indirekte Freisetzung klimaschädlicher Gase entlang der Wertschöpfungskette. Dazu zählen beispielsweise die Emissionen, die während des Pendelns der Mitarbeitenden entstehen und durch nachhaltige Mobilitätskonzepte verringert werden können.

Fazit zum Thema Mobilitätszukunft

Durch die Anerkennung der Bedeutung betrieblicher Mobilität und die Annahme nachhaltiger Lösungen können Unternehmen positive Veränderungen vorantreiben, eine begehrenswerte Zukunft für kommende Generationen schaffen und sich als führende Akteure in ihren jeweiligen Branchen positionieren. Aber nicht nur das: Die richtigen Maßnahmen im Bereich der betrieblichen Mobilität können auch ein wahrer Wettbewerbsvorteil im Employer Branding sein. Es ist höchste Zeit, der Mobilität der Mitarbeitenden die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdient!

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Dr. Rahmyn Kress

Dr. Rahyn Kress

Dr. Rahmyn Kress ist Gründer und CEO von WeVee Technologies Ltd., einem Cleantech-Unternehmen, das sich der Entwicklung, dem Betrieb und  der Lizenzierung von Technologieplattformen widmet, die den Umstieg auf Elektromobilität und nachhaltigen Konsum beschleunigen.

Er hat über 20 Jahre Erfahrung in der Umsetzung digitaler Strategien für die größten  Medien-, Unterhaltungs- und Technologiemarken und nutzt dieses Wissen, um mit WeVee Technologies den Umstieg auf E-Mobilität einfach und unkompliziert für Unternehmen und Privatpersonen zu gestalten. Der WeVee Marketplace ist eine steuereffiziente B2B-E-Leasing-Plattform, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Emissionen zu reduzieren, indem sie ihre Mitarbeitenden mit E-Autos ausstatten.

>> LinkedIn-Profil von Dr. Rahmyn Kress

Lassen Sie uns auf LinkedIn darüber diskutieren!

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