Lean Management ist kein neues Konzept – doch seine Wirkung ist aktueller denn je. Wer Prozesse schlanker gestaltet, Verantwortlichkeiten klar definiert und Strukturen effizient ausrichtet, kann die Wirtschaftlichkeit und Produktivität eines Unternehmens deutlich steigern. Ein Statement von Gastautor Achim Dohl.
Unvoreingenommener klarer Blick von Externen
In der Praxis jedoch stoßen solche Vorhaben oft an Grenzen. Veränderung löst nicht selten Skepsis oder Widerstand aus. Hinzu kommen Faktoren wie Betriebsblindheit oder mangelnde Erfahrung, die den Blick für Verbesserungsmöglichkeiten trüben und Fortschritte ausbremsen.
In solchen Fällen ist ein unvoreingenommener, klarer Blick von außen hilfreich. Dies ist möglich, indem externe Führungskräfte für eine begrenzte Zeit ins Unternehmen kommen, um Strukturen und Prozesse zu analysieren und Verbesserungspotenziale aufzudecken.
Dieses externe Lean Management wirkt oftmals wie eine Frischzellenkur auf eine Organisation, denn es bringt Dynamik und neue Ansätze ein und beschleunigt auch die effizientere Gestaltung der Abläufe. Damit das gelingt, bedarf es einer guten Planung und gezielten Einführung.
Die Lücke zwischen Absicht und Erfolg beim Lean Management
Mit dem Lean Management ist ein hohes Verbesserungspotenzial verbunden. Das Konzept hat daher in vielen Unternehmen Einzug gehalten. Allerdings bleibt die Umsetzung häufig hinter den ambitionierten Plänen zurück und es bleibt bei theoretisch gesteckten Zielen. Nicht selten werden Lean-Methoden nur punktuell und nicht flächendeckend eingesetzt und erzielen lediglich kurzfristige Verbesserungen im Betrieb. Um das Lean Management jedoch wirklich erfolgreich und dauerhaft zu betreiben, muss sich ein entsprechendes Mindset in allen Unternehmensbereichen etablieren.
Diese Veränderungen lassen sich nur erfolgreich umsetzen, wenn die Organisation selbst und ihre Strukturen gezielt weiterentwickelt werden. Dafür braucht es ein fokussiertes Vorgehen: Verantwortliche müssen nicht nur Entscheidungsfreiheit besitzen, sondern auch die Kraft, Maßnahmen konsequent umzusetzen. In der Praxis ist das jedoch oft schwierig. Führungskräfte sind stark ins operative Tagesgeschäft eingebunden und haben meist weder ausreichend Zeit noch Ressourcen, um sich intensiv mit Veränderungsprozessen zu beschäftigen.
Hinzu kommt ein weiterer Punkt: die fehlende Neutralität. Viele Abläufe und Strukturen haben sich über Jahre hinweg etabliert und werden kaum noch hinterfragt. Bestehende Hierarchien erschweren zudem eine offene Diskussion über neue Wege. Und das selbst dann, wenn der Veränderungsbedarf offensichtlich ist.
So profitieren Unternehmen von temporärer externer Führung
Indem Führungskräfte von außen für die Umsetzung des Lean Managements in Unternehmen kommen, sind die typischen Probleme bei der praktischen Durchführung von vornherein ausgeschlossen. Externe Verantwortliche verfügen über eine umfassende Erfahrung und richten ihren Fokus voll und ganz auf die Analyse und Umstrukturierung von Problembereichen. Sie haben zudem den Vorteil des unvoreingenommenen Blicks von außen, der es ihnen ermöglicht, langjährig etablierte Routinen kritisch zu hinterfragen und Blockaden in der Unternehmenskultur zu überwinden.
Aufgrund des temporären Charakters ihrer Aufgaben arbeiten sie zudem zeitnah und verbindlich, was zu schnell sichtbaren Ergebnissen führt. Ein großer Pluspunkt ist die Kombination aus Führungserfahrung, sozialer Kompetenz und methodischen Skills.
Das erwirkt meistens den entscheidenden Unterschied, den es braucht, um theoretische Vorhaben in die Praxis umzusetzen.
Podcast-Folge Klartext HR zu Interim HR Management
Hören Sie dazu eine passende Folge des Podcasts Klartext HR zu Interim H-Management:
Gezielte Einbindung der Beschäftigten
Wenn in Unternehmen von Veränderung und Verschlankung die Rede ist, stehen meist Prozesse, Abläufe und Kennzahlen im Fokus. Der menschliche Faktor hingegen wird häufig übersehen. Dabei ist gerade die frühzeitige und aktive Einbindung der Mitarbeitenden entscheidend für den Erfolg von Lean Management.
Zwar werden oft Schulungen angeboten, doch diese erfolgen meist in Form von Top-Down-Maßnahmen, also von oben verordnet und selten wirklich mitreißend.
Erfolgreicher ist ein anderer Ansatz: Wer den Mitarbeitenden Vertrauen schenkt, sie offen über Ziele und Vorteile informiert und sie ernsthaft einbezieht, kann echte Überzeugung und intrinsische Motivation wecken.
Genau dieses Engagement ist nötig, um Veränderungen nicht nur anzustoßen, sondern sie auch langfristig im Arbeitsalltag zu verankern und Lean Management zu einem gelebten Bestandteil der Unternehmenskultur zu machen.
Das Erfolgsrezept: ein ganzheitlicher Ansatz für Verbesserungsmaßnahmen
Die Erfahrung aus der Praxis zeigt, dass das Lean Management immer dann am besten gelingt, wenn es als Aufgabe jedes Unternehmensbereichs verstanden wird. Durch die gemeinschaftliche Entwicklung und Optimierung von menschlichen Rollen, Prozessen und Strukturen erzielen Lean-Methoden den größten Effekt. Führungskräfte von außen haben hierbei die wichtige Aufgabe, Impulse zu geben und Umsetzungswege aufzuzeigen und das Unternehmen während dieser Transformation zu begleiten.
Unternehmen, die eine ganzheitliche Führung pflegen, sind nachweislich erfolgreicher und innovationsstärker. Sie verzeichnen oftmals auch eine geringere Abwanderung von Arbeitskräften. Dabei hilft es, das Lean Management als organisatorisches Prinzip zu verstehen und sich fachliche Unterstützung von außen zu holen.








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