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Deutschland bei Wohlbefinden am Arbeitsplatz auf hintersten Plätzen

Das Wohlbefinden der Mitarbeitenden ist ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg, doch Deutschland schneidet hier im internationalen Vergleich erneut schlecht ab. Nur jeder fünfte Beschäftigte (21%) hierzulande ist im Job zufrieden und kann sich entfalten. Das zeigt der neue Work Wellbeing Report 2025 von Indeed, der in Zusammenarbeit mit Forrester Consulting sowie der University of Oxford erstellt wurde und auf der Befragung von über 13.000 Arbeitnehmern (darunter 1.500 aus Deutschland) basiert.

Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit wie auch in den Vorjahren zurück. Angeführt wird der Wellbeing Score von den Niederlanden mit einem Wert von 36%. Dahinter folgen die USA (26%), Australien und Frankreich (jeweils 25), das Vereinigte Königreich (23) und eben Deutschland.

Unzufriedenheit als Innovationsbremse

Die Ergebnisse belegen, dass sich Zufriedenheit im Job häufig zusammen mit technologischer Anpassungsfähigkeit findet: In Unternehmen, die das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden gezielt fördern, schätzen sich 71% als besonders adaptiv im Umgang mit Künstlicher Intelligenz ein. 52% zeichnen sich durch überdurchschnittliche Kreativität und Produktivität aus. Wo hohe Unzufriedenheit herrscht, ist das Interesse an Innovationen wie Künstlicher Intelligenz hingegen gering.

Glückliche Arbeitnehmer sind dabei nicht nur Motor für KI-Kompetenz, sondern auch ein Schlüssel zu nachhaltigem Unternehmenserfolg. Wo das Wohlbefinden am Arbeitsplatz im Mittelpunkt steht, steigt die Leistungsbereitschaft: Zufriedene Beschäftigte erreichen 91% häufiger ihre Ziele, planen zu 80 Prozent eher, dem Unternehmen treu zu bleiben, und leiden zehnmal seltener unter dauerhaftem Stress.

Zudem bringen sich 33% von ihnen regelmäßig mit Ideen für Verbesserungen oder Innovationen ein. Wellbeing-Kultur fördert insofern nicht nur das Miteinander, sondern auch die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens.

Stimmung verschlechtert sich

Doch die Stimmung in Deutschland verschlechtert sich zunehmend, wie eine Teilfrage aufzeigt: Die Überzeugung, die meiste Zeit bei der Arbeit glücklich zu sein, sank in Deutschland von 41% im Jahr 2023 auf 24% im Jahr 2025. Neben der Vergütung ist hoher Stress 2025 der zweithäufigste Grund, warum sich Mitarbeitende nach einem neuen Job umsehen, mit einem deutlichen Anstieg von 19 auf 25%. 2023 war noch die mangelnde Flexibilität bei Arbeitszeit und -ort zweithäufigster Wechselgrund.

Diese Unzufriedenheit wirkt sich auch auf das Privatleben aus: 91% der Befragten geben an, dass ihre Stimmung im persönlichen Leben direkt von ihrer Arbeit beeinflusst wird. Fast die Hälfte (49%) nennt die Arbeit als größten täglichen Stressfaktor, noch vor Politik, Gesundheit oder Familie.

Die Folgen sind spürbar: 44% schlafen schlechter, 52% leiden unter körperlichen Beschwerden und 47% haben nicht mehr genug Energie für Hobbys oder persönliche Interessen.

Bewerber achten auf Unternehmenskultur, fragen aber selten direkt nach Wohlbefinden

Obwohl Wohlbefinden und Unternehmenskultur für Arbeitnehmer elementar sind, spielt das Thema im Bewerbungsprozess nur eine untergeordnete Rolle: Zwar wünschen sich 95% der Bewerber Zugang zu entsprechenden Informationen, doch nur 19% fragen aktiv danach. Das ist brisant, denn gleichzeitig sieht eine große Mehrheit (66%) die Verantwortung für das eigene Wohlergehen am Arbeitsplatz  beim Arbeitgeber.

Stattdessen beurteilen Arbeitnehmer Unternehmen anhand anderer Hinweise, etwa wie engagiert und empathisch ein Interviewer wirkt (49%) oder ob Themen wie Work-Life-Balance angesprochen werden (48%). Auch eine unterstützende Teamkultur (43%) oder Angebote zur Weiterbildung (39%) lassen Bewerber ein Unternehmen positiv wahrnehmen.

Besonders glaubwürdig wirken dabei Firmen, die flexible Arbeitsmodelle (51%) anbieten und eine hohe Mitarbeiterbindung (48%) vorweisen können. Am meisten Vertrauen genießen persönliche Empfehlungen (43%), gefolgt von Informationen auf Unternehmenswebsites (33%) und Jobportalen (30%). Im Vergleich dazu spielt die Social Media-Präsenz nur eine untergeordnete Rolle (28%).

Quelle: Pressemitteilung von indeed

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Stefan Scheller

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