Das Startup regrooter will mit KI-optimierten Kandidatenprofilen den Markt der Personaldienstleister für sich gewinnen. Mit neuen technologischen Möglichkeiten unterstützt das Team rund um Gründer und CEO Frank Wienecke beim Thema Personalvermittlung. Was das konkret bedeutet, verrät er mir im Startup-Interview.
Vorstellung von regrooter?
Hallo Frank, magst Du Dich und regrooter bitte kurz vorstellen?
Hallo Stefan, vielen Dank für die Einladung und die Möglichkeit, regrooter.de vorzustellen.
Ich bin Frank Wienecke, Gründer und CEO von regrooter.de. Vor sieben Jahren habe ich ein Personaldienstleistungsunternehmen im Bereich Engineering und IT aufgebaut, das heute über 100 Mitarbeitende beschäftigt. Unser Wachstum basierte vor allem auf starken Beziehungen – zu Bewerbern, Mitarbeitern und Kunden. Doch genau dafür blieb im Alltag immer wenig Zeit.
Bis zu 60% der Arbeitszeit geht in administrative Tätigkeiten statt in wertschöpfende Beziehungen. Gleichzeitig steigt der Wettbewerbsdruck massiv, Bewerber sind schneller weg und die „Platzhirsche“ investieren Millionen in digitale Prozesse und KI. Ich habe damals immer nach einer Software gesucht, die wirklich entlastet, effizienter macht und gleichzeitig flexibel bleibt. Aus diesem Gap ist regrooter.de entstanden.
Was regrooter bietet
Wofür wird Eure Software genutzt und was kann Sie?
Wir haben eine KI-Recruiting-Plattform entwickelt, aus der Branche für die Branche. regrooter automatisiert zeitintensive Aufgaben wie Stellenschaltung, Matching und Profilaufbereitung, sodass Recruiter effizienter arbeiten können.
Die 5 Kernfunktionen von regrooter sind
- Bewerbermanagement – übersichtlich und einfach
- KI-Parsing aller Bewerbungsunterlagen – in höchster Präzision
- KI-optimierte Kandidatenprofile – professionell & individuell
- Maximale Datensicherheit & 100 % DSGVO-konform
- Multi-Job-Posting – Reichweite mit einem Klick
KI im Recruiting
Künstliche Intelligenz ist das Buzzword der letzten Monate. Auch im Recruiting wird der Einsatz vermehrt angestrebt. Was kann die KI, was menschliche Recruiter:innen nicht können?
KI soll den Menschen nicht ersetzen, sondern stärken. Die Technologie übernimmt genau die Aufgaben, die zeitaufwendig, repetitiv und fehleranfällig sind. Zum Beispiel:
- Daten in Sekunden verarbeiten: Eine KI analysiert hunderte Bewerbungen in kürzester Zeit, strukturiert Inhalte und erkennt relevante Kompetenzen und das objektiv und ohne Müdigkeit.
- Profile schnell und hochwertig erstellen: KI kann aus Unterlagen sofort professionelle Kandidatenprofile formulieren und sogar für unterschiedliche Vakanzen optimieren. Das spart enorm viel Zeit und erhöht die Qualität.
- Vergleiche & Matching präzise durchführen: KI erkennt Zusammenhänge, Muster und Skills, die im Alltag leicht übersehen werden. Sie berücksichtigt deutlich mehr Informationen gleichzeitig als ein Mensch.
Aber Recruiting bleibt ein People Business. Eine KI kann keine Beziehung aufbauen, keine Persönlichkeit erspüren, keine Motivation oder Werte wirklich fühlen.
Deshalb sehen wir KI im Recruiting als intelligente Assistenz, die den Menschen wieder mehr Zeit für das gibt, was nur der Mensch kann – Verbindung, Vertrauen und echtes Miteinander.
Zielgruppe Personaldienstleister
Ihr habt als Zielgruppe Personaldienstleister, die für unterschiedliche Kunden aktiv werden. Wie geht es der Branche derzeit?
Die Personaldienstleistungsbranche steht aktuell unter Druck: Der Wettbewerb ist hoch, Fachkräfte sind knapp und der administrative Aufwand wächst. Viele Dienstleister spüren, dass klassische Arbeitsweisen nicht mehr ausreichen, um Schritt zu halten.
Gleichzeitig ist genau jetzt der Moment für Chancen: Wer Prozesse digitalisiert, KI sinnvoll einsetzt und sich wieder stärker auf Beziehungen fokussiert, kann sich deutlich vom Markt abheben und sogar wachsen.
Aussagekräftige Qualifikationsprofile
Eure regrooter KI-Technologie erzeugt Kandidaten-Profile aus vorher geparsten Daten. Worin besteht die Neuerung beim Einsatz Eurer Software?
Unsere KI berücksichtigt nicht nur Lebensläufe, sondern alle relevanten Bewerbungsunterlagen, inklusive Arbeitszeugnisse, unabhängig vom Dateiformat. Inhalte, die in CVs häufig nur oberflächlich dargestellt sind, werden automatisch ergänzt und aussagekräftig formuliert.
Bevor die Daten in das System unserer Kunden übernommen werden, durchlaufen sie einen klaren Qualitätsprozess:
- Virenscan aller Dokumente
- Korrektur von Rechtschreibfehlern
- Erstellung einer prägnanten Kurzbeschreibung
- Strukturierte und übersichtliche Aufbereitung
Ein besonderes Highlight: Unsere KI kann jedes Kandidatenprofil automatisch auf eine konkrete Vakanz optimieren. Das bedeutet: Relevante Erfahrungen werden gezielt hervorgehoben und professionell formuliert, ohne den Wahrheitsgehalt zu verändern.
Auf Knopfdruck lassen sich diese Daten anschließend in hochwertige Qualifikationsprofile überführen in individuelle Word-Vorlagen, passend zum Unternehmensauftritt. Den finalen Feinschliff nimmt der menschliche Recruiter wie gewohnt in Word vor, bevor das Profil im gängigen PDF-Format an den Kunden gesendet wird.
Generative Halluzinationen
Wenn generative KI eigene Optimierungen an Texten vornimmt oder neue Texte generiert, kommt es immer wieder zu sogenannten „Halluzinationen“, also Falschinformationen. Wie vermeidet Ihr diese mit regrooter?
Bei regrooter steht die inhaltliche Richtigkeit aller KI-generierten Texte im Mittelpunkt. Um sogenannte „Halluzinationen“ zu vermeiden, setzen wir auf ein mehrstufiges, erprobtes Verfahren:
Klar definierte Prompts: Unsere Modelle arbeiten ausschließlich mit stark eingeschränkten und klar strukturierten Prompts. Dadurch wird die Kreativität gezielt gesteuert – hoch genug, um passende Formulierungen zu finden, aber begrenzt genug, um keine Falschinformationen zu erzeugen.
Zweiphasige Struktur der Textgenerierung: Zunächst wird eine strukturierte Faktenbasis erstellt (z. B. Skills, Berufserfahrung, Ausbildung). Erst danach formuliert die KI aus diesen geprüften Fakten einen Text. So wird sichergestellt, dass keine Informationen hinzuerfunden werden.
Reduzierter Zufallsfaktor: Durch technische Feineinstellungen der genutzten Modelle werden die Antworten reproduzierbarer und konsistenter, anstatt zufällige oder kreative Abweichungen zu erzeugen.
Geprüfte, kontextbezogene Informationsbasis: Die KI greift nur auf geprüfte, reale Daten zurück, wie etwa Lebensläufe, Stellenbeschreibungen oder Unternehmensinformationen. Sie generiert keine Inhalte außerhalb dieser Wissensbasis.
Empirisch validierte Ergebnisse: Die Optimierung unserer Prompts und Modelle erfolgt fortlaufend in enger Zusammenarbeit mit zwei Partnerunternehmen. Über mehr als ein Jahr hinweg wurden reale Datensätze genutzt, um die Ergebnisse kontinuierlich zu prüfen und zu verbessern.
Kontinuierliches Monitoring und A/B-Testing: Jede neue Version der Promptlogik wird mit echten Daten getestet und mit früheren Varianten verglichen. So können wir die Halluzinationsrate messbar senken und die Textqualität stetig erhöhen.
Durch diese Kombination aus klarer Methodik, kontrollierter Modellsteuerung und praktischer Langzeiterfahrung stellen wir sicher, dass regrooter verlässliche, faktenbasierte und qualitativ hochwertige Texte generiert.
Datenschutz und Datensicherheit
Daten von Bewerbenden zu parsen, anzupassen, zu verändern und zu ergänzen – alles das sind Arbeiten an besonders geschützten persönlichen Daten. Wie sichert Ihr die Einhaltung der DSGVO und anderer rechtlicher Grundlagen ab?
Datenschutz hat bei regrooter höchste Priorität. Das ist für uns keine Pflichtaufgabe, sondern ein zentraler Teil unseres Produktverständnisses.
Alle personenbezogenen Daten werden ausschließlich auf Servern in Deutschland verarbeitet. Nur wenn es technisch nicht anders möglich ist, greifen wir auf Rechenzentren im EU-Raum zurück, selbstverständlich DSGVO-konform.
Darüber hinaus werden sämtliche personenbezogenen Daten verschlüsselt in der Datenbank gespeichert, und auch die Datenbank selbst ist vollständig verschlüsselt. So ist ein Zugriff auf sensible Informationen selbst im Falle eines Systemeinbruchs praktisch ausgeschlossen.
Zusätzlich stellen wir sicher, dass unsere Systeme regelmäßig sicherheitsauditiert werden und die Zugriffsrechte streng rollenbasiert vergeben sind; niemand sieht mehr, als er wirklich benötigt.
Weiterentwicklung von regrooter
Wie sehen Eure mittel- und langfristigen Ziele aus?
Wir möchten unsere Sichtbarkeit in der Branche weiter stärken und kleinen sowie mittelständischen Personaldienstleistern ein KI-Recruiting-Tool an die Hand geben, das genau jetzt im herausfordernden Markt den Unterschied macht.
Vielen Dank für Deine Antworten, Frank. Für Euer Startup regrooter wünsche ich weiterhin viel Erfolg.
Über den Interviewten

>> LinkedIn-Profil von Frank Wienecke

Mein Name ist Stefan Scheller. In meiner Rolle als Persoblogger und Top HR-Influencer betreibe ich diese Website und das gleichnamige 




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