In der öffentlichen Debatte wird generativer Künstlicher Intelligenz häufig das Potenzial zugeschrieben, insbesondere einfache Tätigkeiten und Einstiegspositionen überflüssig zu machen. Doch eine aktuelle Umfrage der weltweit größten Jobseite Indeed unter Berufstätigen in Deutschland zeigt: KI verändert auch das Verhältnis zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften. Demnach halten fast 90% der Befragten die KI bereits jetzt in bestimmten Bereichen für kompetenter als ihre Vorgesetzten.
Jeder Vierte wendet sich bei Fragen oder Problemen zuerst an die KI
Fragen oder Probleme am Arbeitsplatz? Ein Drittel der Befragten (33,2%) wendet sich in solchen Fällen zuerst an Kolleginnen und Kollegen. Doch 26,6% der Befragten holen bereits heute als Erstes Rat bei einer Künstlichen Intelligenz. Dagegen konsultieren nur 16,2% bei Unklarheiten oder Hindernissen als Erstes ihren Vorgesetzten.
Die Indeed-Umfrage zeigt auch: Deutschlands Arbeitnehmer “sprechen” deutlich häufiger mit einer KI-Lösung als mit ihrem Vorgesetzten. Insgesamt gaben 20,2% der Befragten an, täglich mit KI im Austausch zu stehen. Nur 12,2% der Angestellten holen sich hingegen täglich Input von ihrer Führungskraft.
Arbeitnehmer ziehen KI bei unbequemen Fragen vor
Doch in welchen Situationen ziehen Angestellte den Austausch mit KI dem Gang in die Chefetage vor? Laut der Indeed-Studie sehen 43,4% die KI bei der gemeinsamen Ideenentwicklung als fähiger. Ähnlich viele (43,2%) glauben, KI verfüge über mehr Fachwissen als der Vorgesetzte und auch beim Strukturieren von Aufgaben ziehen 42,2% die KI vor. Bei Feedback und Reflexion sind es immerhin 32,6%. Nur 11,4% glauben, ihre Vorgesetzten stünden KI in nichts nach.
Im Zweifel vertrauen allerdings mehr Befragte ihrem Chef als dem Chatbot, auch wenn der Unterschied nicht riesig ist. 32,8% der Befragten vertrauen bei einer fachlichen Unsicherheit eher ihrem Chef, nur 26% eher der KI. Für 35,6% macht es keinen Unterschied: Sie vertrauen gleichermaßen auf die Meinung von ChatGPT und Chef.
Besonders sollte den Führungskräften in Deutschland die Erkenntnis zu denken geben, dass 58,2% der Befragten sich bei der KI freier als beim Vorgesetzten fühlen, auch mal eine unbequeme oder vermeintlich einfache Frage zu stellen. Bei Frauen liegt dieser Wert besonders hoch: 64,8% der Frauen möchten solche Themen am liebsten mit der KI diskutieren. Bei Männern liegt der Wert bei 51,6%.
Jeder Zweite fühlt sich dank KI sicherer
Laut der Indeed-Befragung glaubt ein Großteil, dass KI das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber in Zukunft grundlegend ändern wird: 79,6% der Befragten glauben, dass KI-Tools Führungskräfte stellenweise entlasten oder sogar ersetzen könnten. Nur 2,2% glauben, dass das “auf keinen Fall“ passiert. Gleichzeitig demonstriert die Umfrage auch, dass diese Veränderungen für Angestellte positive Auswirkungen haben können: Jeder Zweite (50,8%) fühlt sich dank KI bei beruflichen Herausforderungen sicherer, weitere 18% können viele Aufgaben nun unabhängiger lösen.
Quelle: Pressemitteilung von indeed
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Mein Name ist Stefan Scheller. In meiner Rolle als Persoblogger und Top HR-Influencer betreibe ich diese Website und das gleichnamige 




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