Die Personalnachfrage von Unternehmen in Deutschland ist weiterhin rückläufig. Laut einer aktuellen Auswertung der weltweit größten Jobseite Indeed ist die Zahl der ausgeschriebenen Stellen im Juni 2025 gegenüber dem Vormonat um 2,2% gesunken und liegt nun wieder auf dem Niveau von Juni 2021. Der Negativtrend bei den ausgeschriebenen Stellen hat sich zuletzt fortgesetzt und das Stellenniveau ist auf den Stand von vor vier Jahren zurückgefallen. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft bessert sich zwar langsam, doch am Stellenmarkt sehen wir dies noch nicht.
Jobmarkt ist seit Höchststand um ein Drittel eingebrochen
Seit dem Höchststand im Mai 2022 ist das Stellenangebot in Deutschland um rund ein Drittel geschrumpft. Auch gegenüber dem Vorjahresmonat zeigt sich ein deutlicher Rückgang: Im Juni 2025 waren 17% weniger Jobs ausgeschrieben als noch im Juni 2024. Besonders auffällig: In keiner der 23 von Indeed analysierten Berufsgruppen stehen aktuell mehr Stellenausschreibungen zur Verfügung als im Vorjahr. Am stabilsten zeigt sich noch das Bauwesen, wo die Zahl der Stellenangebote lediglich um 3,2% sank. Deutlich stärker betroffen ist hingegen der Bereich Softwareentwicklung, der ein Minus von über 28% verzeichnet.
Im Monatsvergleich sticht das Bauwesen sogar als eine von neun Berufsgruppen mit Wachstum heraus: Die Zahl der Stellenausschreibungen stieg hier im Juni um 2,3%. Noch deutlicher war der Zuwachs nur im Marketing (+2,8%) und in der Buchhaltung (+6,2%). Auf der anderen Seite verzeichneten die Bereiche Kundenservice (-3,3%), Sozialdienst und Sozialarbeit (-3,7%) sowie die private und öffentliche Sicherheit (-8,1%) die stärksten Rückgänge.
Zwar hat die neue Regierung wichtige Maßnahmen auf den Weg gebracht, um wirtschaftspolitische Impulse zu setzen, darunter den Investitionsbooster, das Sondervermögen für Infrastrukturprojekte und eine Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben.
Doch einerseits wird es noch dauern, bis diese Maßnahmen ihre Wirkung entfalten und andererseits halten sich viele Firmen angesichts der geopolitischen Spannungen und einer sich nur zaghaft abzeichnenden wirtschaftlichen Erholung bei Neueinstellungen weiterhin zurück. Vor diesem Hintergrund ist unsicher, wann sich der Jobmarkt nachhaltig erholen wird.
Quelle: Pressemitteilung Indeed
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