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Heimliches Homeoffice: Viele Arbeitnehmer sind mehr im Homeoffice als offiziell erlaubt

Während Arbeitnehmer sich Flexibilität bei ihrer Arbeit wünschen, machen Unternehmen momentan eher mit Ankündigungen, die Arbeit im Homeoffice einzuschränken, auf sich aufmerksam. Dadurch entstehen Spannungen am Arbeitsplatz, die Führungskräfte oft durch inoffizielle Absprachen (Hushed Hybrid) versuchen beizulegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Appinio-Umfrage der Jobseite Indeed unter 1.000 Arbeitnehmern, die mindestens einen Tag pro Woche im Homeoffice arbeiten. Damit sind die Befragten jedoch nicht zufrieden.

Heimlich im Homeoffice aber nach Absprache

Mehr als jedem vierten Arbeitnehmer (27%) werden demnach mehr Homeoffice-Tage von ihrer Führungskraft zugestanden als offiziell erlaubt – vorausgesetzt die Leistung stimmt. Das unterstreicht die große Beliebtheit von ortsunabhängiger Arbeit, für die über 40% der Arbeitnehmer sogar Gehaltseinbußen in Kauf nehmen würden. Die hohe Relevanz wird auch durch eine aktuelle Statistik von Indeed bestätigt, der zufolge Jobsuchen mit Homeoffice in Deutschland kürzlich einen neuen Höchststand erreicht haben.

In den meisten Unternehmen ist die Anzahl der erlaubten Homeoffice-Tage dabei klar geregelt: Insgesamt geben 68,7% der Befragten an, dass die Anzahl der Arbeitstage zu Hause eindeutig festgelegt ist. Die Regeln werden allerdings oft nicht überprüft: Bei 50,6% der Arbeitnehmer gibt es nur lockere Kontrollen. Nur in Unternehmen mit festen Officetagen wird strenger kontrolliert, nämlich in fast drei Vierteln aller Fälle (71,2%).

In der Praxis entsteht so Spielraum – sowohl für eine flexible Auslegung zugunsten der Mitarbeitenden als auch für das Gegenteil. So geben 13,8% an, öfter von ihren Führungskräften ins Büro beordert zu werden, als es die offiziellen Regelungen vorsehen – obwohl ihre Tätigkeit keine physische Präsenz erfordert. In Unternehmen mit strengen Anwesenheitskontrollen liegt dieser Anteil sogar bei 20,2%.

Arbeitnehmer sind unzufrieden mit Homeoffice-Regelungen und erschleichen sich zusätzliche Tage

Ob mit festen Regeln oder ohne Absprachen: Die große Mehrheit aller befragten Arbeitnehmer (57,3%) ist unzufrieden mit den aktuellen Regelungen; 25,5% davon sind sogar sehr unzufrieden. Arbeitnehmer, die frei über ihre Präsenz- und Homeofficetage entscheiden können, sind dabei am zufriedensten (47%).

Die allgemeine Unzufriedenheit könnte ein Grund dafür sein, dass einige Arbeitnehmer private Verpflichtungen gezielt so legen, dass sie zusätzliche Tage im Homeoffice verbringen können. Mehr als die Hälfte der Befragten (54,5%) gibt an, z. B. Arzt- oder Handwerkertermine bewusst auf Präsenztage zu legen, um nicht ins Büro kommen zu müssen.

Die Umfrage zeigt aber auch, dass es Arbeitnehmern nicht ausschließlich um möglichst viel Distanz zum Unternehmen geht: 62,5% der Homeoffice-Arbeiter entscheiden sich gelegentlich bewusst für mehr Präsenz als nötig, wenn sie darin einen Mehrwert sehen. Dazu zählen vor allem Anlässe wie Beziehungspflege (28,4%), Zugang zu informellen Informationen (23,3%) und Wechsel der Arbeitsumgebung (20%). Themen wie Chancen auf Beförderung (10,6%) und Sichtbarkeit der eigenen Leistung (17%) sind hingegen am seltensten Gründe, mehr am Unternehmenssitz zu arbeiten.

Quelle: Pressemitteilung Indeed

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Stefan Scheller

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