HR-Newsticker: Täglich frische HR-News

Weiterbildung top, Familienfreundlichkeit flop.

Das auf Arbeitsmarktdaten spezialisierte Unternehmen Nejo veröffentlicht heute den „Arbeitsmarkt Radar 2025“. Die umfassende Studie basiert auf der Analyse von über 280.000 aktuellen Stellenanzeigen und liefert interessante Einblicke in die Strukturen und Trends des deutschen Arbeitsmarktes.

Mobile Arbeit als Privileg für Besserverdienende

Deutschlandweit ermöglicht etwa jeder fünfte Arbeitsplatz mobiles Arbeiten – allerdings mit erheblichen Unterschieden zwischen den Gehaltsklassen: Während in der höchsten Einkommensgruppe (über 3.100 Euro monatlich) fast jeder dritte Job Home-Office in Aussicht stellt, sind es in der niedrigsten Gehaltsklasse lediglich 4%. Regional zeigt sich ein ähnlich unausgewogenes Bild: Berlin führt als deutschlandweite Home-Office-Hochburg mit 43% aller Arbeitsplätze mit Option zum mobilen Arbeiten deutlich, während Bundesländer wie Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt erheblich unter dem bundesweiten Durchschnitt liegen.

Berufsausbildung deutlich gefragter als Studium – Höhere akademische Abschlüsse selten explizit gefordert

Der aktuelle Arbeitsmarkt zeigt eine Präferenz für praxisorientierte Qualifikationen: Mehr als jede vierte untersuchte Stellenanzeige setzt eine abgeschlossene Berufsausbildung voraus, wohingegen etwa jeder fünfte Job ein abgeschlossenes Studium verlangt. Höhere akademische Grade wie ein Masterabschluss werden in weniger als 1% der Stellen explizit gefordert.

Außerdem interessant: Bei fast einem Drittel der analysierten offenen Stellen werden keine spezifischen Ausbildungsanforderungen genannt – ein mögliches Anzeichen für die wachsende Bedeutung von Berufserfahrung gegenüber formalen Bildungsabschlüssen.

Mitarbeiter-Benefits im Fokus – Städtevergleich

Weiterbildung steht bei deutschen Arbeitgebern ganz oben im Programm – fast jede zweite Stellenanzeige wirbt damit, gefolgt von Mitarbeiterrabatten, Mentoring & Coaching und flexibler Arbeit. Im Gegensatz dazu spielen Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, mentale Gesundheit oder Kinderbetreuung nur Nebenrollen.

Die Daten zeigen außerdem: Je nach Wirtschaftszweig und Bundesland setzen Unternehmen auf unterschiedliche Anreize. In der IT-Branche sind die am häufigsten genannten Benefits das flexible Arbeiten, Weiterbildungsangebote und eine lockere Unternehmenskultur. Die öffentliche Verwaltung will dagegen mit Gesundheits- und Fitnessangeboten punkten.

Berliner Arbeitgeber bieten überdurchschnittlich oft ÖPNV-Tickets an, Hamburg zeigt außerdem mit Gesundheits- und Fitnessangeboten und Firmenfahrrädern auf. Das Saarland hingegen fällt bei zwei Drittel aller Benefit-Kategorien unter den Deutschland-Durchschnitt.

Ein weiterer interessanter Trend: Fast jeder dritte Job bietet mehr als den gesetzlichen Mindesturlaub. Die Tendenz ist hier steigend – eine überraschende Entwicklung in Zeiten angespannter wirtschaftlicher Lage, in der Unternehmen eigentlich auf Produktivitätssteigerung setzen müssen.

Zukunftsmarkt „Green Jobs“ regional unterschiedlich verteilt

Ein Fünftel aller analysierten Stellen kann deutschlandweit als „Green Jobs“ klassifiziert werden – Arbeitsplätze, die zum Umweltschutz oder einer nachhaltigen Zukunft beitragen. Sachsen-Anhalt (26%), Sachsen (25%), Berlin (25%) und Hamburg (24%) führen mit dem höchsten relativen Anteil an grünen Jobs, während das Saarland mit nur etwa 14% den geringsten Anteil aufweist.

Technologietrends der Zukunft: Cloud, KI und Industrie 4.0

An der Spitze der gefragtesten Technologiekompetenzen am deutschen Arbeitsmarkt stehen Cloud-Technologien. Besonders begehrt sind dabei Expert:innen, die Erfahrung mit führenden Cloud-Plattformen wie AWS, Microsoft Azure und Google Cloud haben und Unternehmen bei der Migration in die Cloud unterstützen können.

Platz zwei der Technologie-Trends belegt die Künstliche Intelligenz. Es ist zu erwarten, dass die Nachfrage nach KI-Kompetenz kontinuierlich steigen wird. Künftig könnte der sichere Umgang mit KI-Assistenten zum neuen Standard-Kriterium werden – vergleichbar mit den heute selbstverständlichen MS Office-Kenntnissen.

Trotz des Hypes der vergangenen Jahre bleiben die praktischen Anwendungen von Blockchain, Virtual und Augmented Reality in Deutschland nur eine sehr kleine Nische am Jobmarkt.

Quelle: Pressemitteilung Nejo

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Stefan Scheller

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