Was wollen deutsche Beschäftigte? Und wo stehen sie mit ihren Wünschen im internationalen Vergleich? Der aktuelle Pulse Survey des Randstad Arbeitsbarometers 2025 hat Arbeitnehmende aus sieben Ländern befragt und zeigt: Flexibilität ist vielen wichtiger als ein hohes Gehalt. Allerdings zählt Jobsicherheit – dazu gehört beispielsweise auch die Möglichkeit, sich einem sich wandelnden Arbeitsmarkt entsprechend weiterzuqualifizieren – mehr als freie Zeiteinteilung oder die Wahl des Arbeitsortes.
Die zentralen Ergebnisse:
- Für eine Mehrheit (59%) der deutschen Arbeitnehmenden hat Jobsicherheit höhere Priorität als Flexibilität im Job – damit liegt Deutschland dennoch unter dem internationalen Durchschnitt (67%).
- Jede:r zweite deutsche Beschäftigte (51%) würde flexible Arbeitszeit einem höheren Gehalt vorziehen (international: 59%).
- Während in Deutschland 45% der Befragten einen wenig inspirierenden Job für mehr Jobsicherheit in Kauf nehmen würden, sind es im internationalen Durchschnitt 59%.
Flexibilität: freie Zeiteinteilung etwas wichtiger als Remote Work
Wenn es um Formen der Flexibilität geht, gibt es unter deutschen Arbeitnehmenden eine leichte Präferenz zur freien Zeiteinteilung: Während 52% der Befragten sich wünschen, ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten zu können, sagen das hinsichtlich des Arbeitsorts nur 48%. Beim Blick auf die internationalen Ergebnisse wird deutlich: In anderen Ländern wird freie Zeiteinteilung noch höher gewichtet – 59% der befragten Beschäftigten bevorzugen zeitliche Flexibilität über räumliche Flexibilität.
Auch zwischen den Generationen zeigen sich deutliche Unterschiede: Während 57% der Generation Z im internationalen Vergleich mehr Wert auf einen frei wählbaren Arbeitsort legen, sind es in Deutschland nur 44%. Bei den Babyboomern sind es sogar nur 36% (international: 49%).
Wir erleben gerade einen grundlegenden Wandel der Arbeitswelt: Beschäftigte wissen heute sehr genau, was ihnen wichtig ist – Sicherheit, Selbstbestimmung und eine gesunde Balance.
Das zeigt sich auch daran, dass in Deutschland 39% der Befragten schon einmal den Arbeitgeber gewechselt haben, um mehr Freiheiten zu haben – vier Prozentpunkte mehr als im internationalen Vergleich. Das ist keine kurzfristige Entwicklung, sondern ein Trend, der Unternehmen fordert – aber ihnen auch Chancen bietet: Wer offen ist für neue Erwartungen und flexible Lösungen schafft, gewinnt das Vertrauen der Mitarbeitenden.
Pflicht zur Rückkehr ins Büro: Beschäftigte fordern Ausgleich
Wenn Unternehmen eine Rückkehr ins Büro verlangen, sind viele Beschäftigte bereit mitzugehen – aber nicht ohne Gegenleistungen: 67% der Befragten in Deutschland erwarten in diesem Fall jährliche Gehaltsanpassungen entsprechend der Inflationsrate, 63% wünschen sich mehr zeitliche Flexibilität, 62% ein höheres Gehalt und 52% mehr Urlaubstage, um die Präsenzpflicht auszugleichen.
Auch in Hinblick auf die Mitarbeiterbindung ist die Erwartungshaltung der Beschäftigten hoch: Neben finanziellen Anreizen spielen dort auch die Unterstützung durch Vorgesetzte (62%) sowie die Übereinstimmung mit den Werten des Unternehmens (60%) eine zentrale Rolle für die langfristige Bindung an den Arbeitgeber.
Unternehmen, die Präsenz verlangen, müssen auf anderer Ebene entgegenkommen – sonst riskieren sie Kündigungen oder den Verlust vielversprechender Talente. Arbeitgeber, die sich diesen Erwartungen öffnen und faire, flexible Rahmenbedingungen schaffen, gewinnen das Vertrauen ihrer Beschäftigten – und sichern sich damit einen entscheidenden Vorsprung im Wettbewerb um Fachkräfte.
Quelle: Pressemitteilung von Randstad
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